Auszug
Deutschland ist im Bereich der Bildung im Allgemeinen und der Weiterbildung im Besonderen ein Nachzügler. 2004 verließen 82.212 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende oder berufliche Schule ohne Schulabschluss. Das entsprach 8,5% aller Schulabgänger. Unter den deutschen Schülern brachen 9,5%, unter den deutschen Schülerinnen 5,6% vorzeitig ab, unter den ausländischen Schülern waren es 19,7%, unter den ausländischen Schülerinnen 12,9%.1 Der Schulabbruch führt oft zur Arbeitslosigkeit, weil der Abschluss nicht nachgeholt wird. Hinzu kommt, dass etwa jeder fünfte neu abgeschlossene betriebliche Berufsausbildungsvertrag wieder gelöst wird. Im Jahre 2004 betraf dies 126.556 Ausbildungsverträge, eine Vertragsauflösungsrate von 22,1%.2 Kritisiert wird die Dreiteilung des Schulsystems. Der UN-Sonderberichterstatter Munos hält sie zu Recht für extrem selektiv. In Deutschland herrsche verglichen mit anderen Industrieländern die stärkste Korrelation zwischen sozialem Hintergrund und Bildungsleistungen (vgl. Prenzel/Baumert u.a. 2006). Die Selektion in der schulischen Erstausbildung führt auch dazu, dass Deutschland im internationalen Vergleich immer noch zu wenige Studierende besitzt (vgl. Nagel 2003, S. 19 ff.).
Vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung, Bildung in Deutschland, Bielefeld 2006 S. 254.
Vgl. Bildung in Deutschland 2006 S. 264.
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Nagel, B. (2008). Das Recht Auf Weiterbildung Für Ältere. In: Eger, T., Bigus, J., Ott, C., von Wangenheim, G. (eds) Internationalisierung des Rechts und seine ökonomische Analyse. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5582-7_50
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