Darstellung und Eigenschaften dÜnner Bleisulfid-Schichten unter besonderer BerÜcksichtigung ihrer Detektorwirkung, I

Zusammenfassung

Der vorliegende erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Vorgang der Bleisulfidspiegelbildung. Chemische (besonders kolloidchemische), kinetische und Grenzflächenuntersuchungen bringen folgende hauptsächlichen Ergebnisse:

• 1. Die Reaktion, die die PbS-MolekÜle liefert, besteht in erster Linie in der katalytischen Zersetzung eines Bleiazetat-Thioharnstoff-Komplexsalzes.

• 2. Die Vorgänge in der Lösung und an der Grenzfläche werden entscheidend und in gleichem Sinne von der Temperatur beeinflu\t.

• 3. Gewisse Verbindungen verzögern schon in kleinsten Mengen den gesamten Proze\ erheblich, während Staub- und Niederschlagsteilchen beschleunigend wirken.

• 4. Die abgeschiedene PbS-Menge ist der Flächengrö\e proportional.

• 5. Ein Einflu\ des Flächenmaterials auf die am Ende abgeschiedene PbS-Menge besteht nicht, mit Ausnahme von Kupfer und dessen Legierungen, die sich mit Cu₂S bedecken.

• 6. Die abgeschiedene PbS-Menge ist auf keimbedeckten Flächen erheblich grö\er als auf neuen, noch unverspiegelten Flächen; neue Flächen werden kurze Zeit nach Reaktionsbeginn nicht mehr oder nur mangelhaft verspiegelt.

• 7. Die Versuchsergebnisse fÜhren zu einer Deutung des Verspiegelungsvorganges, die fÜr die Grenzflächenvorgänge die Vorstellungen Über die Niederschlagsbildung aus der Gasphase Übernimmt.

• 8. Die Theorien der Silberspiegelbildung werden diskutiert und allgemeine Forderungen fÜr die Spiegelbildung an beliebigen Grenzflächen aufgestellt.