Zusammenfassung
Mit Hilfe von Reagenspapierstreifen, die mit Eisen(III)-rhodanid imprÄgniert sind, lassen sich alle in der Luft gelegentlich vorkommenden, alkalisch reagierenden Gase oder DÄmpfe (Ammoniak, Amine, Äthylenoxyd) nachweisen. Das dunkelrotbraune Reagenspapier wird hierbei entfÄrbt. Das Ausma\ der EntfÄrbung folgt stöchiometrischen Gesetzen. Der Grad der EntfÄrbung lÄ\t sich daher quantitativ auswerten. Eine untere und obere Nachweisgrenze gibt es bei diesem Verfahren theoretisch überhaupt nicht. Bei der vorgeschlagenen Ausführungsmethode, die eine Absaugung von Luftmengen bis zu 1 Liter vorsieht, liegt die untere Nachweisgrenze — in AnhÄngigkeit von dem Molekulargewicht des gefundenen Stoffes — z. B. bei 0,07 Μg NH3 je Liter Luft (=0,07 mg/m3) oder bei 0,25 Μg Trimethylamin/1 Liter (=0,25 mg/m3). Die praktische Begrenzung nach oben liegt dort, wo sich andere bekannte Bestimmungsmethoden mit höherem Genauigkeitsgrad anbieten.
Die Herstellung eines in reiner Luft auch bei Licht und Zimmertemperatur lÄngere Zeit haltbaren Reagenspapiers wird beschrieben. Die praktische Anwendbarkeit des ER-Papiers liegt vor allem bei Luftuntersuchungen im Zusammenhang mit den Exhalationen und Emanationen von Fischmehlfabriken.
Literatur
Jellinek, K., u. P. Krebs: Z. anorg. allg. Chem. 130, 273 (1923); vgl. diese Z. 63, 460 (1923).
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Deckert, W. Eisen(III)-rhodanidpapier als analytisches Reagens bei Luftuntersuchungen. Z. Anal. Chem. 150, 421–425 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00457671
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00457671