Zusammenfassung
Mit der Frage nach dem Wesen des Erscheinens von Seiendem stehen wir vor einem zentralen Problem der Philosophie. Solches Erscheinen ist uns nicht unbekannt; im Gegenteil: es ist das Bekannteste überhaupt. Wir halten uns ständig darin auf — und wir haben auch das Erscheinen immer schon in mannigfaltigen Weisen angesprochen und damit als Erscheinen fixiert. Ganz selbstverständlich reden wir davon, daß die Dinge sich uns zeigen, sich zu uns herwenden, sich so oder so darstellen, den und jenen Anblick darbieten, in einem bestimmten Aussehen sich uns präsentieren. Wir wissen auch, daß mitunter der Anblick der Dinge uns beirren kann, — daß sie zunächst etwas zu sein scheinen, was sie wirklich nicht sind. Darin, daß sie erscheinen, uns immer in einem Anblick gegeben sind, gründet auch die Möglichkeit der Beirrung. Aber jede Auflösung des Irrtums geschieht wiederum in einem neuen und eigentlicheren Sichdarstellen der Dinge. Wir kommen sozusagen nie dazu, das Ding ohne sein Erscheinen zu erfassen, — wir können das Ding nicht abgelöst von seiner Äußerung und Darbietung packen. Zum Ding können wir uns nur so verhalten, daß wir uns auf die Weise einlassen, wie es uns entgegenkommt Alles Seiende kennen wir einzig aus seinem Entgegenkommen.
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© 1958 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Fink, E. (1958). Erscheinen Nicht Etwas am oder mit Dem Seienden. Das „Seiende“, das „Ding“ als die Fundstätte der Metaphysischen Seinsbestimmungen. In: Sein, Wahrheit, Welt. Phaenomenologica, vol 1. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8101-3_11
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