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Auszählungen in der Verwandtschaft von nach Erkrankungsalter und Geschlecht gruppierten Manisch-Depressiven

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Zusammenfassung

Die Frage, ob in späteren Lebensjahren erstmalig zum Ausbruch kommende affektive Psychosen erbbiologisch den bereits in jüngeren Jahren auftretenden gleichzuerachten sind, gab Anlaß, eine Anzahl vonRüdin als manisch-depressiv angesprochener und erbbiologisch beforschter Probanden in Früh- und Spätasylierte aufzuteilen und die beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Belastung zu vergleichen. Dabei zeigten die Eltern der spätasylierten Gruppe eine in verhältnismäßig beträchtlichem Grade geringere Gefährdung in bezug auf manisch-depressive Psychosen als die Eltern der vor dem 50. Lebensjahre erstmalig Asylierten. Die Geschwister beider Gruppen zeigten gleichsinnige, aber dem Grade nach weit geringere Unterschiede der erwähnten Gefährdung. Andererseits ließ sich zwischen den wegen manisch-depressiver Psychosen asylierten Geschwistern und den entsprechenden Probanden eine gesicherte, wenn auch höchstens mittelstarke Korrelation in bezug auf das Alter bei der ersten Asylierung feststellen.

Obwohl unter den männlichen Probanden sich im Verhältnis mehr Spätasylierte als unter den weiblichen fanden, zeigten sie sich doch nicht geringer als diese belastet. Vielmehr fand sich ein Unterschied, wenn auch nur geringen Grades und statistisch nicht gesichert, im gegenteiligen Sinn. Ob es mit diesem Unterschied zusammenhängt, daß sich unter den manisch-depressiven Verwandten der Probanden im Verhältnis mehr Männer fanden als unter den Probanden selbst, sei dahingestellt. In geringem Grade überwog übrigens auch unter den manisch-depressiven Verwandten der Probanden die Anzahl der Frauen über die der Männer, und zwar selbst dann, wenn alle Fälle von Selbstmord mit als Manisch-Depressive behandelt wurden, wogegen indes gewisse Bedenken bestehen.

Eine Verteilung der Probanden auf 4 verschiedene soziale Schichten, sowohl nach den Berufen der Probanden bzw. den Berufen der Ehemänner der verheirateten Probandinnen, wie auch nach den Berufen der Probandenväter, zeigte die Spätasylierten als sozial höher geschichtet als die Frühasylierten. Der Unterschied ist nicht völlig gesichert, aber wohl doch bemerkenswert. Bei der Frage nach dem Grunde dieser Differenz wird man beachten, daß die Spätasylierten einer weiter zurück liegenden Epoche angehören.

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Herrn Prof. Dr.W. Scholz zur Vollendung seines 60. Lebensjahres gewidmet.

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Schulz, B. Auszählungen in der Verwandtschaft von nach Erkrankungsalter und Geschlecht gruppierten Manisch-Depressiven. Arch. F. Psychiatr. U. Z. Neur. 186, 560–576 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00935615

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