Zusammenfassung
Auf der Bundesebene agieren drei kommunale Spitzenverbände (im weiteren abgekürzt: kSp): der Deutsche Städtetag (DST), der Deutsche Landkreistag (DLT) und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB), auf der Ebene der Länder entsprechende Landesverbände. Im folgenden soll ein Überblick über ihre Geschichte (Abschnitt 1), ihre Organisation und ihre institutionelle Einbindung in Bundes- und Landespolitik (Abschnitt 2) sowie ihre Einbindung in die EU-Politik und internationale Organisationen (Abschnitt 3) gegeben werden.
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Literatur
Vgl. Otto Ziebill, Geschichte des Deutschen Städtetages, Stuttgart/Köln 1956; Hans Albert Berkenhoff, Der Deutsche Städtebund, Bonn 1970, S. 16 ff.; Wolfgang Jaedicke/Kurt Kuhland/Ute Wachendorfer/Hellmut Wollmann/Holger Wonneberg, Lokale Politik im Wohlfahrtsstaat. Zur Sozialpolitik der Gemeinden und ihrer Verbände in der Beschäftigungskrise, Opladen 1991.
Vgl. Bruno Weinberger, Der Deutsche Städtetag, in: Günter Püttner (Hrsg.), Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, Bd. 2, 2. Aufl., Berlin usw. 1982, S. 474.
Vgl. Peter Michael Mombaur, Der Deutsche Städte-und Gemeindebund, in: Günter Püttner (Hrsg.), (Anm. 2), S. 493; Hans Albert Berkenhoff (Anm 1), S. 15 ff.
Vgl. Hans Tiedeken, Der Deutsche Landkreistag, in: Günter Püttner (Hrsg.), (Anm. 2), S. 485.
Vgl. Peter Michael Mombaur (Anm 3), S. 495.
Vgl. Horst Matzerath, Nationalsozialismus und kommunale Selbstverwaltung, Stuttgart 1970, S. 98 ff., 165 ff.
Vgl. Bruno Weinberger (Anm. 2), S. 476.
Vgl. Peter Michael Mombaur (Anm. 3), S. 494.
Vgl. Friedrich Geißelmann, Die kommunalen Spitzenverbände, Berlin 1975, S. 157 f.
Vgl. Peter Michael Mombaur (Anm. 3), S. 500.
Für eine detaillierte Darstellung von Entstehung und Verfassung der kSp in Bayern vgl. Manfred W. Riederle, Kommunale Spitzenverbände im Gesetzgebungsverfahren. Ihre rechtliche Stellung am Beispiel des Freistaats Bayern, Heidelberg 1995; ferner Wolfgang Czerny, Die Partizipation der bayerischen kommunalen Spitzenverbände an Entscheidungen öffentlich-rechtlicher Institutionen, Frankfurt a. M. usw. 1996.
So Sächsischer Städte-und Gemeindetag, Geschäftsbericht 1995–1996, S. 21.
Deutscher Städte-und Gemeindebund, Geschäftsbericht 1991–1995, S. 18.
Vgl. Bruno Weinberger, Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände, in: Günter Püttncr (Hrsg.), (Anm. 2), S. 503.
Vgl. E Geißelmann, (Anm. 9), S. 50.
Vgl. Bruno Weinberger (Anm. 2), S. 477.
Vgl. Bruno Weinberger (Anm. 2), S. 478.
Vgl. Deutscher Städtetag, Geschäftsbericht >97<, Köln 1997.
Vgl. Bruno Weinberger (Anm. 2), S. 478.
Bruno Weinberger (Anm. 2), S. 478.
Zum DStGB vgl. Peter Michael Mombaur (Anm. 3), S. 496; zum DLT vgl. Hans Tiedeken (Anm. 4), S. 488.
Vgl. Hans Jürgen von der Heide, Die kommunalen Spitzenverbände, in: Praxis der Gemeindeverwaltung, Ausgabe NordrheinWestfalen, Loseblattsammlung, Stand September 1989, A5, S. 25; Friedrich Geißelmann (Anm. 9), S. 251.
Vgl. Friedrich Geißelmann (Anm. 9), S. 218 f.
So derzeit (1997) die Oberbürgermeister von Cottbus und Schwerin.
Vgl. Klaus von der Groeben/Hans-Jürgen von der Heide, Geschichte des Deutschen Landkreistages, Köln/Berlin 1981, S. 258 f.
Z. B. Verfassungs-und Europa-, Finanz-, Sozial-, Umwelt-und Planungsausschuß. Während die CDU/CSU bereits 1947 eine Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) gründete (vgl. Joachim Wilbers, Die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU und CSU, Frankfurt a. M. usw., 1986), entstand die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) erst 1978. Auch die FDP legte sich erst 1982 eine Bundesvereinigung Liberaler Kommunalpolitiker (VLK) zu. Diese parteinahen Fachverbände sind darüber hinaus auf Landesebene organisiert. Hingegen verfügen DIE GRÜNEN über keinen bundesweiten Fachverband, sondern — ihre »dezentrale« Entstehungsgeschichte widerspiegelnd — über kommunalpolitische Organisationen auf Landesebene.
