Zusammenfassung
Die operative Behandlung der Greifstörungen der Hand werden besprochen. Die Voraussetzung einer solchen Operation, ist die Wiederherstellung des normalen Hautgefühles an den zu rekonstruierenden Handabschnitten und ausreichende Haut- bzw. Narbenverhältnisse im Abschnitt der geplanten Operation.
Gelingt nur die Wiederherstellung einer beweglichen aber einer gefühllosen Greifform (z. B. Daumenersatz aus Rippenspan mit Bauchhautumkleidung), so ist der praktisch-funktionelle Wert derselben sehr gering. In diesem Fall ist die prothetische Versorgung der geplanten Operation vorzuziehen.
In vielen Fällen wird man durch die bekannten Methoden (Drehosteomie nach Lauenstein, Spalthandbildung nach Kreuz, Methode der Mittelhandfinger nach Burkhardt, Fingerauswechslung nach Hilgenfeldt) Greifstörungen der Hand bessern können.
Durch die Kombination der 3 genannten Methoden in Verbindung mit Hautplastik bzw. sensibler Ersatzoperation wird es in einzelnen Fällen möglich sein, auch einer völlig gebrauchsunfähigen Hand eine funktionell brauchbare Greifform zu schaffen.
Es wird zum erstenmal gezeigt, daß auch Reste des Kleinfingers in Verbindung mit Teilen des 5. Mittelhandknochens zum plastischen Daumenersatz (mit normaler Sensibilität) geeignet sind.
Am Beispiel von 2 weiteren Fällen werden die operativen Möglichkeiten neue Greifformen — bei schwer verstümmelten und funktionell unbrauchbaren Händen — zu bilden, aufgezeigt und durch Abbildungen demonstriert.
Literatur
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Zrubecky, G. Zur operativen Wiederherstellung funktionell unbrauchbarer Hände. Archiv für orthopädische und Unfall-Chirurgie 50, 632–638 (1959). https://doi.org/10.1007/BF00416351
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