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Literatur

  1. Erkannt hat es im Rolandslied allein der Historiker R. Folz: Le souvenir et la légende de Charlemagne dans l’Empire germanique médiéval (Publications de l’Université Dijon, 7). Paris 1950. S. 244: »L’inspiration religieuse est le caractère le plus apparent du ‘Rolandslied’. Extérieurement déjà, il affecte la forme d’une lecture liturgique, précédée d’une invocation où le récitant prie Dieu de lui éviter toute erreur et de lui faire dire la vérité: comment ne pas reconnaître ici les bénédictions qui précèdent les leçons de matines ou la récitation de l’Évangile? Ainsi introduit, le Lied s’achève par la formule habituelle qui conclut les lectures de l’office divin: ‘Tu autem Domine, miserere nobis’.«

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  2. K. Müllenhoff W. Scherer: Denkmäler deutscher Poesie und Prosa I. Berlin 31892. Nr. XV (S. 34), dazu II, S. 90; W.Braune: Althochdeutsches Lesebuch, Nr. XXXVII; G. Ehrismann: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters I. München 21932. S. 216. Die Autorschaft Sigihards stellt in Frage Bernhard Bischoff: Die Südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Teil I. Die bayrischen Diözesen. Wiesbaden 21960. S. 129: »Ganz unwahrscheinlich ist es mir, daß die ahd. ‘Gebete des Sigihart’ im Otfriedvers, die vor die Subskription gestellt sind (125r), von derselben Hand geschrieben sind.«

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  3. Hierzu F. Ohly: Zu den Ursprüngen der Chanson de Roland. In: Mediaevalia litteraria. Festschrift für H. de Boor. München 1971. S. 135–153, hier S. 137 (mit Literaturangaben).

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  4. W.Braune (wie Anm. 4), Nr. XLII. Das früher zur Strophe Gesagte bei R. Schützeichel: Das alemannische Memento mori. Tübingen 1962. S. 92.

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  5. F. Maurer (Hg.): Die religiösen Dichtungen des 11. und 12.Jahrhunderts. Band I. Tübingen 1964. S. 326, v. 250ff.

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  6. R. Stroppel: Liturgie und geistliche Dichtung zwischen 1050 und 1300. Mit besonderer Berücksichtigung der Meß- und Tagzeitenliturgie (Deutsche Forschungen, 17). Frankfurt 1927, hat das Rolandslied (wohl als nicht ›geistlich‹) außer Betracht gelassen und bringt auch kein anderes Beispiel für das Tu autem. Käthe Iwand: Die Schlüsse der mittelhochdeutschen Epen (Germanische Studien, 16) Berlin 1922; über die Gebetsschlüsse S. 15–62, hier S. 40, registriert ihr einziges Tu autem, Domine, miserere nobis (das des Rolandsliedes) ohne irgendein Bemerken und übersieht deshalb die Verwandtschaft mit dem Schlußgebet in Ulrichs von Etzenbach ‘Alexander’, das sie selber (S. 20) anführt.

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  7. H. de Boor: Geschichte der deutschen Literatur III/1. München 1962. S. 105.

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  8. E.-R. Labande: Le ›Credo‹ épique. A propos des prières dans les chansons de geste. In: Recueil de travaux offert à C. Brunei. Paris 1955. S. 62–80. In 83 Gebeten aus Chansons de geste werden Berufungen der Beter auf gut hundert verschiedene biblische und legendäre Situationen der Hilfe Gottes aus Not nachgewiesen, an die der Beter Gott erinnert, um ihn auf sein bezeugtes Wesen als Helfer durch Gebetserhörung zu verpflichten. Helden- und Dichtergebete werden nicht unterschieden; ein Tu autem-artiger Schluß ist nicht nachgewiesen.

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  9. Zur Legende des ritterlichen Heiligen W. Braun: Studien zum Ruodlieb. Berlin 1962. S. 31–39. — Zur mehr als formalen Verwandtschaft von Chanson de geste und Heiligenlegende J.Chailley: Histoire musicale (wie Anm. 19). S. 97f; J. van der Veen: (wie Anm. 19). S. 91f. Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang an die Aussagen des Musiktheoretikers Johannes de Grocheo, freilich erst an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, über den Cantus gestualis der der Heldengeschichte wie der Heiligengeschichte diente: Cantum vero gestualem dicimus, in quo heroum et antiquorum patrum opera recitantur, sicuti vita et martyria sanctorum et adversitates, quas antiqui viri pro fide et veritate passi sunt, sicut vita beati Stephani protomartyris et historia regis Karoli nach J. van der Veen: (wie Anm. 19). S. 91; auch bei J.Chailley: Revue (wie Anm. 19). S. 10.

