Zur ökologie und biologie der ameisenassel Platyarthrus Hoffmannseggii Brdt.

Zusammenfassung

• 1. Von den heute bekannten 18 Arten der Gattung Platyarthrus Brdt. ist hoffmannseggii Brdt. die einzige Expansionsart.

• 2. P. h. ist panmyrmekophil. Die Assel wurde bei fast allen in Frage kommenden bodenbewohnenden Ameisenarten festgestellt.

• 3. Zum Studium des Verhaltens der Assel zu den Ameisen und umgekehrt wurden die Tiere im Janetschen Gipsnest gehalten.

• 4. P. h. wird von allen Ameisen nach kürzerer oder längerer Gewöhnungszeit geduldet. Eine Tötung der Assel durch Ameisen wurde niemals beobachtet.

• 5. P. h. pflanzt sich wahrscheinlich bei allen Ameisen fort, wobei die trächtigen Weibchen sich von den Wirtstieren absondern.

• 6. Das Feuchtigkeitsbedürfnis der Assel ist stärker als ihre negative Phototaxis.

• 7. Die im 5. Schaftgliede der Antennen gelegenen Drüsen stehen in keinem Zusammenhang mit der Myrmekophilie.

• 8. P. h. ernährt sich vornehmlich von den Fäzes der Ameisen. Damit findet auch sein Vorkommen in Nestern, die von Ameisen bereits verlassen wurden, eine Erklärung.

• 9. Zuckerhaltige Stoffe, wie es die süßen Exkremente der Pflanzenläuse sind, stellen eine zusätzliche Nahrung dar, die die Assel gern zu sich nimmt.

• 10. Die Nester der Ameisen werden von der Assel aktiv aufgesucht. P. h. vermag innerhalb einer Nacht das Nest zu wechseln. Die Ameisensäure, auf die die Assel positiv chemotaktisch reagiert, dient als Wegweiser für das Auffinden der Nahrungsstätte.

• 11. P. h. gehört zu den Synöken unter den Myrmekophilen. Die Ameisenassel läßt sich ökologisch, da sie nur hinsichtlich ihrer Nahrung von den Ameisennestern abhängig ist, kurz als omniformicodetricol charakterisieren.