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Über das Wahrscheinlichkeitsgesetz in Anwendung auf die radioaktive Strahlung des Poloniums

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Zeitschrift für Physik

Zusammenfassung

Es wird die Gültigkeit der Wahrscheinlichkeitsgesetze speziell der Batemanschen Formel bei derα-Strahlung des Poloniums untersucht. Dabei hat sich herausgestellt:

  1. 1.

    Dieα-Strahlung des Poloniums folgt der Batemanschen Wahrscheinlichkeitsformel für einen Vorgang rein zufälligen Charakters nicht immer.

  2. 2.

    Es ergeben sich systematische Abweichungen im Sinne einer unternormalen Dispersion, d. h. es kommen die Zeitabschnitte, in denen Teilchenzahlen auftreten, die in der Nähe des Mittelwerts liegen, häufiger, solche dagegen mit viel oder wenig Teilchen seltener vor, als nach den Wahrscheinlichkeitsgesetzen zu erwarten ist.

  3. 3.

    Es wird gefunden, daß die unternormale Dispersion umso beträchtlicher ist, je größer die Aktivität der Präparate pro Quadratmillimeter ist.

  4. 4.

    Durch Abklingenlassen der Präparate wird die Übereinstimmung zwischen Wahrscheinlichkeitsgesetz und Experiment besser.

  5. 5.

    Es wird diskutiert, welches die Ursache für dieses Verhalten des Po ist. Dabei wird darauf hingewiesen, daß Streuungserscheinungen, Oxydation der Oberflächen und Diffusion des Poloniums in die MetallUnterlage hinein wohl die Größe der unternormalen Dispersion beeinflussen können, daß aber damit allein die unter 4. erwähnte Erscheinung nicht erklärt werden kann.

  6. 6.

    Zur Erklärung dieses Ergebnisses wird die Annahme einer gegenseitigen Beeinflussung der einzelnen radioaktiven Polonium-Atome oder die Annahme eines Einflusses der einzelnenα-Teilchen auf andere Atome gemacht (Atomzertrümmerung).

Hingewiesen sei noch darauf, daß sich natürlich auch bei der Betrachtung der zeitlichen Aufeinanderfolge der einzelnenα-Teilchen Abweichungen von den Wahrscheinlichkeitsgesetzen ergeben. Hier zeigt sich durchweg das Resultat, daß die kleineren Zeitabstände zwischen zwei sukzessiven Teilchen häufiger, die größeren dagegen seltener vorkommen als nach den Wahrscheinlichkeitsgesetzen zu erwarten ist.

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Auszug aus der Berliner Dissertation.

Die vorstehende Arbeit wurde im Institut für Physik an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin ausgeführt. Es ist mir eine angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. v. Baeyer für sein reges Interesse an der Arbeit und für seine wertvollen Ratschläge bei Ausführung derselben meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Ebenso möchte ich nicht verfehlen, dem Japanausschuß der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für die mir aus der Hoshi-Stiftung zum Ankauf von photographischem Registrierpapier gewährte Unterstützung an Geldmitteln, ohne die die Arbeit nicht hätte vollendet werden können, zu danken.

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Kutzner, W. Über das Wahrscheinlichkeitsgesetz in Anwendung auf die radioaktive Strahlung des Poloniums. Z. Physik 21, 281–298 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01328276

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