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  10. E.Faral, in: J.Bédier-P.Hazard (Hgg.), überarbeitete Neuausgabe hg. von P. Martino: Littérature française. I. Paris 1948. S. 11: »Les poèmes sur les vies de saints portaient en eux le germe d’un autre genre littéraire: la chanson de geste. Plusieurs des traits de versification et des procédés narratifs de la Vie de saint Alexis se retrouveront dans la Chanson de Roland; et si l’Église, qui fut sévère aux jongleurs, a excepté de ses condamnations »ceux qui colportaient les vies de saints et les chansons de geste«, ce fut pour avoir justement reconnu, entre les poèmes de l’un et de l’autre type, une parenté, la communauté d’un même esprit: les chansons de geste ne célèbrent-elles pas, elles aussi, des saints, ceux qui en France, surtout au temps de Charlemagne, ont travaillé par l’épée au triomphe de la chrétienté?«

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  11. Die Fülle der Kunstdenkmäler ist für den Umkreis Rolands eindrucksvoll vor Augen gestellt in den zwei Bänden von Rita Lejeune-J. Stiennon: Die Rolandssage in der mittelalterlichen Kunst. Brüssel 1966.

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  12. Vor den Romanisten gab die erste Zusammenstellung auch französischer Tu autem-Belege von Rabelais ab schon Jacob Grimm (wie Anm. 62) S. 49. O. Müller: Das lateinische Einschiebsel in der französischen Literatur des Mittelalters. Zürich 1919. S. 150f.; Leo Spitzer: Dieu possible — die Grammatikalisierung der nomina sacra. In: Stilstudien. I. Sprachstile. München 1928. S. 126–145, hier S. 143f; H. Rheinfelder: Kultsprache und Profansprache in den romanischen Ländern. Genf-Florenz 1935. S. 372ff; A.Henry: Tu autem. In: Archivum Latinitatis Medii Aevi 14. 1939. S. 37ff (mit Anmerkung von P. Faider. S. 39); A.Henry: Encore le ‘Tu autem’. Im gleichen Band, S. 107–111; A. Långfors: Notes lexicographiques II: Tu autem. In: Neuphilologische Mitteilungen 43. 1942. S. 141 bis 147; A.Hämel: Tu autem. In: Neuphilologische Mitteilungen 44. 1943. S. 106ff.

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  13. Ed. A. Långfors: Miracles de Gautier de Coinci extraits du manuscrit de l’Ermitage. Annales Academiae Scientiarum Fennicae, B XXXIV. Helsinki 1937; die Belege hier nach A.Långfors: (wie Anm. 30). S. 143ff.

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  14. S. Bäumer: Geschichte des Breviers. Freiburg 1895. S. 268: »Dieser Brauch bestand schon im 4. Jahrhundert. Auch St. Benedikt schreibt vor, daß der Abt zu den Lesungen den Segen gebe.«

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  15. Der Text des Johannes Belethus stand offenbar Pate bei V. Thalhofer L. Eisenhofer: Handbuch der katholischen Liturgik. Band 2. Freiburg 1912. S. 559f: »Das Tu autem Domine etc. ist reuige Abbitte vor Gott (Dominus) ob der Fehler, welche sich der Leser (etwa dadurch, daß er nicht deutlich, eindrucksvoll usw. las) als die Hörer (miserere nobis) während der Lesung zu Schulden kommen ließen, wohl auch ob anderweitiger Fehler und Sünden, an welche die Hörer durch den Inhalt der Lesung gemahnt werden.« P. Salmon (wie Anm. 68) S. 368, versteht das Tu autem des Lektors wohl treffender als Gebet »im Namen aller um die göttliche Barmherzigkeit, um die Früchte des Gehörten zu erlangen«.

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  16. J. Schwietering: Die Demutsformel mittelhochdeutscher Dichter (zuerst 1921). In: Philologische Schriften, hg. von F. Ohly und M. Wehrli. München 1969. S. 140–215, hier S. 142–149. Zu einer philologisch begründeten Beurteilung der Möglichkeiten einer Verwendung volkssprachiger Dichtung als Lectio in der Geistlichen-Gemeinschaft bedürfte es der Untersuchung des Wortschatzes für vortragen (wie lesen usw.) unter diesem Gesichtspunkt, wobei auch der Komplex ›Singen und Sagen‹ mit seinen liturgischen Hintergründen noch einmal anzugehen wäre. Hierzu J. Schwietering: Singen und Sagen (1908). In: Philologische Schriften, S. 7–58; K.Düwel: Werkbezeichnungen der mittelhochdeutschen Erzählliteratur. Diss. (Masch.) Göttingen 1965. Ziemlich undurchsichtig wie die Verse Alkuins bleiben vorerst auch die Bezugnahmen auf den Leser (oder Lektor) bei mhd. Dichtern, die von ihm Fürbitte erwarten. So Hartmann von Aue bei jedem, der den Armen Heinrich hoere sagen oder lese (v. 23); vgl. Hugo von Trimberg: swelhe ez lesen oder hoeren lesen, die süln miner sele wesen genedic (v. 19ff); Veldeke bittet im Servatius alle, die dit boek horen lesen (2955); in des Pleier Tandareis ist gebeten swer daz buoch lese (4074); der Dichter des Meier Helmbrecht bittet auch für den Vorleser: swer tu ditz maere lese, bittet daz im got genaedic wese unde dem tihtaere (v. 1931ff).

