Skip to main content
Log in

Das Hirngewicht in Beziehung zur Todesursache und anderen Faktoren

  • Published:
Deutsche Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es sollte die Frage der Beziehungen zwischen dem Hirngewicht Verstorbener und der Todesursache sowie zur Körperlänge und zu anderen Faktoren geklärt werden. In 704 Fällen wurde das Hirngewicht ermittelt (652 Erwachsene, 52 Kinder, davon 442 Männer und 210 Frauen). Aus der Körperlänge und dem Hirngewicht wurde von jedem einzelnen Fall das relative Hirngewicht, d. h. Hirngewicht in Gramm je Zentimeter Körpergewicht ermittelt.

Die Auswertung führte zu folgenden Ergebnissen:

  1. 1.

    Das Durchschnittshirngewicht betrug bei Männern 1422 g, bei Frauen 1307 g, das relative Hirngewicht entsprach bei Männern 8,6 und bei Frauen 8,2 g je Zentimeter Körperlänge.

  2. 2.

    Zwischen der Körperlänge und dem Hirngewicht besteht die Beziehung, daß das Hirngewicht mit zunehmender Körperlänge ansteigt. Eingehendere Untersuchungen des relativen Hirngewichtes an einem größeren Material erscheinen erforderlich.

  3. 3.

    Folgende Beziehungen ergaben sich zwischenTodesursache und Hirngewicht:

    EineErhöhung des mittleren absoluten und relativen Hirngewichtes wurde

    1. a)

      nach atypischem Erhängen.

    2. b)

      nach Ertrinken.

    3. c)

      nach akuter massiver Verblutung.

    4. d)

      nach CO-Vergiftung und

    5. e)

      nach Barbituratvergiftung, weniger häufig nach plötzlichen Todesfällen infolge Coronarverschlusses gefunden.

Das höchste Hirngewicht ergab sich nach atypischem Erhängen. EineErniedrigung der absoluten und relativen Hirngewichte ergab sich

  1. 1.

    nach Lungenembolie.

  2. 2.

    nach protrahiert verlaufender Verblutung.

Diese Feststellungen wurden an den männlichen Todesfällen getroffen, während bei den weiblichen die einzelnen Gruppen zum Teil so klein waren, daß sichere Ableitungen nicht möglich waren.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  • Burkhabdt, L.: Messungen der Substanzdichte am menschlichen Gehirn mittels des spezifischen Gewichtes. Virchows Arch.314, H. 2, 947.

  • Handmann, E.: Über das Hirngewicht des Menschen. Arch. f. Anat. 1906.

  • Im Obersteg, J.: Über Beziehungen des Körperbautypus zu Gewicht und Maß innerer Organe. Acta genet, et statist, med. (Basel)3, H. 3 (1952).

    Google Scholar 

  • Marchand, F.: Über das Hirngewicht des Menschen. Abh. math.-physik. Kl. sächs. Ges. Wiss.27, Nr 4 (1902).

  • Matiejka, H.: Über das Hirngewicht, die Schädelkapazität und die Kopfform, sowie deren Beziehungen zur physischen Tätigkeit des Menschen. Sitzgs ber. böhm. Ges. Wiss., Math.-naturwiss. Kl. 1902.

    Google Scholar 

  • Mitterzweig, R.: Hirngewicht und Geisteskrankheit. Allg. Z. Psychiatr.62 (1905).

  • Mühlmann, M.: Wachstum, Altern und Tod. Erg. Anat.27 (1927).

  • Peters, H.: Spezielle Pathologie der Krankheiten des zentralen und peripheren Nervensystems. Stuttgart 1951.

  • Reichardt, R.: Die Schädelkapazitätsbestimmung an der Leiche. Allg. Z. Psychiatr.62 (1905).

  • Roessle, R., u.F. Roulet: Maß und Zahl in der Pathologie. Berlin u. Wien: Springer 1932.

    Google Scholar 

  • Rudolph, O.: Untersuchungen über Hirngewicht, Hirnvolumen und Schädelkapazität. Beitr. path. Anat.58 (1914).

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Frau Dr. med. dent. H.Wiest, die mir bei der technisch-mathematischen Durchführung der Arbeit in hohem Maße behilflich war, darf ich an dieser Stelle verbindlichen Dank sagen.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Spann, W. Das Hirngewicht in Beziehung zur Todesursache und anderen Faktoren. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 44, 733–741 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00665506

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00665506

Navigation