Zusammenfassung
Versuche mit der Tomate „Condine Red“ und ihren RöntgenmutantenAurea und „Grünkohl“ zur Frage der Abhängigkeit des Längenwachstums und des Pigmentgehalts von Tageslänge und Lichtintensität ergaben:
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1.
Die besonders pigmentreiche „Grünkohl“ mutante zeigt bei Verringerung der Lichtintensität, vor allem im Langtag, eine Abnahme des Längenwachstums und kein Etiolieren bei im wesentlichen unverändertem Pigmentgehalt.
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2.
Auch bei der Ausgangsform „Condine Red“ ist der Pigmentgehalt bei den 4 geprüften Versuchsbedingungen nicht wesentlich verändert. Im Gegensatz zu der „Grünkohl“ mutante etioliert sie jedoch wie auch dieAureaform im Langtag bei verminderter Lichtintensität.
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3.
Der Chlorophyllgehalt derAureamutante nimmt im Langtag bei abgeschwächter Lichtintensität zu, die Pflanze erscheint daher im Gegensatz zu ihrer grüngelben Farbe im Normaltag mittelgrün wie die Normalform. Im Kurztag dagegen ist der Chlorophyllgehalt vermindert und dieAureamutante erscheint noch heller grüngelb als im Normaltag. Wesentlich für die Chlorophyllausbildung scheint die Lichtintensität und nicht die Lichtmenge zu sein.
Schrifttum
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Sagromsky, H. Einfluß von Lichtintensität und Tageslänge auf Wachstum und Pigmentbildung verschiedener Tomatenmutanten. Die Kulturpflanze 2, 155–163 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02095734
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