über den Entwicklungskreislauf der Trematodengattung Metorchis sowie Bemerkungen zur Systematik dieser Gattung

Zusammenfassung

• 1. Aus einerBithynia tentaculata, die im Sommer 1936 im Kurischen Haff gefunden wurde, konnten Cercarien ermittelt werden, die gro\e Ähnlichkeit mit denen vonOpisthorchis felineus hatten. Der Bau und die Biologie dieser Cercarie werden beschrieben. Sie hat gro\e Ähnlichkeit mit derCercaria lophocerca de Fil. aus demselben Wirt.

• 2. Mit den Cercarien wurden Steinbei\er (Cobitis taenia) infiziert. Die sich in diesen entwickelnden Metacercarien werden in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien beschrieben und auf ihre gro\e Ähnlichkeit mit den gleichen Stadien vonMetorchis xanthosomus hingewiesen. Die Frage nach der ErnÄhrung der Metacercarie in der Cystenhülle wird zu erklÄren versucht. Die Unterschiede zwischen der Cyste vonOpisthorchis felineus undMetorchis werden herausgestellt.

• 3. Durch das Verfüttern infizierter Steinbei\er an eine Ente wurde der adulte Wurm erzogen. Das 15 Stunden alte Entwicklungsstadium sowie der geschlechtsreife Wurm werden beschrieben. Als Wanderungsweg des jungen Wurmes vom Duodenum aus wird der Ductus choledochus angenommen.

• 4. Das Verfüttern infizierter Steinbei\er an eine junge Katze blieb negativ. Dadurch wird bewiesen, da\ der in der Ente erzogene Wurm nicht identisch ist mitMetorchis albidus Braun, dessen Cysten nachCiurea lediglich in der Blikke (Blicca björkna) vorkommen.

• 5. Als Nebenbefund wird mitgeteilt, da\ eine Infektion sowohl mitMetorchis-als auch mitMonostomiden-Cysten, deren InfektionsfÄhigkeit in beiden FÄllen durch Fütterungsversuche bewiesen worden war, bei einer Ente nach 70 bzw. 54 Tagen ohne Ergebnis blieb, was auf Besonderheiten in der Fütterung der Enten zurückgeführt wird.

• 6. Die GattungMetorchis mu\ als eine phylogenetisch sehr junge Gattung aufgefa\t werden, bei der die Merkmale der einzelnen Arten noch nicht genügend differenziert erscheinen.

• 7. Der im Fütterungsversuch in der Ente erzogene Wurm wird als eine neue Art angesehen und mit VorbehaltMetorchis intermedius n. sp. genannt.