Zusammenfassung
Ob ein Gelände sich als Baugrund eignet, hängt außer von den geologischen Verhältnissen auch von der Art und Ausführung des Bauwerkes ab. Wer innerhalb eines Stadtgebietes annähernd gleichartige Bauten ausführt, lernt eine Anzahl Bodentypen kennen und kann ihre geographische Verteilung und technologische Behandlung rein erfahrungsmäßig innehaben. Bei den unter wechselnden Verhältnissen im nicht aufgeschlossenen Gelände auszuführenden Bauten prägen sich dem Beobachter immer wiederkehrende Zusammenhänge ein, z. B. zwischen Fels und Schutthülle, Talbodenbreite und Gründungstiefe, Gesteinsaussehen und Standfestigkeit, Pflanzenwuchs und Wasserführung u. a. m. Je zahlreicher die Erinnerungsbilder und je besser sie geordnet sind, desto feiner wird der Erfahrungsmaßstab, den man „das praktische Gefühl“ nennt. Es ermöglicht mitunter überraschend zutreffende Schätzungen der Schuttmächtigkeit, der Tragkraft des Bodens, der Tiefe des Grundwassers usw., die beim bloßen Empiriker meist Zufallstreffer und beim wissenschaftlich geschulten Beobachter das Ergebnis einer morphologischen Analyse sind. Doch sind die besonderen Schwierigkeiten nicht so häufig, daß jedermann sie kennenlernt und nicht so leicht erfaßbar, daß er sie durch Vergleich mit vorangegangenen Erfahrungen voraussagen könnte.
The erratum of this chapter is available at http://dx.doi.org/10.1007/978-3-7091-5037-5_10
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Krusch, P.: Über einen neuen Kernbohrapparat für sonst nicht kernfähiges Gebirge. Z. dtsch. geol. Ges. Bd. 60 (1908) S. 250.
Fischer, K.: Ergebnisse von Baugrundprüfungen. Z. öst. Ing.- u. Arch.-Ver. 1930 Heft 27/28, 29/30 u. 31/32.
Zeißl, I., u. O. Stern: Moderne Grundbautechnik, Berlin 1927.
Erdbaumechanik auf bodenphysikalischer Grundlage. Wien: F. Deuticke 1925. — Ferner Bedlich, Terzaghi u. Kampe: Ingenieurgeologie. Wien u. Berlin: Julius Springer 1929.
Vgl. Wiechert, E.: Untersuchung der Erdrinde mit Hilfe von Sprengungen. Geol. Rdsch. Bd. 17 (1926) Heft 5.
Aigner, F.: Unterwasserschalltechnik. Berlin 1922. — Hentschel: Das Signalisieren mit Schall unter Wasser. Glasers Ann. v. 1. Dez. 1924. — Lübke, E.: Über die neuesten Wasserschallapparate und ihre Anwendungen. Leipzig 1926.
Haug, E.: Begleitworte zur Umgebungskarte der Jamtalhütte. Z. D. u. Öst. Alpen.-Ver. Bd. 40 (1909) S. 217.
Stiny, J.: Technische Gesteinskunde, S. 419, 2. Aufl. Berlin: Julius Springer 1929.
Keilhack, K.: Lehrbuch d. prakt. Geologie, 2 Bde. Berlin 1916, 1918. — Stutzer, O.: Geolog. Kartieren u. Prospektieren. Berlin: Gebr. Bornträger 1919. — Redlich, Terzaghi, Kampe: Ingenieurgeologie. Wien, Julius Springer 1929.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1932 Julius Springer in Vienna
About this chapter
Cite this chapter
Singer, M. (1932). Die Untersuchung und Prüfung des Baugrundes. In: Der Baugrund. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5037-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5037-5_6
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-9776-9
Online ISBN: 978-3-7091-5037-5
eBook Packages: Springer Book Archive