Zusammenfassung
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1.
Durch Innendruckmessungen der Bauch-, Brust- und Schädelhöhle werden wichtige Gesichtspunkte zur Beurteilung der Kreislaufveränderungen während der elektrischen Durchströmung gewonnen.
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2.
Der intraabdominale Druck steigt während der elektrischen Durchströmung stark an und kann Werte von 100 mm Quecksilber erreichen. Dieser Druckanstieg wird in seiner Abhängigkeit von Stromstärke und Frequenz quantitativ untersucht. Auf die Bedeutung des Befundes für die Mechanik elektrischer Unfälle wird hingewiesen.
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3.
Durch Besonderheiten im anatomischen Bau der Brusthöhle kann der intrathorakale Druck keinen entsprechenden Anstieg zeigen. Daraus ergeben sich wichtige Folgerungen für Herz, Kreislauf und Atmung während des Stromdurchganges.
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4.
Der Atemstillstand während des Stromdurchganges beruht bei unserer Anordnung nicht auf einer Lähmung des Atemzentrums, sondern dessen Impulse bleiben wahrscheinlich wegen des stark erhöhten intra-abdominalen Druckes wirkungslos.
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5.
Der Druck in der Schädelhöhle steigt während der Durchströmung an. Die Änderung erfolgt im wesentlichen parallel dem intraabdominalen Druck, erreicht aber nur ungefähr 1/5 der dort gemessenen Werte.
References
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Elektrische Verletzungen, S. 188. Leipzig 1932.
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Ausgeführt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
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Gerstner, H. Die Innendrucke der Körperhöhlen während des elektrisch erzeugten Allgemeintetanus. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 184, 305–316 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01860851
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01860851