Zusammenfassung
1. Bei allen Untersuchungen der Wirkung der Peptone ist zu berücksichtigen, daß Peptone als undefinierte Gemische der verschiedenartigsten Eiweißabbauprodukte anzusehen sind.
2. Die Untersuchung von Peptonen, die stets aus dem gleichen Casein durch tryptischen Abbau gewonnen waren und deren Abbautiefe durch Titration festgestellt wurde, ergab:
-
a)
Die Gerinnung frisch entnommenen Menschenblutes wird durch Pepton nur wenig verzögert.
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b)
Die Wirkung von Thrombin und Thrombokinase wird durch Pepton nur wenig gehemmt.
-
c)
Die intravasale Blutgerinnungszeit des Kaninchens wird durch intravenöse Injektion von Pepton nicht beeinflußt.
-
d)
Erst die intrakardiale Injektion von 250 mg Pepton pro Versuchstier wirkt bei Meerschweinchen sicher tödlich. Auch die Injektion von 250 mg nicht abgebauten Caseins tötete die Versuchstiere.
3. In allen Versuchen ergaben sich Hinweise für die Ansicht, daß Peptone mittleren Abbaugrades sowohl in ihrer blutgerinnungshemmenden Wirkung als auch in ihrer Giftigkeit weitgehend abgebautes Eiweißübertreffen.
Schriftennachweis
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Dyckerhoff, H., Frimberger, E. & Renk, G. Über die Wirkung der Peptone auf die Blutgerinnung. Z. Ges. Exp. Med. 108, 112–118 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02611615
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