Zusammenfassung
Frankreich galt bis Ende der 1960er Jahre als wichtigstes Einwanderungsland in Europa, das unter ökonomischen und demographischen Aspekten den Zuzug von Ausländern begrüßte. Seither ist die Einwanderung aufgrund gesetzlicher Beschränkungen zahlenmäßig zwar deutlich zurückgegangen. Sie spielt jedoch nach wie vor, und besonders seit dem Aufkommen des rechtsextremen Front National zu Beginn der 1980er Jahre sowie den ersten Ansätzen einer einwanderungspolitischen Zusammenarbeit auf der Ebene der Europäischen Union seit Beginn der 1990er Jahre, eine große Rolle in der politischen Auseinandersetzung.
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Literatur
Wihtol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 22.
Nach offiziellen Angaben des „Service des Travailleurs Coloniaux“ wurden während des Krieges 79.000 Algerier, 36.000 Marokkaner, 18.000 Tunesier und 49.000 Indochinesen als Arbeitskräfte angeworben.
Vgl. Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik und Ausländerproblematik in Frankreich: Historische Kontinuität und aktuelle Entwicklungen, in: Francia. Forschungen zu westeuropäischen Geschichte, Bd. 11, 1984, S. 527–578 (S. 534) (im folgenden zitiert als: Ausländerpolitik). Withol de Wenden geht bzgl. der algerischen Arbeitskräfte von wesentlich höheren Zahlen aus. Ihren Angaben zufolge kamen 1914 70.000, 1915 20.000, 1916 30.000 und 1917 35.000 Algerier nach Frankreich. In der Regel blieben sie nur kurze Zeit in Frankreich, so daß sich ihre Zahl 1918 auf lediglich 68.000 belief.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 30.
Einen guten Überblick über die zahlreichen Rechtsvorschriften in den 1930er Jahren gibt Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 53ff.
Dabei ist jedoch zu beachten, daß Frankreich in den 1930er Jahren das bedeutendeste europäische Aufnahmeland für politische Flüchtlinge aus Spanien, Italien, dem Deutschen Reich sowie osteuropäischen Ländern gewesen ist. Als sich aber die politische Situation in Frankreich verschärfte, reisten viele von ihnen in andere Exilländer weiter. Zur Geschichte der französischen Einwanderungspolitik bis 1945
vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 17ff., Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik, a.a.O., S. 532ff., Tribalat, Michèle: Die Zuwanderung von Ausländer nach Frankreich, in: Fassmann, Hemz/Münz, Rainer (Hrsg.): Migration in Europa. Historische Entwicklung, aktuelle Trends und politische Reaktionen, Frankfurt/New York 1996, S. 89–117 (S. 93ff.);
Hollifield, James F.. Immigration and Republicanism in France: The Hidden Consensus, in: Cornelius, Wayne A./Martin, Philip L./Hollifield, James F (Hrsg.) a.a.O., S. 143–175 (S. 145f.) (im folgenden zitiert als: Hidden Consensus).
Die Zahl von 1–1,5 Millionen Einwanderern führt Manfrass an, während Withol de Wenden und Silvermann von bis zu fünf Millionen sprechen. Vgl. Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik, a.a.O., S. 538;
Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 93;
Silverman, Maxim: Deconstructing the Nation. Immigration, Racism and Citizenship in Modern France, London/New York 1992, S. 39
Vgl. Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 relative aus conditions d’entrée et de séjour des étrangers en France, in: Code Pénal 1997–98, S. 1548–1576.
Zitiert nach Rey, Annette: Einwanderung in Frankreich 1981 bis 1995. Ausgangsposition und Handlungsspielraum im Hinblick auf eine gemeinsame europäische Einwanderungspolitik, Diss., Opladen 1997, S. 38.
Dazu zählten v.a. die sog. harkis, Algerier, die als Hilftruppen im Krieg gegen die Algerier auf französischer Seite gekämpft hatten und i.d.R. die französische Staatsangehörigkeit besaßen, sowie die „pieds noirs“, aus dem französischen Mutterland stammende Franzosen, die in Algerien gelebt hatten und für eine ,,Algérie française” eingetreten waren.
Vgl. Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 93ff.
Schoger, Kristina: Zuwanderer und Politik. Ein deutsch-französischer Vergleich, Berlin 1994, S. 38f.
mit Spanien, 1963 mit Marokko, Tunesien und Portugal, 1965 mit Jugoslawien und der Türkei. Darüber hinaus vereinbarte Frankreich mit seinen ehemaligen Kolonien Mali, Mauretanien (1963) und Senegal (1964) „conventions sur la circulation des personnes“
Zum französischen Hoheitsgebiet gehören die „Départements d’Outre-Mer“ (DOM) Guadeloupe, Französisch-Guayana, Martinique und Réunion, die „Terntonres d’Outre-Mer” (TOM) Wallis und Futuna, Französisch-Polynesien und Neukaledonien sowie die ,,Collectivités Territoriales“ Mayotte und Saint-Pierre-de-Miquelon. Ihre Bewohner besitzen die französische Staatsangehörigkeit.
Für algerische Touristen wurde hingegen die Freizügigkeit wieder eingeführt. Vgl. Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 98.
Circulaire vom 29 Juni 1968, das Jedoch weitgehend wirkungslos blieb, Circulaire Marcellin vom 24. Januar 1972 (benannt nach dem französischen Innenminister) und Circulaire Fontanet vom 23. Februar 1972 (benannt nach dem französisichen Arbeitsminister). Im Juli 1974 hob der Staatsrat die Marcellin-Fontanet-Zirkulare auf, da die Regelung der Einreise und des Aufenthalts von Ausländern nicht per Runderlaß erfolgen könne.
Zirkular vom 14. Juli 1973 und Runderlaß vom 26. September 1973, wonach Ausländer, die vor dem 1. Juni 1973 nach Frankreich gekommen waren, bis zum 31. Oktober 1973 ihren Aufenthalt rechtlich anerkennen lassen konnten, Anschließende Legalisierungen wurden ausgeschlossen. Die Frist hatte zur Folge, daß im Zeitraum vom 13. Juni — 31. Oktober 1973 der Aufenthalt von ca. 50.000 Ausländern legalisiert wurde. Zu dem Gesagten vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique. Cent cinquante ans d’evolution, Paris 1988, S. 158 (im folgenden zitiert als: Les immigrés et la politique); Weil, Patrick: La France et ses étrangers. L’aventure d’une politique de l’immigration de 1938 à nous Jours, Paris 1995, S. 109f. (im folgenden zitiert als: La France et ses étrangers).
