Literatur
Der Ausdruck Silberreduktion ist eigentlich nicht richtig. Wie Miescher (“Die Chromatophoren der menschlichen Haut und die Herkunft ihres Pigmentes”, Arch. f. Dermatol. u. Syphilis) zeigen konnte, handelt es sich bei der Pigmentsilberreaktion gar nicht um einen Reduktionsvorgang, sondern um eine komplexe Bindung zwischen Pigment und Ag-Salz.
Anm. b. d. Korr.: Genau die gleichen Überlegungen und Verhältnisse, wie sie hier unter a) und b) dargelegt sind, gelten, zum Teil noch in stärkerem und evidenterem Maße, für die Entwicklung des Augenpigmentes, die durch die Untersuchungen von Miescher (“Die Pigmentgenese im Auge usw.”) in neuester Zeit auf meiner Klinik klargestellt worden ist.
Die Eingriffe lassen sich noch beliebig vermehren (Einbetten des Hautstückchens in Paraffin, Trocknen der Schnitte usw.).
Diese Versuche bestätigen also, was ich schon in meinen ersten Arbeiten behauptet habe, daß selbst Substanzen, die dem Dioxyphenylalanin viel näherstehen als Brenzkatechin oder Pyrogallol, z. B. p-Oxy-m-Methoxy-Phenylalanin keine Reaktion mehr geben. Ja, sogar Isomere des 3–4-Dioxyphenylalanins, die sich von dieser Substanz nur durch die Stellung der beiden OH-Gruppen unterscheiden, wie z. B. das 2,5-Dioxyphenylalanin, geben keine Reaktion mehr. Aber selbst, wenn, wie H. fälschlich annimmt, die Reaktion mit Brenzkatechin und Pyrogallol positiv wäre, so würde das—bei der nahen chemischen Verwandtschaft dieser beiden Substanzen mit dem Dopa—an meinen Schlußfolgerungen nicht das geringste ändern.
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Bloch, B. Zur Kritik der Dopatheorie. Arch. f. Dermat. 136, 231–244 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01828273
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