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Über Knochenatrophie bei Syringomyelie

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Resumé

  1. 1.

    Die Knochenatrophien oder osteoporotischen Veränderungen verlaufen, wie es scheint, häufig (elf eigene Beobachtungen)) chronischlatent im klinischen Bilde der Syringomyelie, bis etwa eine Spontanfraktur auf ihr Vorkommen hinweist.

  2. 2.

    Da zugleich Muskelatrophien bestehen, ist es wahrscheinlich, dass das ätiologische Moment für die Knochen-und Muskelatrophie adäquater Natur ist. Dazu gesellen sich in den bisher beobachteten Fällen auch angioneurotische Störungen (Cyanose, akutes Ödem und Anomalien der Schweisssekretion) an den betroffenen Extremitäten. Ob Beziehungen zwischen den Knochenveränderungen und den angioneurotischen Störungen bestehen, müssen wir vorläufig dahingestellt sein lassen und wollen nur das gleichzeitige Vorkommnis in allen von uns beobachteten Fällen betonen.

  3. 3.

    In allen beobachteten Fällen erscheint im Radiogramm das Bild der „chronischen Knochenatrophie“, i. e. gleichmässige Aufhellung des gesamten Knochenschattens (sowohl an den Diaals auch an den Epiphysen) mit Erhaltensein der Strukturzeichnung und Grösse des atrophischen Skelettteiles. Es ist nicht auszuschliessen, dass zur Zeit des Krankheitsbeginns ein der akuten Knochenatrophie entsprechender Zustand des Knochengewebes, der durch fleckig-scheckige Aufhellung der Spongiosen im Röntgenbilde charakterisiert ist, bestand.

  4. 4.

    Inaktivität spielt als ätiologischer Faktor in unserer Untersuchungsreihe wahrscheinlich eine ganz untergeordnete Rolle, da sämtliche Kranken niemals des Gebrauches ihrer Extremität vollständig beraubt waren.

  5. 5.

    Die atrophischen und porotischen Knochen der Syringomyelischen sind brüchiger als die normalen. Dieser Umstand spricht zu Gunsten der Ansicht, dass mechanische Vorgänge eine auslösende Rolle bei der Entstehung der Osteoarthropathien bei Syringomyelie spielen.)

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Zum Schlusse erfülle ich die angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Chef, Herrn Professor H. Schlesinger, für die Anregung zu dieser Arbeit und das bewiesene tatkräftige Interesse, sowie Herrn Dr. R. Kienböck für die liebenswürdige Unterstützung bei den radiologischen Arbeiten und die Überlassung und Deutung von Röntgenbildern meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. —

Da die Arbeit zu Ende des vorigen Jahres abgeschlossen wurde, konnte die Borchardsche Arbeit: „Die Knochen-und Gelenkerkrankungen bei der Syringomyelie“ (Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1904) nicht mehr berücksichtigt werden.

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Tedesko, F. Über Knochenatrophie bei Syringomyelie. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 26, 336–374 (1904). https://doi.org/10.1007/BF01667531

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