Nach Weil bildeten die Ausschreitungen nur vordergründig den Anlaß für das algerische Vorgehen, da es der Regierung tatsächlich um eine Stärkung einerseits ihrer Rolle beim Vorsitz der Blockfreien Staaten sowie anderseits der offiziellen, regierungsnahen Vereinigung der algerischen Arbeitskräfte in Frankreich ging. Zu Einzelheiten vgl. ebd. S. 112ff
Der Staatsrat ist das höchste Verwaltungsgericht Frankreichs und fungiert zugleich als Beratungsgremium für die Regierung. Obwohl nicht in der Verfassung verankert, kommt seinen Beurteilungen in der Regel eine große Bedeutung zu. „Governments, while not constitutionally bound to abide by the decisions of the Council, have traditionally deferred to its Judgement in matters concerning the legality of government actions, the wording of bills, and whether a particular decree or piece of legislation is likely to stand the test of French (constitutional and administrative) Jurisprudence.“ Hollifield, James F.. The Hidden Consensus, a.a.O., S. 158.
Zur Entscheidung des Conseil d’Etat vom Dezember 1978
vgl. Withol de Wenden: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 236;
Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 266.
: 4,053 Mio., 1975: 4,196 Mio., 1976: 4,205 Mio., 1977 4,236 Mio. Vgl. Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik, a.a.O., S. 549
wurden 3.200 Ausländer aus Frankreich ausgewiesen, 1976 4.400, 1977 5.300 und 1978 4.600. Besonders betroffen waren straffällig gewordene ausländische Jugendliche.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 235.
Arbeitnehmer über 65 Jahre, Staatsangehörige aus EG-Ländern, Studenten, Saisonarbeiter, einige Einwanderer mit privilegiertem Aufenthaltsrecht sowie Arbeitnehmer, die keiner Arbeitserlaubnis bedürfen, konnten die Rückkehrhilfe nicht in Anspruch nehmen.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 234.
Die Angaben über die durch das Prämienprogramm heimgekehrten Personen variieren. So spricht Withol de Wenden für den Zeitraum von Juni 1977 bis Dezember 1978 von ca. 45.000 Personen, davon knapp 60% Spanier und Portugiesen sowie gut 30% aus den drei Maghrebstaaten, während Silverman die konkrete Zahl von 57.953 nennt.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 234; Silverman, Maxim a.a.O., S. 57
In Hinblick auf den bevorstehenden EG-Beitritt ihrer Länder wurden Spanier und Portugiesen am 27 September 1979 ebenfalls von der Maßnahmen ausgenommen.
Weil führt als weitere Gründe für die Konzentration auf algerische Staatsangehörige deren hohe Ansprüche an die frühere Kolonialmacht, das bei den französischen Arbeitsgebern besonders ungeliebte gewerkschaftliche Engagement der Algerier sowie eine stark ablehnende Haltung von Einwanderungsgegnern gegenüber Algeriern an.
Vgl. dazu und zu den geplanten Zwangsrepatriierungen sehr ausführlich: Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 165ff.
Davon waren 59.936 Arbeitskräfte und der Rest Familienangehörige. Vgl. Manfrass, Klaus: Rückkehrförderung: ein französisches Modell?, in: Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, 42. Jg. (1986), 4, S. 322–329 (S. 323) (im folgenden zitiert als: Rückkehrförderung). Zur französischen Einwanderungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der 1970er Jahre
vgl. ders.. Ausländerpolitik, a.a.O., S. 537ff., Tapinos, Georges: L’immigration étrangère en France, 1946–1973, Paris 1975;
Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 85ff., Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 75ff.
Hollifield, James F.. Hidden Consensus, a.a.O., S. 150ff.
Silverman, Maxim a.a.O., S. 38ff., Tribalat, Michèle a.a.O., S. 95ff., Schoger, Kristina a.a.O., S. 36ff.
So wurde er im August 1981 in „Secrétaire d’Etat chargé des Immigrés“ und zwei Jahre später in „Secrétaire d’Etat chargé de la Famille, de la Population et des Travailleurs immigrés” umbenannt.
Zu dem Gesagten vgl. die Selbstdarstellungen der jeweiligen Einrichtungen im Internet: http://www.omi.social.fr; http://www.sante.gouv.fr/htm/mmister/index.htm (DPM), http:// www.travail.gouv.fr/mmistere/dilti_fhtml sowie http://www.mteneur.gouv.fr/police/dcpaf/ frontiere.htm.
Rey, Annette, a.a.O., S. 136.
Ebd. S. 170. Dort auch nähere Ausführungen zur Programmatik des Front National und der Reaktion der anderen französischen Parteien darauf.
Vgl. ebd. S. 151ff. Vgl. außerdem Manfrass, Klaus: Migration aus den Maghrebländem nach Frankreich, in: Frankreich-Jahrbuch 1997, hsrg. v. Deutsch-französischen Institut, Opladen 1997, S. 135–158 (S. 144f);
Bréchon, Pierre/Mitra, Subrata Kumar: The National Front in France. The Emergence of an Extreme Right Protest Movement, in: Comparative Politics, vol. 25 (1992), 1, S. 63–82.
Mit diesem Begriff wird eine Regierungsperiode bezeichnet, in der der Staatspräsident und die Regierung von unterschiedlichen Parteien gestellt werden.
Zu dieser Personengruppe gehören z.B. Selbständige, führende Manager, Facharbeiter, Wissenschaftler und Geschäftsleute. Obwohl theoretisch die Arbeitsmarktlage bei der Anstellung solcher qualifzierter ausländischer Arbeitskräfte berücksichtigt werden soll, spielt sie in der Praxis eine untergeordnete Rolle.
Vgl. Report on the Temporary Employment of Foreigners in Several OECD Countries, in: OECD (Hrsg.): SOPEMI. Trends in International Migration. Annual Report 1998, Paris 1999, S. 185–199 (S. 188ff.) (im folgenden zitiert als: SOPEMI. Annual Report 1998).
Vgl. Rey, Annette a.a.O., S. 9f.
Zum französich-algerischen Abkommen von 1980 vgl. Manfrass, Klaus: Rückkehrförderung, a.a.O., S. 324.
Vgl. Circulaire du 2 millet 1984, in: Joumal Officiel de la République Française (JO), Juli 1984, S. 6546.
