Über die intracellulären Polyphenoloxydasen der Braunfäulepilze

Zusammenfassung

• 1. Die Aktivität der Mycelextrakt-Rohfermentlösungen von Coniophora cerebella konnte gegenüber den Mycelextrakten der früheren Reihenuntersuchungen durch Extraktion größerer Mycelmassen zu geringerem Lösungsvolumen und durch Verbesserung der Extraktions-methodik etwa zwölffach gesteigert werden.

• 2. Gegenüber der vollsynthetischen Nährlösung B wurde mit einer reinen Malzextraktlösung (Nährlösung M) und mit Zusatz von Hefeextrakt zur Lösung B (Nährlösung BH) eine etwa zweifache, mit Zusatz von Tyrosin (Nährlösung BT) eine dreifache weitere Aktivitätssteigerung erzielt.

• 3. Mit den Substraten Guajacol, p-Kresol, p-Phenylendiamin und Brenzcatechin wurden vergleichende photometrische und manometrische Aktivitätsbestimmungen durchgeführt. Die Optima der Reaktionen lagen zwischen p_H 3,0 und 4,5. Mit Tyrosin war in keinem Falle eine meßbare Reaktion zu beobachten. Die Kulturfiltrate zeigten keine Oxydasen-Aktivität.

• 4. Auch die Reaktionen mit Guajacol sind nur auf die — nicht mit Tyrosinase identische — intracelluläre Polyphenoloxydase zurückzuführen.

• 5. Die Gesamtergebnisse sprechen für den Laccase-Charakter der intracellulären Polyphenoloxydase von Coniophora cerebella. Der endgültige Nachweis wird aber erst mit einem hochgereinigten Ferment-Präparat zu führen sein.

• 6. Die Bedeutung einer intracellulären Laccase der Braunfäulepilze für die Bavendammreaktion und das sogenannte “enzymatisch freigesetzte Lignin” wurde diskutiert.