Hierzu ausführlich Wolfgang Jaedicke u. a. (Anm. 1), S. 32 ff.
Detaillierte Zeitreihenangaben zur Zusammensetzung der Präsidiums des DSt nach Parteizugehörigkeit zwischen 1953 und 1989, vgl. Wolfgang Jaedicke u. a. (Anm. 1), S. 20 Tabelle 1: zu den Führungspositionen im DSt (Präsident, Vizepräsident, Hauptgeschäftsführer) zwischen 1948 und 1989 vgl. ebda., S. 35, Übersicht 1; zu den Führungspositionen im DStGB zwischen 1973 und 1989 vgl. ebda., S. 37, Übersicht 2; zu den Führungspositionen im DLK zwischen 1979 und 1988 vgl. ebda., S. 38, Übersicht 3.
Vgl. Friedrich Geißelmann (Anm. 9), S. 41.
Vgl. Friedrich Geißelmann (Anm. 9), S. 41.
Für das Beispiel des DSt vgl. Deutscher Städtetag (Anm. 18), Anlage F.
Eigene Erhebung, vgl. auch Klaus von der Groeben/Hans-Jürgen von der Heide (Anm. 25), S. 258 f. Als Ergebnis dessen, daß der DSt und der DStGB im Zusammenhang mit ihrem Umzug nach Berlin aufhören, zugleich die Geschäfte ihrer nordrhein-westfälischen Landesverbände zu besorgen, und diese eigene Geschäftsstellen einrichten, wird die Beschäftigtenzahl des DSt und des DStGB deutlich reduziert sein, im Falle des DStGB auf 32 Mitarbeiter (ab 1. 1. 1998, eigene Erhebung).
Auf Bundesebene: DSt: Der Städtetag; DStGB: Städte-und Gemeindebund; DLT: Der Landkreis; außerdem werden von einer ganzen Reihe von Landesverbänden eigene (monatliche) Zeitschriften herausgegeben.
Jeweils im März- (bis 1993 im Februar-)Heft der Zeitschrift Der Städtetag.
Als Beispiel diene die rege Publikationstätigkeit einiger an diesem Bande mitwirkender Funktionsträger kommunaler Spitzenverbände, so Hans-Georg Henneke (Deutscher Landkreistag), Jochen Dieckmann (Deutscher Städtetag), Hans-Jürgen von der Heide (Deutscher Landkreistag), um nur diese zu nennen.
Jürgen Bertram, Staatspolitik und Kommunalpolitik, Stuttgart 1967, S. 156 ff.; Wolfgang Hofmann, Städtetag und Verfassungsordnung, Stuttgart 1966, S. 69 ff.; Dieter Rebentisch, Die Selbstverwaltung in der Weimarer Zeit, in: Günter Püttner (Hrsg.), Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin usw. 1981, S. 92.
Vgl. Jürgen Bertram (Anm. 36), S. 149 ff.
Vgl. Klaus von der Groeben/Hans-Jürgen von der Heide (Anm. 25) S. 311.
Vgl. hierzu auch Jochen Dieckmann in diesem Band.
Vgl. Jürgen Bertram (Anm. 36), S. 70 ff., 156 ff.; Rüdiger Voigt, Kommunale Partizipation am staatlichen Entscheidungsprozeß, Würzburg 1976, S. 35 ff.; vgl. auch Hellmut Wollmann, Kommunalvertretungen…, in diesem Band.
Vgl. Forderungen der Städte und Kreise zum Standort des kommunalen Bereichs nach dem Grundgesetz, in: Der Städtetag, (1973) 9, S. 469 f. Dieser — von den Präsidien des DSt und des DKT beschlossene — Forderungskatalog wurde der Enquetekommission vorgelegt. Teilweise »radikalere« Forderungen erhob der DStGB (der an dieser Beschlußfassung auffälligerweise nicht beteiligt war), inbesondere darin, daß den kSp eine (beratende) Mitgliedschaft im Bundesrat eingeräumt werden sollte.
Vgl. Wolfgang Zeh, Spätföderalismus, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, (1977) 4, S. 475 ff.
Zum Schlußbericht vgl. BT-Drs. 7/5924, zum Zwischenbericht vom 21. 9. 1972 vgl. BT-Drs. 6/3829.
Mit der Begründung: »Eine Verankerung in der Verfassung empfiehlt sich nicht, da die Rechtsstellung des kommunalen Bereichs im Grundgesetz ausreichend abgesichert ist.« (BT-Drs. 7/5924, S. 225).
Die Enquetekommission begründete ihre Ablehnung insbesondere damit, es sei »grundsätzlich Sache der Länder, die Belange und Interessen ihrer Städte, Gemeinden und Kreise im bundesstaatlichen Raum wahrzunehmen. Diese Mittlerfunktion würde erheblichen Belastungen ausgesetzt werden, wenn die kommunale Selbstverwaltung von Verfassungswegen im Bundesrat über originäre Artikulationsmöglichkeiten im Bundesstaat verfügte« (BT-Drs. 7/5924, S. 223). Überdies stellte sie die Kommunen mit den »anderen Selbstverwaltungsträgern wie etwa Kirchen, Universitäten« staatsrechtlich in eine Reihe und war von der Vorstellung geängstigt, daß diese, würden erst einmal die Kommunen solche Teilnahmerechte besitzen, demnächst »ebenfalls beratende Mitgliedschaften im Bundesrat (verlangen) könnten«.