Ebd. S. 325.
Bis Ende 1997 gab es mehr als 4.100 solcher vertraglichen Vereinbarungen. Vgl. Lebon, André: Immigration et présence étrangère en France 1997/1998, Paris 1999, S. 30.
Seit 1987 können sich zusätzlich Arbeitssuchende im Falle eines über die Arbeitslosenversicherung abzuwickelnden Schadenersatzfalles, und seit 1989 Arbeitnehmer über 45 Jahre, deren Arbeitgeber mit dem OMI einen Vertrag über die Zahlung einer vierteljährlichen Rente bis zu ihrem 60. Lebensjahr geschlossen haben, bewerben. Bis Ende 1997 wurden 50 dieser „Renten-Abkommen“ zwischen dem OMI und Unternehmen unterzeichnet.
Vgl. ebd. S. 30.
Vgl. Manfrass, Klaus: Rückkehrförderung, a.a.0., S. 325ff., Lebon, André: Comment mesurer les flux migratoires?, in: Dupâquier, Jacques (Hrsg.): Morales et politques de l’immigration. Actes du Colloque Paris, 15 octobre 1997, Paris 1998, S. 27–39 (S. 28f); Ministère de l’Interieur: Le droit des étrangers en France, abrufbar im Internet unter: http://www.mterieur. xouv.fr/information/publications/etrangers (August 2000);
France, in: OECD (Hrsg.): SOPEMI. Annual Report 1998, a.a.0., S. 101–107 (S. 105);
France, in: OECD (Hrsg.): SOPEMI. Annual Report 1999, Paris 2000, S. 134–141 (S. 137).
Loi n° 84–622 du 17 juilliet 1984, in: JO, Juli 1984, S. 2324.
wurde das Alter auf 18 Jahre erhöht. Vgl. Art. 4 Loi n° 89–548 du 2 août 1989, in: JO, August 1989, S. 9952.
Dabei sind folgende Kategorien zu unterscheiden: 1. „carte de séjour temporaire visiteur“ für Ausländer, die den Nachweis erbringen können, daß sie sich während ihres Frankreichaufenthaltes selbständig unterhalten können und sich verpflichten, keine einer Erlaubnis unterliegende Berufstätigkeit aufnehmen. 2. „carte de séjour temporaire salarié” für Ausländer, die die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Berufstätigkeit nachweisen. 3. „carte de séjour temporaire vie privée et familiale“ für Ausländer, die sich in Frankreich unter Berücksichtigung ihrer persönlichen und familiären Bindungen niederlassen wollen (z.B. Ausländer, die mit einem französischen Staatsangehörigen verheiratet sind oder die Eltern eines minderjährigen französischen Kindes sind). 4. „carte de séjour temporaire étudiant” für Ausländer, die die Einschreibung an einer französischen Hochschule sowie ausreichende finanzielle Ressourcen nachweisen können. Mit Gesetz vom 11. Mai 1998 wurden zusätzlich zwei weitere Kategorien eingeführ: 5. „carte de séjour temporaire scientifique“ für Ausländer, die wissenschaftliche Recherchen durchführen möchten oder einen Universitätslehrauftrag antreten sowie 6. „carte de séjour temporaire profession artistique et culturelle” für professionelle ausländische Künstler, die einen mehr als dreimonatigen Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen oder einer Kultureinrichtung nachweisen können.
Vgl. Art. 4 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998, in: JO, Mai 1998, S. 7087
Vgl. außerdem: Ministère de l’Inteneur: Le droit des étrangers en France, a.a.O. Darüber hinaus gibt es eine „autorisation provisoire de travail“ für Ausländer, die weder eine „carte de séjour temporaire salarié” noch eine „carte de séjour résident“ beantragen können und die von einem bestimmten Arbeitgeber für eine ihrem Charakter nach vorübergehende Tätigkeit angefordert werden. Diese Erlaubnis ist maximal neun Monate gültig und kann verlängert werden.
Vgl. Art. R. 341–7 Code du Travail.
Vgl. Art. 1 Loi n° 84–622 vom 17 juilliet 1984 (= Art. 9; 10, 10; 14; 16 und 17 der Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945) sowie Art. L. 341–4 Abs. 3 und 4 Code du Travail. Zur Entstehung des Gesetzes von 1984 sehr ausführlich: Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 271ff.
Vgl. Art. R. 341–7–2 Code du Travail.
Vgl. ebd. Art. L.341–4 Abs. 1.
wurde das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) von der EWG, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal, Großbritannien, Finnland, Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweden und der Schweiz unterzeichnet.
Dabei handelt es sich um eine staatliche Einrichtung, die über das Monopol als Arbeitsvermittlungsstelle verfügt.
Das OMI verfügt in den Hauptherkunftsländern ausländischer Arbeitskräfte, Marokko, Polen, Tunesien und der Türkei, über „missions“ und in Spanien, Mali, Québec, Rumänien sowie Senegal über „delegations” Nähere Angaben zur Struktur des OMI und zum Antragsverfahren sind im Internet abzurufen unter: http://www.omi.social.fr.
Vgl. Art. L. 341–2 Code du Travail. Die Untersuchung ist seit 1994 obligatorisch. Von der Einreise ausgeschlossen sind u.a. Tuberkulose- und Aidskranke sowie Drogenabhängige. Zu Einzelheiten der medizinischen Untersuchung vgl. Arrêté du 6 juillet 1999 relatif au contrôle médical des étrangers autorisés à séjourner en France, in: JO, Juli 1999, S. 10317
Vgl. Art. R. 341–7–2 Code du Travail.
Seit der durch den Amsterdamer Vertrag erfolgten Neunumerierung entspricht der alte Art. 48 dem neuen Art. 39 EGV Die Arbeitnehmerfreizügigkeit umfaßt das Recht, in jeden Mitgliedstaat einzureisen und sich dort zum Zwecke der Arbeitsplatzsuche bis zu drei Monaten aufzuhalten. Für die Dauer der Erwerbstätigkeit besteht ein Aufenthaltsrecht, das mit dem Verlust des Arbeitsplatzes endet, sofern der Arbeitnehmer nicht ein anderweitiges Verbleiberecht erworben hat. 1993 wurde die Freizügigkeit auf alle Staatsangehörigen der Mitgliedstaaten erweitert, deren Lebensunterhalt einschließlich Krankenversicherung gewährleistet ist.
