Das verhalten des nervus facialis bei kryochirurgischen eingriffen am Labyrinth

Summary

Before using the cryosurgical treatment on the labyrinth one should be aware of the possibility of the damage to the adjacent facial nerve. The cooling probe with a diameter of 2 mm and a temperature of − 190° C was applied. Temperature at the pars tympanica of facial nerve in three rabbits was measured when cooling the upper vertical semi-circular canal. The probe was rested at the upper vertical semi-circular canal of seven experimental animals for 10 min; and other seven rabbits on the pars tympanica of the facial nerves. When cooling the upper vertical semi-circular canal, in no case the temperature within the facial nerve could be made below + 6° C. The threshold of the nerve has never been changed immediately after treatment or later. No changes of tissue-structure were detectable except small widening of the endo- and perineuriums. On the other hand, the direct cooling method at the pars tympanica of facial nerve resulted non-excitation of the distal part of the nerve two days after the treatment. This causes the degeneration of the nerves and it finally replaced by a scar. The authors anticipate that with the cryosurgical treatment at the labyrinth causes no damage on the facial nerve on the assumption that an exact application of the cooling probe was used.

Zusammenfassung

Vor Einführung kryochirurgischer Eingriffe am Labyrinth in die Klinik muß die Möglichkeit einer Schädigung der benachbarten pars tympanica des N. facialis überprüft werden. Wir arbeiteten mit einer Kühlsonde von 2 mm Durchmesser, an deren Auflagefläche − 190°C zu messen war. Bei 3 Kaninchen nahmen wir Temperaturmessungen in der pars tympanica des N. facialis während der Unterkühlung des oberen vertikalen Bogenganges vor. Die Sonde wurde 7 Versuchstieren 10 min lang auf den oberen vertikalen Bogengang und weiteren 7 Kaninchen auf die pars tympanica des N. facialis aufgesetzt. Durch Unterkühlung des oberen vertikalen Bogenganges wurde in keinem Falle die Temperatur im N. facialis unter + 6°C gesenkt. Die Reizschwelle des Nerven veränderte sick weder unmittelbar nach dem Eingriff noch während der mehrwöchigen Überlebenszeit. Feingeweblich waren während der gesamten Beobachtungszeit außer einer geringfügigen Verbreiterung des Endo- Bowie Perineuriums keine Veränderungen nachzuweisen. Im Gegensatz dazu verursachte die direkte Unterkühlung der pars tympanica des N. facialis bereits nach 2 Tagen eine Unerregbarkeit des distalen Nervenabschnittes. Dem entsprach feingeweblich eine fortschreitende Degeneration des Nerven, der schließlich durch eine Narbe ersetzt wurde. Wir erwarten demnach bei der Kryochirurgie des Labyrinths unter der Voraussetzung einer exakten Applikation der Kühlsonde am benachbarten Anteil des N. facialis keinen Schaden.