§ 25 Abs. 1 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien, Besonderer Teil (GGO II) in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. 10. 1976 (GMBI. S. 550). Bevor ein Ministerium Gesetzentwürfe zuleitet, soll es feststellen, ob eine der beteiligten obersten Bundesbehörden, mit deren abweichender Meinung in wesentlichen Punkten zu rechnen ist, Widerpruch gegen die Unterrichtung der kommunalen Spitzenverbände erhebt. §§ 67 und 78 regeln entsprechende Möglichkeiten zur Stellungnahme bei Entwürfen von Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften.
§ 69 Abs. 5 GO BT.
§ 66 Abs. 2 S. 2 GO BT.
Vgl. Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 37.
Vgl. Deutscher Städte-und Gemeindebund, Geschäftsbericht 1991–1995, S. 27.
Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 37.
Vgl. Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 36: »In diesem Gremium, das an Bedeutung gewonnen hat und bei anhaltendem Konsolidierungsdruck auf den Bundeshaushalt noch an Bedeutung zunehmen wird, sollten die kommunalen Spitzenverbändc auf Aufforderung zu anstehenden, den kommunalen Aufgabenvollzug und die kommunalen Finanzen belastenden Entscheidungen Stellung nehmen können«.
Vgl. Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 37.
Vgl. Rüdiger Voigt (Anm. 40), S. 80 ff.; für detaillierte neuere Darstellungen zu den Beteiligungsrechten der kSp vgl. — am Beispiel Bayerns — die beiden (überwiegend juristisch orientierten) Arbeiten von Manfred W. Riederle (Anm. 11) und Wolfgang Czerny (Anm. 11).
§ 18 Stabilitäts-und Wachstumsgesetz vom 8.6. 1967.
§ 51 Haushaltsgrundsätzegesetz vom 19.8. 1969.
Vgl. hierzu Horst Matzerath, Konjunkturrat und Finanzplanungsrat, in: Archiv für Kommunalwissenschaften, (1972) 2, S. 243 ff.
Für eine Auflistung der vielfältigen Mitgliedschaften und Mitwirkungen der kSp in Gremien und Organisationen vgl. für den DSt: Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 255 ff.
Vgl. den instruktiven Überblick in: Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 23 ff.
Vgl. Dietrich Thränhardt in diesem Band.
Zum »Hilferuf« des Deutschen Städtetages vgl. Jochen Dieckmann, Kommunen dürfen nicht ausgebootet werden. Deutscher Städtetag bittet Bundeskanzler um Hilfe, in: Kornmunalpolitische Blätter, (1992) 5, S. 386 f. Vgl. Dietrich Thränhardt in diesem Band, Fußnote 20 mit weiteren Nachweisen.
Vgl. Dietrich Thränhardt in diesem Band. Zur Mitwirkung der kSp im AdR vgl. Deutscher Städtetag (Anm. 18), S. 23, dort auch die besänftigende Einschätzung: »Die Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Vertretern im AdR und den Vertretern der Bundesländer hat sich wesentlich verbessert. Dazu trug u. a. auch ein Beschluß des Bundesrates bei, in dem sich die Länderkammer mehrheitlich gegen den von einigen Bundesländern immer wieder erhobenen Ausschluß der Kommunen aus dem AdR (sic! HW) ausgesprochen hat.«
Vgl. die Übersicht bei Bruno Weinberger, Internationale Gemeindeverbände und Städtepartnerschaften, in: Günter Püttner (Hrsg.), Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, 2. Aufl., Bd. 2, Berlin usw. 1982, S. 506 ff.
Vgl. hierzu (kritisch) Hellmut Wollmann, Kommunalvertretungen… sowie Jochen Dieckmann, beide in diesem Band.
Vgl. Hellmut Wollmann, Entwicklungslinien lokaler Demokratie... im internationalen Vergleich, in diesem Band.
Vgl. Dietrich Thränhardt in diesem Band.
Vgl. Jochen Dieckmann in diesem Band.
Vgl. insbesondere Dietrich Fürst/Joachim Jens Hesse/Hartmut Richter, Stadt und Staat, Baden-Baden 1984 (mit Fallstudien u. a. zur Abschaffung der Lohnsummensteuer), Wolfgang Jaedicke u. a. (Anm. 1), mit Fallstudien u. a. zur Verabschiedung und Novellierung des Bundessozialhilfegesetzes, zur Bestimmung des »Warenkorbs« sowie zum Arbeitsförderungsgesetz), vgl. ferner Rüdiger Voigt (Anm. 40), S. 61 ff.
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Jaedicke, W., Wollmann, H. (1999). Kommunale Spitzenverbände. In: Wollmann, H., Roth, R. (eds) Kommunalpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10504-6_21
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