Vgl. Rittstieg, Helmut: Einführung, in: Deutsches Ausländerrecht. Textausgabe, 13. Aufl., München 1999; S. IX-XXIII (S. XVIII).
Detaillierte Zahlenangaben über die Arbeitsmigration in den 1990er Jahren finden sich in Tabelle 6 im Anhang. Für alle Zahlenangaben bzgl. der Arbeitsmigration
vgl. die Jährlich erscheinenden Angaben von Lebon und der OECD. Die aktuellsten Berichte sind: Lebon, André: Immigration et présence en France 1997/1998, Paris 1999 sowie ders.. Migrations et nationalité en France en 1998, Paris 2000 und OECD (Hrsg.): SOPEMI. Annual Report 1999, a.a.O. Zusammenfassungen der Lebon-Berichte aus den Jahren 1996–1998 sind im Internet abrufbar unter: http://www.social.gouv.fr/htm/actu/36_lebon.htm (April 2000).
Vgl. außer-dem: Weil, Patrick: Die französische Politik der Einwanderung, der Integration und der Staatsbürgerschaft, in: Centre d’Information et de Recherche sur l’Allemagne Contemporaire u.a. (Hrsg.): Handeln für Europa. Deutsch-französische Zusammenarbeit in einer veränderten Welt, Opladen 1995, S. 276–299 (S. 281) (im folgenden zitiert als: Französische Politik der Einwanderung); Rey, Annette a.a.O., S. 34.
Zu dem Gesagten vgl. Tribalat, Michèle, a.a.O., S. 96ff, Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 202f
Lebon, André: Immigration et présence en France 1997/1998, a.a.O., S. 45ff, Angenendt, Steffen/Pfaffenroth, Peter: France, in: Angenendt, Steffen (Hrsg.): Asylum and Migration Policy in the European Union, Berlin 1999, S. 143–165 (S. 144f.);
Thave, Suzanne: L’emploi des immigrés en 1999, in: INSEE Première n° 717, Mai 2000.
Voraussetzung für diese Umwandlung ist der Grundsatz der Gegenseitigkeit. ,,... selon le principe de réciprocité, le caractère permanent de la carte de séjour renouvelée ne sera effectif que pour les ressortissants des Etats de l’Union européenne qui délivrent également aux ressortissants français une carte à validité permanente.“ Circulaire du 16 juin 1999, in: JO, Juni 1999, S. 11849 Das Nachzugsrecht für Kinder bis 21 Jahren gilt nur für Staatsangehörige aus Ländern, die der Europäischen Sozialcharta beigetreten sind.
Vgl. schriftliche Auskunft von André Lebon, DPM, an die Verfasserin vom 31. Juli 2000.
Vgl. Art. 15, I° und 2° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 (eingefügt durch Loi n° 93–1027 du 24 août 1993, in: JO, August 1993, S. 12196).
Vgl. Art. 15, 10° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 (eingefügt durch Loi n° 931027 du 24 août 1993).
Vgl. Art. 12 bis, 7° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 (eingefügt durch Loi n° 97–396 du 24 avril 1997, in: JO, April 1997, S. 6268).
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 297; Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 355.
Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (das Gesetz fügt ein neues Kapitel „Du regroupement familial“ mit den Art. 29–30 bis in die Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 ein).
Das Gesetz vom 24. August 1993 gehört zu einem nach Innenminister Pasqua benannten Gesetzesbündel, zu dem auch noch die Gesetze vom 10. August sowie vom 30. Dezember 1993 zahlen.
Nachzugsberechtigt sind auch ehelich adoptierte sowie nicht-eheliche Kinder, deren Abstammung vom Antragsteller bzw. dem nachziehenden Elternteil feststeht. Vgl. Art. 29 Abs. 1 der Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Ebd. Art. 23 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993. Angesichts der prekären Wirtschafts- und Wohnsituation vieler ausländischer Arbeitskräfte erweist sich diese Bestimmung in vielen Fällen als ernstzunehmendes Hindernis. So wurden beispielsweise in den Jahren 1993 und 1994 31% bzw. 36% der Anträge auf Familienzusammenführung vor allem aus diesen bei den Gründen abgelehnt. Vgl. Tribalat, Michèle a.a.O., S. 112. Zur Wohnungssituation ausländischer Arbeitskräfte vgl. Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 390ff.
Loi n° 98–349 du 11 mai 1998, in: JO, Mai 1998, S. 7087
Vgl. ebd. Art. 21 (= Art. 29 I. der Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 6, 4° Décret n° 99–566 du 6 Juillet 1999, in: JO, Juli 1999, S. 10108. Art. 9 des Dekrets enthält detaillierte Angaben über die Größe des geforderten Wohnraums.
Vgl. Art. 14 Abs. 2 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Für Zahlenangaben von 1970–1980 vgl. Weil, Patrick: Französische Politik der Einwanderung, a.a.O., S. 282.
Zu den Zahlenangaben vgl. die bereits erwähnten Jahresberichte der OECD und von Lebon: OECD (Hrsg.): SOPEMI. Annual Reports 1998 und 1999 sowie Lebon, André: Immigration et présence en France 1997/1998, a.a.O., S. 20 und ders.. Migrations et nationalité en France en 1998, a.a.O., S. 16f. Eine Übersicht über den Familiennachzug in den 1990er Jahren gibt Tabelle 7 im Anhang.
Zum französischen System der sozialen Sicherung im allgemeinen vgl. Bode, Ingo: Solidarität im Vorsorgestaat. Der französische Weg sozialer Sicherung und Gesundheitsversorgung, Frankfurt/New York 1999
Vgl. dazu Withol de Wenden, Catherine: Einwanderung im Wohlfahrtsstaat: das Beispiel Frankreich, in: Bommes, Michael/Halfmann, Jost (Hrsg.): Migration in nationalen Wohlfahrts-staaten. Theoretische und vergleichende Untersuchungen, Osnabrück 1998, S. 223237 (S. 230) (im folgenden zitiert als: Einwanderung im Wohlfahrtsstaat); Seifert, Wolfgang: Migrationspolitik in Deutschland, Frankreich und Großbritannien im Vergleich, in: Sozialer Fortschritt 4/99, S. 95–102 (S. 100).
Art. L. 115–6 Code de la Sécurité Sociale, 23. edition, 1999
Eine Auflistung aller Dokumente, mit denen der legale Aufenthalt nachgewiesen werden kann, findet sich in Art. D. 115–1ff. Code de la Sécurité Sociale.
