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Elektronenmikroskopische Studie an der Neurohypophyse von Tropidonotus natrix (Mit Berücksichtigung der Pars intermedia)

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Neurohypophyse von Tropidonotus natrix besteht im wesentlichen, wie die elektronenoptische Untersuchung zeigt, aus einem dichten Gefüge markloser Nervenfasern,die mit kugeligen und kolbigen Anschwellungen versehen sind. Ihr Neuroplasma enthält außer parallelisierten, in Faserrichtung verlaufenden Fibrillen und Mitochondrien charakteristische Granula in wechselnder Verteilung, die als Elementargranula des Neurosekrets bezeichnet werden. Der Durchmesser der Körnchen beträgt 1500–3000 ÅE. Diese Granula werden durch eine Membran gegen das umgebende Neuroplasma abgegrenzt.

  2. 2.

    Aus der Verschmelzung der eng zusammenlagernden Elementargranula gehen lichtmikroskopisch sichtbare Neurosekretmassen (17000–22000 ÅE) hervor, die Anschwellungen der marklosen Nervenfasern bedingen; der Oberfläche dieser tropfigen Massen lagern nicht selten Mitochondrien an. Wingstrands (1953) Feststellung einer antidiuretischen Wirksamkeit des neurosekretorischen Zwischenhirnsystems vom Hühnchen bereits vor dem lichtmikroskopischen Sichtbarwerden von Neurosekret erscheint im Hinblick auf diese Beobachtung verständlich. Die Tatsache, daß Neurosekrettropfen durch Versinterung charakteristischer Elementargranula entstehen, spricht nicht zugunsten der von Hagen und Stöhr jr. vertretenen Hypothese einer „physiologischen Degeneration“, welche dem morphologischen Bild der Neurosekretion zugrunde liegen soll.

  3. 3.

    Die Nervenfasern im Hinterlappen erreichen die Basalmembran an der Grenze zur Adenohypophyse und an der Capillaroberfläche mit teils kolbig verdickten, teils sehr dünnen lamellenförmigen Fortsätzen. Ein Teil der auf der Capillarwand fußenden lamellären körnchenfreien Fortsätze dürfte den Pituizyten angehören.

  4. 4.

    Eine poröse Bauweise des Endothels der Blutcapillaren, dessen Dicke auf weite Strecken hin nur 300 ÅE beträgt, wurde nicht nachgewiesen.

  5. 5.

    Markhaltige, an ihrer lamellär gegliederten Scheide erkennbare Nervenfasern kommen im Hinterlappen der Ringelnatterhypophyse nur ganz vereinzelt vor.

  6. 6.

    Die Epithelzellen der Pars intermedia hypophyseos von Tropidonotus lassen einen der Neurohypophyse zugekehrten Abschnitt erkennen, der zahlreiche kugelige osmiophile Granula (Durchmesser 4000–6000 ÅE) beherbergt, und einen supranukleären Bezirk mit einem umfangreichen Gefüge von α-Cytomembranen, das einzelne Sekretkörnchen enthält. Möglicherweise werden die Granula im Membranbereich gebildet.

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Frau Prof. Dr. Carla zawisch, Vorstand des Histologisch-Embryologischen Instituts der Universität Graz, zum 70. Geburtstag mit herzlichem Glückwunsch gewidmet.

Durchgeführt mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

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Bargmann, W., Knoop, A. & Thiel, A. Elektronenmikroskopische Studie an der Neurohypophyse von Tropidonotus natrix (Mit Berücksichtigung der Pars intermedia). Zeitschrift für Zellforschung 47, 114–126 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00340007

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00340007

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