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Ist die Allergie oder die Anergie der Tuberkulösen das Nützlichere für den Kriegsdienst?

Beitrag zur Frage des Abschlusses der Tuberkulinkur

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Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung Aims and scope Submit manuscript

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Literatur

  1. Ich glaube—gegenüber Goldscheider—an dem Worte Kriegstuberkulose festhalten zu dürfen als dem kürzesten Ausdruck für die besonderen Verhältnisse, unter denen die Tuberkulose im Kriege auftritt und die für ihre Feststellung und Behandlung massgebend sind; nicht also in dem Sinne, dass die Krankheit eine andere wäre.

  2. Betrachtungen über die Tuberkulose im Heere zur Zeit des Krieges. Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. H. 5.

  3. Münch. med. Wochenschr. 1915. Nr. 11.

  4. Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. H. 6. S. 420.

  5. Siehe meine Arbeit “Richtlinien der Kriegstuberkulosebehandlung”. Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. H. 3.

  6. Es sei ein Fall als Vergleichsbeispiel angeführt: 28 jähriger Mann, mit Lungenerscheinungen im Felde erkrankt, kam in die Heilstätte, woraus er nach 16 Wochen ins Feld entlassen wurde. Dort bald wieder unter denselben Erscheinungen erkrankt, kam er hierher. Ich fand beiderseitige Spitzendämpfungen und eine grosse rechtsseitige Hilusdämpfung; die Beschwerden waren: viel Husten und Auswurf, Stechen rechts, “kolossales” Schnaufen bei raschem Gehen, leichte Nachtschweisse. Sofortige Reaktion auf 0,2 mg (Alttuberkulin). Erst mit der 19. Injektion wurde 1 mg erreicht. Als geheilt und felddienstfähig, ohne objektiven Befund und ohne alle Beschwerden, entlassen nach 38 Injektionen (bis 200 mg, zuletzt ohne Reaktion trotz verstärkter Steigung).

  7. Siehe darüber meine Abhandlung “Über Wert und Technik der subkutanen Tuberkulindiagnose” (Münch. med. Wochenschr. 1915, Nr. 1 u. 2). Ich verzichte hier auf weitere zahlreiche und zum Teil recht spöttische Äusserungen über die in der Tat beschämende Behandlung von Nichttuberkulösen als Tuberkulöse in Heilstätten und Kurorten, und verweise nur auf die obengenannten Sektionsbefunde Harts.

  8. Beispiel: 19 jähriger Mann; 1913 2 1/2 Monate in einer Lungenheilstätte. Stechen auf der Brust, Schweratmigkeit, allgemeines Schwächegefühl, Schwindel. Leichte Spitzen-, beiderseitige Hilusdämpfungen (links 5, rechts 9 cm hoch). 13 Alttuberkulininjektionen (Reaktionsbezeichnung daneben): 0,2 (?)-0,4 (?)-1 (leicht)-2 (leicht)-4 (0)-15 (39,2)-7 (leicht)-10 (leicht)-15 (leicht)-20 (0)-40 (0)-100 (0)-300 (0). Dämpfungen bis auf kleine Reste verschwunden. Keine Klagen mehr. Entlassung als felddienstfähig. Das Normalschema lautet: 1-1,5-2-3-4,5-7 mg (so, oder mit 10 oder 100 dividiert oder multipliziert).

  9. Beispiel: 36 jähriger Mann, früher trockene Pleuritis und Lungenspitzenkatarrh; 5 Monate in Meran. Beiderseitige, links starke, Spitzendämpfungen (Hilusgegenden frei). Von der Kommission hierher geschickt. Keine Klagen. 10 Alttuberkulininjektionen: 0,2 (0)–0,5 (Reaktion bis 38,3°)–0,4 (0)–0,7 (leichte Reaktion)-0,7 (39,1°)-0,3-0,5-1-3-10 mg (alle ohne Reaktion). Entlassung als felddienstfähig.—Andere, sich äusserlich nicht deutlich unterscheidende Patienten reagieren mit der 60.–70. Injektion noch auf 10 mg oder weniger!

  10. Also auch keine Neuinfektion, auf deren angebliche Gefahr nach der Tuberkuloseheilung ich hier, wo nur von der Kriegstuberkulose die Rede ist, nicht weiter einzugehen brauche.

  11. Nach den ziemlich selbstverständlichen, von Mönckeberg (Münch. med. Wochenschr. 1915, Nr. 2) aber auch pathologisch-anatomisch bestätigten Gesetze, dass, je weniger ausgeheilt und je ausgedehnter die latente Tuberkulose, desto grösser die Gefahr ist für eine Exazerbation bei körperlicher Überanstrengung.

  12. Es ist das der Fall Nr. 13 der in meinem Buche mitgeteilten, biologisch abgeschlossenen Fälle. Der einstige Patient bekam jetzt wieder 5–20–100 mg (Alttuberkulin) ohne jede Reaktion, über 3 Jahre nach der letzten Nachprüfung (damalige Dosen: 1–4–10–20–50–200 mg).

  13. Über Tuberkulin-Diagnostik und- Therapie. Württ. med. Korr.-Blatt 1913. Nr. 15 u. 16.

  14. Concordia. Z. d. Zentralst. f. Volkswohlfahrt. 1915. Nr. 23.

  15. Diese Zeitschrift, Bd. 32, H. 3. Dass Klein mit diesen Anfangsdosen einer Kur “keinesfalls ein glänzendes Resultat” erhielt, ist so klar und selbstverständlich wie irgend etwas auf der Welt.

  16. Kritische Besprechung meines Buches. Tuberkulosis. 1914. H. 10.

  17. Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. H. 5. S. 367.

  18. Die biologischen Grundlagen der Kulturpolitik. Eine Betrachtung zum Weltkriege. Jena, G. Fischer. 1915.

  19. Nachtrag bei der Korrektur. Mit grosser Freude habe ich in der letzten Nummer der Münch. med. Wochenschrift (1916, Nr. 27) den Bericht über einen Vortrag Stromeyers in der naturwissenschaftlich-medizinischen Gesellschaft zu Jena gelesen, dessen Untersuchungen über die Herdreaktion bei der chirurgischen Tuberkulose (chir. Klinik Jena) ihn zu den Schlussfolgerungen führen, dass die ausgeheilten Fälle alle negativ reagieren, “wodurch die Reaktion an besonderem Werte gewinnt, da sie als Kriterium für die definitive Ausheilung, die oft schwer festzusteller ist, aufgefasst werden kann”. Das ist eine schöne, wie es scheint autoptisch belegte Bestätigung meiner seit Jahren verfochtenen, auf reiche Erfahrungen gestützten Ansicht über den Heilungsnachweis der Tuberkulose, die bis jetzt bei den Tuberkuloseärzten leider so wenig Verständnis gefunden hat. Auf die Nachprüfung meiner Angaben von anderer Seite habe ich lange sehnlichst gewartet; da sie nun—was aus dem kurzen Bericht nicht genügend zu ersehen ist—anscheinend unabhängig von mir geschah, so ist ihr übereinstimmendes Ergebnis um so wertvoller.

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Kraemer, C. Ist die Allergie oder die Anergie der Tuberkulösen das Nützlichere für den Kriegsdienst?. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 36, 57–73 (1917). https://doi.org/10.1007/BF02508058

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02508058

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