Zusammenfassung
Vorliegender Aufsatz untersucht Funktion und Bedeutung komischer Stilelemente und einer versteckten Bezugnahme auf traditionelle Motive der mythischen Labyrinth-Symbolik in Robert Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Dabei wird deutlich, daß Aufbau und Erzählform dieses Romans wesentlich durch manieristische Stilprinzipien bestimmt sind.
Abstract
The present paper is concerned with comic elements of style and hidden references to the mythical image of the labyrinth in Robert Musil’s novel Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. On the basis of this analysis, fundamental structural devices of Musil’s narrative technique can be described in terms of mannerist principles of art.
Literature
Der Einfachheit halber werden Zitatstellen aus dem behandelten Roman im fortlaufenden Text nachgewiesen. Die in Klammern angegebene Seitenzahl bezieht sich auf folgende Ausgabe: Robert Musil, Prosa und Stücke: Kleine Prosa, Aphorismen. Autobiographisches. Essays und Reden. Kritik, hrsg. Adolf Frisé (1978).
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Meuthen, E. Törleß im Labyrinth. Deutsche Vierteljahrsschrift 59, 125–144 (1985). https://doi.org/10.1007/BF03374772
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