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Texte — Bilder — Strukturen Der Hortus deliciarum und die frühmittelhochdeutsche Geistlichendichtung

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es ergeben sich wesentliche Gemeinsamkeiten sowohl im Bereich des neuen Überlieferungstypus der programmatischen Sammelhandschrift als auch bei Einzelkompositionen wie dem eingehend auf den Wort-Bild-Zusammenhang hin untersuchten Salomon-Zyklus des Hortus und dem deutschen Lob Salomons. Sie erhellen gemeinsame Hintergründe in Denkschematik, Kompositionstechnik, Bilddenken und Exegese.

Abstract

Essential similarities emerge both with regard to the new form of the programmatically composed collective manuscript and between individual compositions such as the Solomon cycle in the Hortus (analysed, particularly, as to the relationship of word and image) and the German Lob Salomons. They reveal a common background in patterns of thought, technique of composition, iconic imagination, and exegesis.

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Literatur

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  9. A. Waag, “Die Zusammensetzung der Vorauer Handschrift,” PBB, 11 (1886), 77–158, hier S. 109–119: Summa, Lob, Jünglinge und (Ältere) Judith stammen gemeinsam aus einer ihrem Dialekt nach rheinfränkischen Quelle. Das alles bedürfte einer neuen, gründlicheren Untersuchung, steht aber vorläufig noch so in den Handbüchern zu lesen. Kuhn zufolge (S. 497) kann die Summa aus einer anderen, ebenfalls fränkischen Vorlage stammen, Helmut de Boor klammert sie ganz aus der “fränkischen Sammlung biblischer Kleindichtung” aus (Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 770–1170 (21955), S. 164.

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Curschmann, M. Texte — Bilder — Strukturen Der Hortus deliciarum und die frühmittelhochdeutsche Geistlichendichtung. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 55, 379–418 (1981). https://doi.org/10.1007/BF03375067

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