Arterielle blutgase berufstätiger männer und frauen vor und gegen ende abgestuft dosierter arbeitsbelastung

Summary

For examination of industrial dust-diseases of the lung, sensitive methods of testing pulmonary and cardiocirculatory functions are used with clinical and radiological examinations. The determination of arterial blood gases before and after difined work is an appropriate criterion for respiratory function.

225 male and 121 female workers were examined to obtain standard values for arterial oxygen (Pa0₂) and carbon dioxide (PaC0₂) partial pressures. The selection conformed to clinical and whole-body plethysmographic criteria. Arterialized capillary blood has been analysed before and after 5–6 min of modified exercise (Modification in regard to sex, bicycle ergometer, sitting position).

Standard deviations for PaO₂ and PaCO₂ at rest are s = ± 6,3 to s ± 11 mm Hg resp. s = ± 0,6 to s = ± 1,6 mm Hg without a tendency to fall off towards the end of the exercise. The mean differences in PaO₂ at rest and during work vary from -0,8 to -x-2,2 mm Hg for males, and from -4,2 to + 4,6 mm Hg for females Statistically there is no difference due to age. The average Pa0₂ increase during work is 0,9 to 1,6 mm Hg during exercise and is statistically significant for nearly every age increment of 5 years.

Statistical evaluation has confirmed that Pa0₂ is dependent upon age. In those employed in industry for every 10-year increment, the average decrease in Pa0₂ approximately 3 mm Hg. It is also statistically significant that in men PaC0₂ increases 0,2 mm Hg for every age increment of 10 years. There is no particular variation in either Pa0₂ or PaCO₂ with sex.

Zusammenfassung

Zur Beurteilung beruflich bedingter Staublungenerkrankungen wird seit Jahren die subtile Austestung der pulmonalen sowie kardiozirkulatorischen Funktion neben der klinischen und röntgenologischen Bewertung gefordert. U. a. gelten Ergebnisse arterieller Blutgasanalysen vor und gegen Ende dosierter Arbeitsbelastung dabei als geeigneter Maßstab für die Gesamtfunktion der Atmung.

Untersucht wurden 225 männliche und 121 weibliche Arbeitnehmer im Hinblick auf die Gewinnung von Normwerten für den arteriellen Sauerstoff- (Pa0₂-) und Kohlendioxydpartialdruck (PaC0₂). Die Auswahl erfolgte definiert nach klinischen Gesichtspunkten und ganzkörperplethysmographischen Kriterien. Das arterialisierte Capillarblut wurde vor und gegen Ende einer 5–6 minütigen, nach Geschlecht und Alter abgestuften mittelschweren Ergometerbelastung entnommen.

Die Streubereiche des Sauerstoff- und Kohlendioxydpartialdruckes in Ruhe liegen zwischen s = ± 6,3 und s = ± 11,0 torr bzw. s ± 0,6 und s = ± 1,6 torr — ohne eindeutige Abnahmetendenz — gegen Ende der Belastung. Die mittleren Differenzen zwischen Ruhe- und Belastungswert des Pa0₂ betragen bei den Männern minimal -0,8, maximal +2,2 torr, bei den Frauen -4,2 und -x-4,6 torr. Statistisch lassen sich diese Unterschiede in keiner Altersklasse sichern.

Dagegen erwies sich ein Belastungsanstieg des PaC0₂ um im Mittel 0,9–1,6 torr nahezu in allen Fünfjahresklassen als signifikant.

Die Altersabhängigkeit des Ruhe-Pa0₂ wird erneut korrelationsstatistisch bestätigt. Bei berufstätiger Bevölkerung fällt das Pa0₂ gesichert pro 10 Lebensjahre im Mittel um ca. 3 torr ab, und das PaC0₂ nimmt für die Männer statistisch auffällig um 0,2 torr pro Lebensdekade zu. Hinweise für eine Geschlechtsspezifität und Geschlechtsdifferenzen der Ruhewerte des Pa0₂ und PaC0₂ in Abhängigkeit vom Lebensalter sind nicht signifikant.