Zusammenfassung
Injiziert man bei Kaninchen auf der Höhe der Salzdiurese oder der Wasserdiurese entweder Eigenblut in die Artera renalis oder schwemmt man chinesische Tusche von der Karotis aus ein, so erhält man verschiedene mikroskopische Bilder: bei der Salzdiurese sind die Glomeruli gefüllt, bei der Wasserdiurese dagegen hauptsächlich die zuführenden Gefäße und die Kapillaren, die Glomeruli aber nur schwach. Dies zeigt, daß es in der Niere eine Umschaltung des Blutstromes gibt, entweder auf die Glomeruli oder direkt auf die Tubuli, und zwar in Abhängigkeit davon, ob der provisorische Harn eingedickt oder verdünnt wird. Die Eindickung geschieht also durch Zurückpressen von Wasser in den Tubulis erster Ordnung, die Verdünnung dagegen in den Tubulis zweiter Ordnung; bei der Eindickung treten die beiden Staueinrichtungen des Vas efferens und der Henleschen Schleife in Funktion, bei der Verdünnung tritt die Flüssigkeit direkt aus dem Blut in die Kanälchen zweiter Ordnung, die hinter der Henleschen Schleife liegen.
Literatur
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Frey, E. Der Mechanismus der Harneindickung und der Harnverdünnung. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 177, 134–141 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02023117
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