Zusammenfassung
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1.
Aus dem Schwellenwert der Kaliumquecksilberjodidreaktion (d.h. der geringsten Chininkonzentration, die zum positiven Ausfall der Reaktion notwendig ist) kann man bei quantitativen Arbeitsmethoden kleinste nicht mehr wägbare Chininmengen zuverlässig ihrer Grössenordnung nach abschätzen.
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2.
Bei subkutaner Chinininjektion wird ein Chinindepot unter der Haut errichtet.
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3.
Bei Resorption aus diesem Depot wird eine viel höhere Chininkonzentration im Blut erreicht und für mehrere Studen auf einer Höhe gehalten, als sie bei Resorption aus dem Darm zu erzielen ist. Nach mehrfachen Injektionen tritt eine Kumulation im Blute ein.
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4.
Das Chinin reichert sich in den Organen an und ist in einigen noch zu einer Zeit zu finden, wo es im Blute längst nicht mehr nachweisbar und seine Ausscheidung durch die Nieren, praktisch gesprochen, beendigt ist. Die pneumonisch infiltrierte Lunge enthält noch nach 4 Tagen das Chinin in einer Konzentration, welche die höchste im Blute überhaupt beobachtete noch übertrifft.
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5.
Der Pneumoniker scheidet mit seinem Auswurf noch lange Zeit nach der Injektion kleine Chininmengen aus.
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6.
Die Ausscheidung durch die Nieren ist nach subkutaner Injektion nur verzögert, nicht verringert. Es tritt also keine vermehrte Zerstörung des Chinins im Körper ein. Bei späterem Beginn und geringerem Anfangswert zieht sich die Ausscheidung über eine längere zeit hin. Bei verzögerter Lösung des Lungeninfiltrates können ausserordentlich lang geringste Chininspuren ausgeschieden werden.
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7.
Zwischen Chinin und den Leukozyten müssen besondere Beziehungen bestehen.
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Cahn-Bronner, C.E. Unterschiede im verhalten des chinins bei oraler und subkutaner einverleibung in den menschlichen körper. Zeitschrift f. exp. Pathologie u. Theraphie 20, 307–329 (1919). https://doi.org/10.1007/BF02656875
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02656875