Studien über Aktinomykose

Zusammenfassung

1. Die Eigenvaccinebehandlung ist bei der echten refraktären Aktinomykose erfolgreich gewesen, und zwar mit der R-Variante, die stets die stärkste Cutireaktion gab.

2. Bei der Acne actinomycotica wurden die bisherigen guten Eigenvaccineerfolge mit der S-Variante weiterhin bestätigt.

3. Aus Menschenblutascitesagar gelang es bisher stets, den Erreger herauszuzüchten.

4. Wir konnten keine strenge Trennung von aerob und anaerob bei den pathogenen Stämmen machen, da die anaeroben auch zum Teil aerob wachsen können. Umgekehrt gelang es nicht, die aeroben Stämme der Gräser an anaerobes Wachstum zu gewöhnen.

5. Wir züchteten die anaerobe S-Variante von Roggenähren aus verschiedenen Gegenden und können uns vorläufig noch nicht auf einen endogenen Infektionsmodus festlegen, obgleich wir der S-Variante keine ausschlaggebende Bedeutung bei der Entstehung der Aktinomykose beimessen.

6. Die fusiformen Stäbchen und Leptothricheen sind in den Vordergrund getreten und werden in Zukunft unser Arbeitsgebiet neben den Actinomyceten beherrschen.

7. Die aus 14 Fällen gezüchtete R-Variante konnte bisher noch nicht saprophytär aus normalen Mundhöhlen oder außerhalb des menschlichen Körpers gefunden werden.

8. Die Möglichkeit des Virulentwerdens der Proactinomyceten wird erwogen, die Frage der Symbiose von Actinomyceten und fusiformen Stäbchen, bzw. Leptotricheen wird ventiliert und die Beeinflussung des einen Keimes durch Abtötung des anderen für möglich gehalten.