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  17. H. de Boor: Die Textgeschichte der lateinischen Osterfeiern. Tübingen 1967. S.107–111, 179–190.

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  18. J. Pascher: Das liturgische Jahr. München 1963. S. 127.

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  19. M. Wehrli: Roman und Legende im Hochmittelalter (1961). Jetzt in: Formen mittelalterlicher Erzählung. Zürich-Freiburg 1969. S. 155–176. Das gilt selbst für die Heldendichtung, etwa im Wolfdietrich: J. Schwietering (wie Anm. 86) S. 213f. Zur Chanson de geste F.Ohly (wie Anm. 6).

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  20. Zur Ingeldsage und dem Zeugnis Alkuins A. Heusler: Die altgermanische Dichtung (Handbuch der Literaturwissenschaft). Berlin 1923. S. 146; H. Schneider: Germanische Heldensage. Band I, 1 (Grundriß der germanischen Philologie 10/I). Berlin 21962. S. 34.

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  21. H. Reich: Der Mimus. Berlin 1903. S. 805.

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  22. C. Erdmann: Fabulae curiales. Zeitschrift für deutsches Altertum 73. 1936. S. 87–98, hier S. 87. S. 97: »Bemerkenswert ist, daß Gunther es seinem Domschulmeister gestattete, ihm von Zeit zu Zeit gröblichst die Wahrheit zu sagen…«

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  23. L. Duchesne: Les origines du culte chrétien. Paris 51925. S. 218–281; P.Batiffol: Histoire du Bréviaire romain. Paris 31911. S. 117–128, 152–172; S.Bäumer (wie Anm. 40b) I, S. 388–397; II, 1–47; B. de Gaiffier: La lecture des actes des martyrs dans la prière liturgique en Occident. Analecta Bollandiana 72. 1954. S. 134–166. Zur Länge der Lesungen P.Salmon: L’office divin au moyen âge. Histoire de la formation du bréviaire du IXe au XVIe siècle. Paris 1967. S. 86, 93f, 96, 98, 109, 117, 121.

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  24. W. Besch: Beobachtungen zur Form des deutschen Rolandsliedes. In: Festgabe für Friedrich Maurer. Düsseldorf 1968, S. 119–134.

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  25. V. Saxer: Légende épique et légende hagiographique. Problèmes d’origine et d’évolution des chansons de geste, In: Revue des sciences religieuses 33. 1959. S. 372–395. V. Saxer sucht zwischen J. Bédier, der eine Identität von Legende und Chanson de geste gegeben sah, und R. Louis, der sie bestritt, zu vermitteln, indem er zwischen den im 11. Jahrhundert noch selbständigen Traditionen der monastischen Legende von der Translatio der hl. Maria Magdalena von Judaea nach Vezelay auf der einen und der Sage über Girart de Roussillon auf der anderen Seite eine Begegnung und wechselseitige Entlehnung insofern annimmt, als dann Girart de Roussillon als Verehrer der hl. Maria Magdalena Vézelay begründet und die Translatio übernimmt. Für die Oxforder Chanson de geste ‘Girart de Roussillon’ aus der Mitte des 12. Jahrhunderts vertritt er eine »compénétration des sources: tradition épique et tradition hagiographique y mêlent continuellement leurs eaux« (S. 391). Erst die Vita Gerardi comitis vom Ende des 12. Jahrhunderts hat dann Girart de Roussillon zum Kirchenheiligen gemacht: »Elle est une tentative indéniable de grimer un héros d’épopée en ›saint de vitrail‹: vertus, pénitences, fondations monastiques, miracles ante et post mortem, rien ne manque à cette procédure de canonisation. Ici, la légende hagiographique est bien un travestissement de la légende épique« (S. 393).

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Ohly, F. Zum Dichtungsschluß Tu autem, domine, miserere nobis. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 47, 26–68 (1973). https://doi.org/10.1007/BF03376259

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