Zusammenfassung
Ludwig Fey (1882–1948) oder Karl Valentin, wie er sich mit seinem Künstlernamen ab 1902 nannte, ist Zeit seines Lebens ein Volkssänger geblieben, wenn auch mit einer eigenen Prägung. Nach einer Schreinerlehre begann er im gleichen Jahr seine ersten Schritte als Komiker im Nürnberger Varieté Zeughaus. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters musste er die kaum begonnene Laufbahn abbrechen, um in München das elterliche Geschäft zu übernehmen. Trotzdem gab er den Gedanken an eine Bühnenlaufbahn nicht auf. Er verkaufte das elterliche Anwesen und steckte sein gesamtes Vermögen in den Bau eines Musikapparates, mit dem er gleichzeitig zwanzig Instrumente bedienen und damit ein großes Orchester imitieren konnte. Nachdem die 1907 begonnene Tournee unter dem Pseudonym Charles Fey kläglich endete, versuchte er als Komiker, Moritatensänger, Schnellzeichner und Instrumentalkomiker sein Brot zu verdienen.87 Dazu gehörte auch ein Auftritt als Salonhumorist im Zitherklub ‘Nix G’naus’, mit dem er einen ersten Erfolg hatte. Die entscheidende Begegnung seines Lebens ereignete sich für Valentin im Frankfurter Hof, wo er im Jahr 1911 seine Partnerin Elisabeth Wellano (1892–1960), die spätere Liesl Karlstadt, kennen lernte. Das Pseudonym Liesl Karlstadt war die Erfindung Valentins und als Hommage an sein Vorbild, den großen Volkssänger Karl Maxstadt, gedacht.88 Liesl Karlstadt blieb fast vierzig Jahre lang seine Partnerin. Karl Valentin hat sich während seiner Schaffenszeit stets an die Darbietungen der Volkssänger gehalten.
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Schrifttum
Frank Wedekind: Lautenlieder. 53 Lieder mit eigenen und fremden Melodien, 1920, S. 49.
Frank Wedekind: Lautenlieder. 53 Lieder mit eigenen und fremden Melodien, 1920, S. 19.
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Forcht, G.W. (2005). Die Bänkelsänger und Entertainer Karl Valentin und Frank Wedekind. In: Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind. Reihe Sprachwissenschaft, vol 37. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-368-4_3
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