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Literatur

  1. Herr v. Graefe hat im hiesigen Cholerahospital No. 4 während seiner Leitung desselben wiederholt diese Methode angewendet und mir darüber eine Mittheilung gemacht, aus welcher ich mit seiner Erlaubniss Folgendes anführe: „Die Messungen der Zungentemperatur wurden durch Bestimmung zweier Grenzwerthe, eines oberen und eines unteren — die einzig anwendbare Methode — ausgeführt, nachdem ich die Fehlerquellen dieser Methode zuvor für Zungentemperaturen geprüft und gefunden, dass sie bei aller Vorsicht den Werth von 1°C. nicht übersteigen. Die Bestimmung der Zungentemperatur schien mir desshalb von weit höherem Interesse als die der Extremitäten, weil sie zu der kühleren Beschaffenheit der exspirirten Luft, mithin zu der verringerten Kohlensäureproduction in den Lungen (Doyère) in näherer Beziehung steht und somit in der That das Wesen der Cholera asiatica (im Gegensatz zur nostras) eng berührt. Ob jemals so geringe Zungentemperaturen, wie wir sie gefunden, bei der Cholera nostras vorkommen, möchte ich in der That bezweifeln. Niedrigere Zungentemperaturen als 26,3°C. (z. B. 24°) gehörten allemal tödtlichen Fällen an. Interessant ist bei günstiger Wendung das gleichmässige Steigen der Zungentemperatur (während alle gefürchteten Fehlerquellen dieselben bleiben) bei gleichmässigem Abfall der Vaginaltemperatur, sofern dieselbe überhaupt erheblich gesteigert war.”

  2. G. A. Lockstaedt (Apotheker der Cholera-Heilanstalt No. III in Berlin) bat an 16 Kranken thermometrische Messungen vorgenommen und tabellarisch zusammengestellt; sie betreffen die Nasenhöhle, Mundhöhle (auf der Zunge), Achselhöhle, geschlossene Hand, Genitalien (beim Mann in einer Scrotalfalte, beim Weib in der Vagina), und die Entleerungen. Die einzelnen Messungen dauerten durchschnittlich nur 5 Minuten; die Temperaturwerthe waren daher im Allgemeinen auffallend niedrig und erreichten selbst in der Reconvalescenz kaum den Normalstand. Die Thermometergrade waren nicht weiter in Bruchtheile getheilt. (Thermometer-Beobachtungen an Cholera-Kranken 1831 — Rust's Magazin Bd. 36. S. 359 u. fg.)

  3. Czermak's Temperaturmessungen betreffen hauptsächlich Hand, Fuss, Zunge und das aus der Vene entzogene Blut. Auch seine Angaben sind zu niedrig.

  4. Goeppert fand die Temperatur der Achselhöhle in einem Falle 26°R. (32,5°C.), in einem zweiten 27°R. (34°C.) und in einem dritten normal, unter der Zunge variirte sie in diesen Fällen zwischen 23°–26°R. (29°–32,5°C.). Nur ein einziges Mal hatte er bei einem so erkalteten Kranken die Temperatur des Blutes mit einem mit sehr kleiner Kugel versehenen Thermometer in der Vene selbst untersucht und sie 26,5°R. (33°C.) gefunden. In dem typhösen Zustand erhöht sich nach seiner Angabe die Temperatur nur um 1/2–1°, während er sie in anderen typhösen Fiebern unter der Zunge bis 33°R. (41°C.) gesteigert sah. (Radius allgem. Cholera-Ztg. No. 33.)

  5. Ueber den Leichenbefund bei der orientalischen Cholera. Berlin, 1833. S. 257.

  6. Die wenigen von Reinhardt und Leubuscher (Arch. für pathol. Anat. II. S. 420) angeführten Messungen sind von ihnen selber nur als ungenügende Versuche hingestellt und desshalb auch nicht weiter zu erwähnen.

  7. Müller's Archiv 1852. S. 253 u. fg.

  8. Deutsche Klinik 1856. No. 7, 8, 9.

  9. Traité pratique et analytique du choléra-morbus (épidemie de 1849). Paris, 1850.

  10. Recherches experimentales sur l'abaissement de la temperature chez les cholériques. Union méd. 1849. No. 97.

  11. Infectionskrankheiten. 2te Aufl. Virchow's Handb. der spec. Pathol. und Therap. Erlangen, 1864. S. 418.

  12. Die Normaltemperatur in der Achselhöhle zu 37°C. und die in der Vagina und im Rectum zu 37,5°C. angenommen; eine Differenz von 1 bis 2 Zehntel Grad ist nicht weiter berücksichtigt worden.

  13. Wir haben hier das Typhoid noch als eine besondere Cholera-Nachkrankheit aufgeführt, obwohl es unserer Auffassung nach als ein von den verschiedensten Krankheitszuständen abhängiges Symptom zu betrachten ist. Es deutet eben nur eine mehr oder weniger schwere Benommenheit des Kopfes an, bildet aber nicht eine abgeschlossene Krankheitsform wie z. B. der Ileotyphus. Sehr oft, aber nicht immer ist es mit einer Störung der Harnsecretion verbunden.

  14. In einem Falle, den wir hier nicht mitgetheilt haben, einen 11 jährigen Knaben betreffend, war die Temperatur in der Achselhöhle bis 41,5°C. gestiegen. Trotz der anhaltend hohen Temperatur erfolgte in diesem wie in mehreren anderen Fällen Genesung. Wir haben in unserem Hospitale 10 Fälle von Parotiden gesehen, von denen 6 mit Genesung und 4 tödtlich endeten.

  15. Was Phoebus entschieden bestreitet (l. c. S. 258). Gérardin und Gueymard (Rapport sur le choléra-morbus en Russie, en Autriche etc. 1832) behaupten sogar, dass sich Choleraleichen schneller als andere abkühlen.

  16. l. c. Was Phoebus entschieden bestreitet (l. c. S. 258). Gérardin und Gueymard (Rapport sur le choléra-morbus en Russie, en Autriche etc. 1832) behaupten sogar, dass sich Choleraleichen schneller als andere abkühlen. S. 259.

  17. l. c. Was Phoebus entschieden bestreitet (l. c. S. 258). Gérardin und Gueymard (Rapport sur le choléra-morbus en Russie, en Autriche etc. 1832) behaupten sogar, dass sich Choleraleichen schneller als andere abkühlen. S. 379 u. fg.

  18. Observations sur la respiration et la température des cholériques. Compt. rend. 1849. p. 454.

  19. Diese Messungen dauerten wenigstens eine halbe Stunde, und wurden in den Fällen, wo mehrere postmortale Angaben verzeichnet sind, ohne Entfernung des Thermometers ununterbrochen ein und mehrere Stunden fortgesetzt. Wir haben nur einzelne der darüber geführten Notizen mitgetheilt.

  20. Archiv der Heilkunde 1861 u. 1862.

  21. Dieses Archiv Bd. XXVI. S. 538 u. fg.

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Güterbock, L. Die Temperaturverhältnisse in der Cholera. Archiv f. pathol. Anat. 38, 30–64 (1867). https://doi.org/10.1007/BF02286712

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