Zur Lokalisation der unspezifischen Esterasen im menschlichen Eierstock

Zusammenfassung

In Excisionen aus zehn menschlichen Ovarien wurde die unspezifische Esterase (α-Naphthylacetat als Substrat) im Protoplasma der Eizelle, der Granulosazellen, der epitheloiden Thecazellen, der Thecaluteinzellen und besonders der Granulosaluteinzellen nachgewiesen. Die Änderung der Fermentaktivität beim Wachstum des Follikels wie bei der Follikelatresie und im Corpus luteum wurde verfolgt. Die Esteraseaktivität steht in den Ovarien in Beziehung zu den Lipiden und Lipoproteiden. Nach der Extraktion der Lipide und Lipoproteide mit Alkohol und Aceton verschwindet sie in manchen Zellen fast völlig. Die Zunahme der Fermentaktivität in den wachsenden Eizellen wird mit der Synthese der Reservestoffe von meist lipoidem Charakter in Zusammenhang gebracht. Die starke Aktivität in den epitheloiden Thecazellen und Luteinzellen deutet auf deren Hormonsynthese hin. Beim Zerfall der Lipoproteide in degenerierenden Eizellen von atretischen Follikeln, in degenerierenden Granulosazellen bei der cystischen Atresie und in Granula von Histiocyten wurde eine starke Aktivität von unspezifischer Esterase beobachtet.