Vgl. ebd. Art. L 115–7
Vgl. ebd. Art. L. 161–16–1 (assurance invalidité), Art. L. 161–18–1 (assurance viellesse) und Art. L. 161–25–1 (assurances maladie, maturité et décès). Leistungen aus der Altersversicherung können, im Gegensatz zu den anderen Versicherungen, auch von Ausländern bezogen werden, die nicht mehr in Frankreich leben.
Vgl. ebd. Art. L. 311–7 Zur Arbeitsunfallversicherung vgl. Art. L. 412–3 Code de la Sécurité Sociale. Erleidet ein Drittausländer einen Arbeitsunfall bevor er sich der obligatorischen, im Kapitel Arbeitsmigration bereits erwähnten, medizinischen Kontrolluntersuchung unterzogen hat, so muß der Arbeitgeber die vom Arbeitnehmer gezahlten Beiträge zur Kranken-, Mutterschafts-, Sterbe-, Invalidenoder Unfallversicherung den Versicherungsunternehmen erstatten. Dies gilt auch für den Fall, daß der Arbeitgeber nicht nachweisen kann, daß sein ausländischer Arbeitnehmer sich dieser Untersuchung unterzogen hat. Ausländische Arbeitskräfte, die Opfer eines Arbeitsunfalls waren, erhalten zusätzlich zu ihrer Rente eine Entschädigungszahlung, wenn sic ihren Aufenthalt in Frankreich beenden.
Vgl. ebd. Art. L 374–1 und Art. L. 434–20. Zur Arbeitslosenversicherung
vgl. Art. L. 351–3 und Art. R. 351–1ff. Code du Travail.
Vgl. Art. L 311–7 Code de la Sécurité Sociale.
Vgl. ebd. Art. L. 511–1ff. sowie die Ausführungsbestimmungen in ebd. Art. D. 511–1ff.
Zu dem Gesagten vgl. Institut National de la Statistique et des Etudes Economiques (INSEE): Les Etrangers en France, o.O., 1994, S. 92ff.
Die Sozialhilfe besteht aus „l’aide sociale à l’enfance“, „l’aide sociale en cas d’admission dans un centre d’hébergement et de réadaption sociale”, „l’aide médicale en cas de soins dispensés par un établissement de santé ou de prescriptions ordonnées à cette occassion“ und „l’aide médicale à domicile” Vgl. Art. 186 Code de l’Action Sociale et des Familles.
Zu dieser als „l’aide personnalisée au logement“ bezeichneten Unterstützung vgl. Art. L. 351–2–1 Code de la Construction et de l’Habitation.
Vgl. Art. L. 821–1 Code de la Sécurité Sociale. Zunächst sollte diese „l’allocation adulte handicapé“ lediglich an Ausländer aus EG-Staaten gezahlt werden. Nachdem jedoch der Staatsrat in einer Entscheidung vom 22. Januar 1990 den Ausschluß von Ausländern von Sozialleistungen als unvereinbar mit dem Verfassungsgrundsatz der Gleichheit verurteilt hatte, wurde die Leistung auf alle sich legal in Frankreich aufhaltende Ausländer ausgedehnt.
Vgl. Guiraudon, Virginie: Citizenship Rights for Non-Citizens: France, Germany, and the Netherlands, in: Joppke, Christian (Hrsg.): Challenge to the Nation, a.a.O., S. 272318 (S. 298f).
Vgl. Art. L. 767–1 sowie Art. R. 767–1ff Code de la Sécurité Sociale. Dort finden sich ausführliche Angaben zur Zusammensetzung und Funktionsweise des Zentrums.
Ebd. Art. D. 767–1 Abs. 1.
Vgl. Décret n° 98–272 du 9 avril 1998, in: JO, April 1998, S. 5715.
Zum „Fonds d’action sociale pour les travailleurs Immigrées et leurs familles“ vgl. Art. L. 767–2 Code de la Sécurité Sociale. Zu Struktur, Aufgaben und Finanzierung vgl. ebd. Art. D. 767–1 ff.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 245.
Eine Übersicht über die in den Jahren 1975–1977 ergriffenen Maßnahmen geben Miller, Mark: Towards Understanding State Capacity to Prevent Unwanted Migration: Employer Sanctions Enforcement in France, 1975–1990, in: West European Politics vol. 17 (1994), 2, S. 140–167 (S. 154) und Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 245.
Beide Zitate ebd. S. 246. Insgesamt wurden 4.500 Anträge eingereicht, von denen 3.000 bewilligt wurden. Zu dieser Legalisierungsaktion vgl. auch Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 228.
Voraussetzung für die Einbeziehung von Saisonarbeitern in die Legalisierungsmaßnahme war der Nachweis einer Beschäftigungsdauer von 21 Monaten in der Zeit vom 1. Janaur 1979–31. Dezember 1981 sowie eine zukünftige Arbeitsplatzzusage für ein Jahr.
Vgl. Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 239.
Die Angaben über die Zahl der Legalisierten variieren leicht. Entgegen den im Text genannten Zahlen sprechen Withol de Wenden und Marie von 140.000 Begünstigten. Zu der Legalisierungsmaßnahme von 1981 insgesamt vgl. Weil. Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 231ff; Withol de Wenden, Catherine: Les immigrés et la politique, a.a.O., S. 281 und 300ff, Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik, a.a.O., S. 560; Marie, Claude-Valentine: From the Campaign against Illegal Migration to the Campaign against Illegal Work, in: The Annals of the American Academy of Political and Social Science vol. 534 (1994), 4, S. 118–132 (S. 119);
Hollifield, James F.. Hidden Consensus, a.a.O., S. 161f., Silverman, Maxim a.a.O., S. 137f.
Vgl. Art. 14 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 22, 1° und 3° Ordonnance n° 45–2658 du 2 Novembre 1945).
Vgl. Art. 15, 3° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945, wonach nur Eltern eines französischen Kindes, die im Besitz eines regulären Aufenthaltstitels sind, eine „carte de résident“ erhalten, und Art. 25, 5° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945, wonach Eltern eines französischen Kindes nicht abgeschoben werden können.
Zum französischen Staatsangehörigkeitsrecht s. Kapitel 1I.3 im zweiten Teil dieser Arbeit.
