Zusammenfassung
Ein nicht zu unterschätzendes Hindernis für eine wissenschaftliche Behandlung des Begriffes „Bewußtsein“ besteht allein schon in dessen Definition. Dazu Graumann (1968, S. 79): „Sich über den Stand der Bewußtsein-Problematik oder auch nur über die Rolle des Bewußtseins für das menschliche Handeln Rechenschaft zu geben, verlangt nach wie vor eine Auseinandersetzung mit der Mehrdeutigkeit des Bewußtseins-Begriffes.“ Und Georg A. Miller meinte 1962 in seinem Buch „The science of mental life“: „Wir sollten das Wort [Bewußtsein] für ein oder zwei Jahrzehnte verbannen, bis wir präzisere Begriffe für die verschiedenen Bedeutungen von ‚Bewußtsein‘ haben, die dieses Wort heute so unklar machen“ (zit. nach Mandler, 1979, S. 65).
Rainer Maderthaner, geb. 1945, Studium der Psychologie, Soziologie und Philosophie, 1974 Promotion in Wien, Assistent am Institut für Psychologie, 1988 Habilitation. Arbeitsschwerpunkte: Informationsverarbeitung, Kommunikation und Ökopsychologie. Forschungsarbeiten und Publikationen über komplexe Wahrnehmungsleistungen, Umwelteinstellungen, psychologische Auswirkungen von Wohnumwelten und über Erkenntnisprozesse. Langjährige interdisziplinäre Kooperation mit Rupert Riedl (Biologie), Gerhard Schmidt (Kunstgeschichte) und Erich Panzhauser (Humanökologie).
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Maderthaner, R. (1992). Bewußtsein als psychologischer Begriff. In: Guttmann, G., Langer, G. (eds) Das Bewußtsein. Wiener Studien zur Wissenschaftstheorie, vol 4. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9219-1_6
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