Zusammenfassung
Das Insulin steigert am nicht achylischen Magen 75–90 Minuten nach der Injektion mit Regelmäßigkeit die Acidität und meistens die Magensaftmenge.
Es handelt sich um eine spezifische Insulin- und nicht etwa um eine Eiweißwirkung.
Die Wirkung des Insulins auf die Magensekretion ist ein Frühsymptom oder eine Teilerscheinung der Hypoglykämie, denn die Blutzuckerkurve verhält sich spiegelbildlich zur Magensekretion; sie erreicht niedrigste Werte, wenn die Magensekretion zu höchsten Werten ansteigt. Diabetiker zeigen keine Magenreaktion, wenn sie nicht hypoglykämisch werden. Werden aber Diabetiker hypoglykämisch, so zeigen sie die gleiche, wenn auch etwas weniger intensive Steigerung der Magensekretion nach Insulin wie Stoffwechselgesunde.
Mit Insulin gelingt es wie mit Histamin, unter Anaciditäten die nichtkompletten Achylien zu erfassen. Diagnostisch scheint das Insulin dem Histamin darin gleichwertig zu sein, es ist ihm überlegen wegen der wesentlich geringeren und jederzeit leicht bekämpfbaren Nebenerscheinungen.
Es empfiehlt sich nicht, an stoffwechselgesunden superaciden Ulcuskranken eine Insulinkur durchzuführen, da hier das Insulin zu ganz erheblichen Säuresteigerungen führt.
Hingegen eignet sich das Insulin zur Mastkur bei Subaciden, Appetitlosen und Anaciden ganz besonders.
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Meyer, P.F. Über die Wirkung des Insulins auf die Magensekretion. Klin Wochenschr 9, 1578–1581 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01740430
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