Zusammenfassung
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1.
Durch ausgedehnte Untersuchungen am Meerschweinchenskorbut wird festgestellt, daß Kalkzustand und Düngung eines Bodens von weitgehendem Einfluß auf den Vitamingehalt von Spinat sind.
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2.
Wird ein durch Kalkung auf den neutralen Zustand gebrachter Boden nicht mit Kali, Phosphorsäure oder Stickstoff gedüngt, so hat der Spinat einen ausgesprochen geringen Vitamingehalt. Dagegen hat er bei ausgeglichener Grunddüngung den höchsten Vitamingehalt.
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3.
Wird außer der Grunddüngung ein Bestandteil—Kali oder Phosphorsäure oder Stickstoff—einseitig überhöht, so ist in jedem Fall die Herabminderung des Vitamingehaltes die Folge. Dieser, den Vitamingehalt benachteiligende Einfluß ist bei Überdüngung mit Phosphorsäure verhältnismäßig am geringsten, dagegen bei Überdüngung mit Stickstoff am stärksten wahrnehmbar.
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4.
Es wird darauf hingewiesen, welche Bedeutung dieser Befund bei dem Anbau von Diätgemüsen sowie von solchen Pflanzen, die für die Herstellung von Diätkonserven dienen sollen, hat.
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5.
Findet der Anbau des Spinats unter Bedingungen statt, die von den natürlichen Umweltbedingungen für die Pflanze abweichen, so wirken diese Abweichungen sich insofern aus, als der C-Vitamingehalt sich nicht entsprechend der eingebrachten Kalkung und Düngung verhält, sondern auf sekundäre Einflüsse des Bodens im Sinne der Ernährungsdisharmonie der Pflanze hinweist. Nur der Anbau der Versuchspflanze unter absolut natürlichen Bedingungen schützt vor schweren Täuschungen bei der Feststellung des Vitamingehalts.
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bedeutet “mit Abbildungen”.
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Hahn, v., Görbing, J. Vitaminstudien. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 65, 601–616 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01798449
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