Pathologische CT- und SPECT-Befunde bei Heroinsucht

Zusammenfassung

Die biologischen Ursachen und Folgen der Heroinabhängigkeit wurden im Rahmen der klinischen Forschung noch nicht eingehend untersucht. In der Studie von Cascella et al. (1991) fand man keine Korrelation zwischen dem Verhältnis Ventrikel zu Gesamtgehirn und der Dauer des Heroin-Konsums, allerdings wurde keine Aussage getroffen, ob dieses Verhältnis im Vergleich zu Kontrollpatienten pathologisch ist. Wiesbeck und Täschner (1991) haben keinen Unterschied zwischen der Ventrikelgröße bei Patienten mit einer drogeninduzierten Psychose und Patienten mit einer paranoid-halluzinatorischen Psychose ohne Drogenanamnese gefunden. Da bei Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis die Ventrikel erweitert sind, hat die obengenannte Arbeit jedoch nur einen begrenzten Wert im Hinblick auf heroinbedingte pathologische CT-Befunde. In der Arbeit von London et. al. (1990) wurde mittels der PET-Technik festgestellt, daß eine einmalige Gabe von Heroin eine signifikante Reduktion der Durchblutung im Temporallappen und im postcentralen Gyrus hervorruft, wobei die Reduktion im rechten Temporallappen stärker ausgeprägt war. Systematische Computer tomographische Untersuchungen (CT) und Durchblutungsmessungen (SPECT) bei heroinabhängigen Patienten sind bis jetzt nicht durchgeführt worden. Wir haben im Rahmen eines größer angelegten Projekts verschiedene bildgebende Verfahren (CT, SPECT, EEG-Mapping) bei heroinabhängigen Patienten, die zur Entgiftung in unserer Klinik stationär behandelt wurden, angewandt.