Vgl. Art. 25, 1°, 2° und 3° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. Art. 8 und Art. 17 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 15, 1° und Art. 25, 4° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
In Frankreich sind Kirchen Eigentum von Staat und Gemeinden. Zu der Besetzung vgl. Huwe, Klaus: Lustiger: Kirchen keine rechtsfreien Räume, in: Katholische Nachrichten-Agentur vom 26. März 1996; Lombard, Marie-Amélie: Immigration clandestine: le piège malien, in: Le Figaro vom 11. April 1996.
Zu der Besetzung von Saint-Bernard vgl. o.V.. Juppé beruft Kabinett ein, in: FAZ vom 22. August 1996;
o.V.. Polizei räumt Kirche in Paris, in: FAZ vom 24. August 1996;
o.V.. Die Polizei räumt die besetzte Kirche in Paris, in: NZZ vom 24. August 1996;
Bréhier, Thierry: Les Français critiquent l’action du pouvoir dans l’affaire des sans-papiers, in: Le Monde vom 27 August 1996.
So ein Sprecher des französisichen Innenministeriums. Zitiert nach Bernard, Philippe: Le gouvernement va régulariser, sur critères, les sans-papiers“, in: Le Monde vom 11. Juni 1997
Diese Zahlen sowie die folgenden statistischen Angaben beruhen auf einer in der NZZ am 12. Juni 1998 veröffentlichten vorläufigen Bilanz des französischen Innenministeriums der Legalisierungsmaßnahme. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 123.000 der 145.000 Anträge bearbeitet worden.
Vgl. o.V.. Frankreich legalisiert illegale Einwanderer, in: NZZ vom 12. Juni 1998.
Vgl. außerdem Lebon, André: Migrations et Nationalité en France 1998, a.a.O., S. 26f. und S. 87 Die von Saas genannte Zahl von 62.602 positiv entschiedenen Fällen geht auf Aussagen „während einer von Dissidenten der Regierung organisierten Pressekonferenz am 26. Mai 1998“ zurück. Saas, Claire: Die Neuregelung der Einreise und des Aufenthalts von Ausländern in Frankreich: Viel Lärm um nichts, in: ZAR 19 Jg. (1999), 1, S. 10–17 (S. 12).
Zu der Legalisierungsmaßnahme von 1997 vgl. Saas, Claire a.a.O., S. 11f., Bernard, Philippe: Le gouvernement va régulariser, sur critères, les sans-papiers, in: Le Monde vom 11. Juni 1997
Zitiert nach Chimelli, Rudolph: Wenn Christenpflicht zur Bürde wird, in: SZ vom 7 August 1998.
O.V.. Überraschende Wendung des unerbittlichen Kampfers gegen illegale Einwanderung nach Frankreich, in: FAZ vom 21. Juli 1998.
Aphatie, Jean-Michel/Chemin, Ariane: Lionel Jospin sermonne Dominique Voynet au sujet des sans-papiers, in: Le Monde vom 19. November 1998.
So die schriftliche Auskunft von André Lebon, DPM, an die Verfasserin vom 31. Juli 2000.
Vgl. Frings, Ute: Ossietzky-Medaille für Frankreichs „sans-papiers“, in: Frankfurter Rundschau vom 7. Dezember 1998;
o.V.. Preis für illegale Flüchtlinge, in: NZZ vom 7 Dezember 1998. Zu dem Gesagten
vgl. o.V.. Frankreichs Ausländerpolitik weiter im Dilemma, in: NZZ vom 18. Juli 1998;
Vezins, Véziane de: Le Vatican en appelle au respect des lois. Sans-papiers: le blocage, in: Le Figaro vom 5. August 1998;
Lepartz, Uli: Johannes Paul wird helfen, glauben die „Sans-Papiers“, in: FR vom 6. August 1998;
Plaetsen, Jean-René van der: Jospin rappelle Voynet à la règle, in: Le Figaro vom 18. November 1998.
Vgl. Miller, Marc a.a.O., S. 154ff.
Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes vom 11. März 1997 wurde sie als „travail clandestin“ bezeichnet.
Vgl. Art. 16 Loi n° 97–210 du 11 mars 1997, in: JO, März 1997, S. 3824. Für die deutsche Übersetzung folgt diese Arbeit dem von Höland vorgeschlagenen Begriff der „Schwarzarbeit“
Vgl. Höland, Armin: Schwarzarbeit und illegale Einwanderung in Frankreich — Neue Impulse der Gesetzgebung, in: Zeitschrift für ausländisches und internationales Arbeits- und Sozialrecht, 7 Jg. (1993), 1, S. 20–35 (S. 20).
Vgl. Art. L. 324–10 Code du Travail (in der derzeit gültigen Fassung von 1998): „Est réputé travail dissimulé par dissimulation d’activité l’exercice à but lucratif d’une activité de production, de transformation, de réparation ou de prestation de services ou l’accomplissement d’actes de commerce par toute personne physique ou morale gin, se soustrayant intentionnellement à ses obligations: a) N’a pas requis son immatriculation au répertoire des métiers ou, dans les départements de la Moselle, du Bas-Rhin et du Haut-Rhin, au registre des entreprises ou au registre du commerce et des sociétés, lorsque celle-ci est obligatoire, ou a poursuivi son activité après refus d’immatriculation, ou postérieurement à une radiation; b) Ou n’a pas procedé aux declarations qui doivent être faites aux organismes de protection sociale ou à l’administration fiscale en vertu des dispositions législatives et réglementaires en vigueur....“ Daneben muß seit 1992 jeder Arbeitgeber eine neueingestellte Arbeitskraft bei den So ialversicherungsbehörden namentlich anmelden. Ein Verstoß gegen diese Vorschrift wird mit einer Geldstrafe in Höhe des 300fachen Mindeststundenlohns bestraft.
Vgl. Art. L. 320 Code du Travail.
„Le travail totalement ou partiellement dissimulé, défini et exercé dans les conditions prévues par l’article L. 324–10, est Interdit ainsi que la publicité, par quelque moyen que ce soit, tendant à favoriser, en toute connaissance de cause, le travail dissimulé. Il est également interdit d’avoir recours sciemment, directement ou par personne interposée, aux services de celui qui exerce un travail dissimulé.“
Vgl. Art. L. 362–3 Code du Travail. 1989 wurde die Geldstrafe von 20.000
Francs auf 200.000 Francs erhöht, während das Strafmaß 1991 auf 2.000–20.000
Francs und/oder eine Freiheitsstrafe von zwei bis zwölf Monaten festgelegt wurde.
