Bericht über den Nachweis sessiler Antikörper an Gewebs- und Blutzellen durch Antihumanglobulinablenkung

Zusammenfassung

Die Technik einer Methode zum Nachweis von Antikörpern, welche an Gewebszellen sessil sind, wird beschrieben. Die Fähigkeit des Antihumanglobulin-Ablenkungsversuches zellständige Antikörper aufzuzeigen, wird in Modellversuchen einerseits an Erythrocyten, die mit monovalenten Rhesus-Antikörpern beladen wurden, und andererseits an Erythrocyten von Patienten mit erworbener hämolytischer Anämie bewiesen. Der Versuch wurde sodann 1. auf Knochenmark- und Milzzellen von Fällen mit erworbener hämolytischer Anämie, 2. auf Herz-, Skeletmuskel- und Gelenkskapselzellen, welche mit Polyarthritikerseren, bzw. mit Seren von Kranken mit rheumatischer Endokarditis beladen wurden, und 3. auf Tonsillenzellen, die mit den Seren der wegen Polyarthritis tonsillektomierten Patienten inkubiert wurden, ausgedehnt. Von 26 angesetzten Versuchen ergaben 14 ein positives Ergebnis, wobei eine Ablenkung der Antihumanglobulin-Antikörper eines Coombs-Serums durch einen an den Versuchszellen vorhandenen Faktor mit Humanglobulineigenschaft erfolgte. Nachdem eine Beladung der Versuchszellen mit Normalseren, bzw. das Vorliegen unsensibilisierter oder normaler Zellsubstrate keine Ablenkung der Antihumanglobulin-Antikörper verursachten und genaue chemische und serologische Kontrollen das Vorliegen störender Eiweißeinflüsse ausschlossen, werden die positiv ausgefallenen Ablenkungsergebnisse bei Gewebszellen analog zu den positiven Ergebnissen in Modellversuchen bei beladenen Erythrocyten als Nachweis zellständiger Antikörper gewertet. Die erzielten Resultate zeigen somit, daß diese Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Antikörpern, welche an Blut- und Gewebszellen sessil sind, verwendet werden kann.