Vgl. Art. 19 Loi n° 89–488 du 10 Juillet 1989, in: JO, Juli 1989, S. 8871
Loi n° 91–1383 du 31 décembre 1991, in: JO, Januar 1992, S. 15;
Loi n° 93–1313 du 20 décembre 1993, in: JO, Dezember 1993, S. 17769
Vgl. Art. 8 Loi n° 91–1383 du 31 decembre 1991 (= Art. L 362–4, 3° Code du Travail der geltenden Fassung). Das Gesetz von 1991 ist eine Kodifizierung der zuvor verstreuten Vorschriften im Bereich der Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Einwanderung.
Vgl. ebd. Art. 9 Abs. 1 und 3 (= Art. L. 362–4, 1° und 2° Code du Travail).
Vgl. ebd. Art. 9 Abs. 5 (= Art. L. 362–5 Code du Travail). Vom Aufenthaltsverbot ausgenommen sind verurteilte Minderjährige; verurteilte sorgeverpflichtete Eltern eures in Frankreich lebenden französischen Kindes; verurteilte Ausländer, die seit mindestens sechs Monaten mit einem französischen Staatsangehörigen verheiratet sind, vorausgesetzt, die Ehe wurde vor der rechtswidrigen Tat geschlossen; verurteilte Ausländer, die aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit Anspruch auf eine französische Rente haben; verurteilte Ausländer, die entweder spätestens seit ihrem 10. Lebensjahr bzw. seit mehr als 15 Jahren ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Frankreich haben oder seit mehr als zehn Jahren ordnungsgemäß in Frankreich leben. Vgl. Höland, Armin a.a.O., S. 31.
Vgl. Art. 23 I. Loi n° 91–1383 du 31 decembre 1991 (= Art. 25, Abs. 9 Ordonnance n° 452658 du 2 novembre 1945).
Vgl. ebd. Art. 4 bzw. Art. 8 Loi n° 97–210 du 11 mars 1997 (= Art. L. 324–11–1 Code du Travail).
Vgl. Art. 7 Lot n° 91–1383 du 31 decembre 1991 (= Art. L. 324–13–1 Code du Travail).
„Nul ne peut, directement ou par personne interposé, engager, conserver à son service ou employer pour quelque durée que ce soit un étranger non muni du titre l’autorisant à exercer une activité salariée en France.“ Abs. 2 verbietet darüber hinaus auch die Einstellung und Beschäftigung eines Ausländers außerhalb der in der Arbeitserlaubnis festgelegten beruflichen und geographischen Kategorien: „Il est également interdit à toute personne d’engager ou de conserver à son service un étranger dans une catégorie professionnelle, une profession ou une zone géographique autres que celles qui sont mentionnées, le cas échéant, sur le titre prévu à l’alinéa précédent.”
Vgl. Art. L. 341–7 Code du Travail.
Vgl. Art. 3 Loi n° 81–941 du 17 octobre 1981, in: JO, Oktober 1981, S. 2847
Vgl. Art. L. 364–3 Code du Travail.
Vgl. ebd. Art. L. 341–9
Vgl. ebd. Art. L. 364–6.
Vgl. ebd. Art. L. 364–8, I°, 2° und 3° Die Konfizierung „de tout ou partie des outils, machines matériaux, véhicules, utilisés ou stockés à l’occasion de l’infraction ou qui auront servi à la commettre, ainsi que du produit du travail“ war bereits 1981 in das Arbeitsrecht eingefügt worden, während das Berufsverbot und der Ausschluß von der öffentlichen Auftragsvergabe in seiner heutigen Fassung 1993 ergänzt wurden.
Vgl. Art. 4 Loi n° 81–941 du 17 octobre 1981 und Art. 34 Loi n° 93–1313 du 20 décembre 1993.
Vgl. Art. L. 364–9 Code du Travail.
Art. 34 Loi n° 93–1313 du 20 décembre 1993 (= Art. L. 364–8 Abs. 7 Code du Travail).
Vgl. Art. 25 Loi n° 97–210 du 11 mars 1997 (= Art. L. 364–8, 5° Code du Travail).
Vgl. Art. L. 364–4 Code du Travail. So wurde das Strafmaß z.B. 1989 auf eine Freiheitsstrafe von zwei Monaten bis zwei Jahren und/oder eine Geldstrafe von 2.000–20.000 Francs festgelegt. Vgl. Art. 16 Loi n°89–488.
Vgl. Art. L. 341–6–1, 2° Code du Travail.
Vgl. ebd. Art. L. 611–13. Das zumeist am Hauptverwaltungssitz eines Départements angesiedelte „tribunal de grande instance“ entspricht in etwa dem deutschen Landgericht.
Vgl. ebd. Art. L. 324–12.
Diese interministerielle Verbindungsmission geht auf eine Vorgängerin aus dem Jahre 1976 zurück, die ausschließlich für den Kampf gegen den Handel mit Arbeitskräften zuständig war.
Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 351.
Zu dem Gesagten vgl. ebd. S. 351ff., Miller, Mark J. a.a.O., S. 156ff.
Die Zahl der Anklagen 1989 und 1990 lag bzgl. der Schwarzarbeit bei 4.426 bzw. 4.983 und bzgl. der Beschäftigung von Ausländern ohne Arbeitserlaubnis bei 3.101 bzw. 3.858. In Ermangelung aktuellerer Zahlen wird auf diese Angaben zurückgegriffen.
Vgl. Marie, Claude-Valentine a.a.O., S. 127; Assemblée Nationale: Rapport fait au nom de la commission d’enquête sur l’immigration clandestine et séjour irrégulier d’étrangers en France, Paris 1996, S. 198. Nach dem Präsidenten der Enquetekommission und ihrer Berichterstatterin wird die Darstellung auch als Philibert-Sauvaigo-Bericht bezeichnet.
Ihren heutigen Namen erhielt die Grenzpolizei im Februar 1999 Zuvor war ihr ursprünglicher Name „Police de l’Air et des Frontières“ 1993 in „Direction Centrale du Contrôle de l’Immigration et de Lutte contre l’Emploi Clandestin” umbenannt worden. Im Landesinneren ist die Gendamerie für entsprechende Kontrollen zuständig. Zur DCPAF, die über 44 Brigaden verfügt, von denen 6 auf interregionaler, 28 auf Département- und 10 auf lokaler Ebene eingesetzt sind, vgl. http://www.mteneur.gouv.fr/police/dcpaf/frontiere.htm. Zu den Zahlenangaben
vgl. Philibert-Sauvaigo-Bericht a.a.O., S. 42.
Vgl. Art. 1 des nach dem damaligen französischen Innenminister benannten Gesetzes n° 80–9 du 10 Janvier 1980, in: JO, Januar 1980, S. 71.
Bis 1998 mußte die Weigerung der diplomatischen oder konsularischen Behörden, ein Visum auszustellen, nicht begründet werden. Mit der Verabschiedung des Gesetzes vom 11. Mal 1998 wurde dies in einigen Fällen geändert.
Vgl. Art. 1 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Vgl. Art. 1 Loi n° 86–1025 du 9 septembre 1986, in: JO, September 1986, S. 11035. Staatsangehörige aus EG-Mitgliedstaaten, Ehegatten und minderjährige Kinder, di° 81–973 du 29 octobre 1981, in: JO, Oktober 1981, S. 2970.
Vgl. Art. 1 Loi ne zu einem in Frankreich lebenden Familienangehörigen nachziehen sowie Personen, „qui, de l’avis d’une commission, peuvent rendre, par leurs capacités ou leurs talents, des services importants à la France“, sind Jedoch vom Nachweis der Unterhaltsmittel, der Rückkehrgarantien sowie der für eine Arbeitsaufnahme erforderlichen Unterlagen befreit. Vgl. Art. 5-I Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Nach Angaben von Rey ging die Zahl der an Maghrebiner und Türken erteilten Einreisegenehmigungen zwischen 1987 und 1994 um 68% zurück, die an Schwarzafrikaner lediglich um 25%. Die Zahl der an Osteuropäer, Südamerikaner und Asiaten erteilten Visa nahm im Mit der Unterzeichnung des „Schengener Abkommens über den schrittweisen Abbau der Kontrollen“ vom 14. Juni 1985 sowie gleichen Zeitraum hingegen exponentiell zu.
Vgl. Rey, Annette a.a.O., S. 43f. Laut Withol de Wenden wurde die Zahl der erteilten Visa zwischen 1991 und 1995 um die Hälfte verringert.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: Einwanderung im Wohlfahrtsstaat, a.a.O., S. 224.
Beide Abkommen wurden zunächst von Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichnet. Im Laufe der folgenden Jahren erweiterte sich der Kreis der Mitgliedstaaten durch folgende Beitritte: Italien (27.11.1990), Spanien und Portugal (25.6.1991), Griechenland (6.11.1992), Österreich (28.4.1995). In Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal und Spanien trat das SDÜ am 26. März 1995, in Österreich zum 1. Dezember 1997 in Kraft. Griechenland hat im März 2000 die Passkontrollen an den Flughäfen für Staatsangehörige aus den Schengenstaaten eingestellt. Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden haben das SDÜ unterzeichnet, wenden es jedoch noch nicht an. Das SDÜ sieht sieben Regelungsbereiche vor: Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen, Übertragung und Verschärfung der Kontrollen an den gemeinsamen Außengrenzen, Einführung und Anwendung des „SchengenRegimes“ in Häfen und Flughäfen, einheitliche Visapolitik und gemeinsame Verantworng im Bereich des Asylrechts, Bekämpfung des Drogenhandels und des Schmuggels von Betäubungsmitteln sowie internationale Rechtshilfe und polizeiliche Zusammenarbeit. Im Rahmen dieses Kapitels wird lediglich auf die Grenzkontrollen sowie die Visapolitik eingegangen.
Rey, Annette a.a.O., S. 198.
Vgl. Art. 5 Abs. 1 a)-c) und e) SDÜ. Abgedruckt In: Das Schengener Abkommen. Dokumentation des Bundesministeriums des Innern zum Schengener Durchführungsübereinkommens (SDÜ) anläßlich des ersten Jahrestages der Inkraftsetzung, o.O.
Das von den Vertragsparteien errichtete und unterhaltene Schengener Informationssystem ist ein gemeinsames Informationssystem, durch das Ausschreibungen, die der Suche nach Personen und Sachen dienen, den durch die Vertragsparteien bezeichneten Behörden bereit gehalten werden. Vgl. Art. 92 Abs. 1 SDÜ.
Vgl. Art. 5 Abs. 1 d) SDÜ.
Vgl. Loi n° 92–1477 du 31 décembre 1992, in: JO, Januar 1993, S. 12; Loi n° 93–992 du 10 août 1993, in: JO, August 1993, S. 11303 und Loi n° 94–6 du 4 Janvier 1994, in: JO, Januar 1994, S. 245.
Vgl. Art. 1 Loi n° 93–992 du 10 août 1993 und Art. 32 Loi n° 94–6 du 4 Janvier 1994.
Mit Gesetz von 1997 wurde diese Bestimmung in Art. 8–2 der Ordonnance 45–2658 du 2 novembre 1945 eingefugt.
Vgl. Art. 3 Loi n° 97–396 du 24 avril 1997
wurde die Einrichtung solcher Wartezonen auch an Bahnhöfen mit internationalem Reiseverkehr beschlossen. Vgl. Art. 2 Loi n° 94–1136 du 27 décembre 1994, in: JO, Dezember 1994, S. 18535.
Französisches Appelationsgencht, entspricht in etwa dem deutschen Oberlandesgericht.
Vgl. Art. VI Loi n° 92–625 du 6 Juillet 1992, in: JO, Juli 1992, S. 9185. (= Art. 35 quater Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945) sowie Décret n° 92–1333 du 15 décembre 1992, in: JO, Dezember 1992, S. 17522.
Vgl. Art. 5 Abs. 9 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945: „En aucun cas, le refus d’entrée ne peut donner lieu à une mesure de rapatriement contre le gré de l’intéressé avant l’expiration du délai d’un jour franc.“
Zum Anafé-Bericht und der Statistik des Innenministeriums vgl. Bernard, Philippe/Herzberg, Nathaniel: Un rapport dénonce les conditions de maintien des étrangers dans les „zones d’attente“, in: Le Monde vom 18. Juni 1997
Art. 26 Abs. 1 (b) SDÜ.
Vgl. Art. 3 Loi n° 92–190 du 26 février 1992, in: JO, Februar 1992, S. 3094;
Art. 12 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 20 bis, III. Ordonnance n° 45–2659 du 2 novembre 1945).
Vgl. Bernard, Philippe/Herzberg, Nathaniel: Un rapport dénonce les conditions de maintien des étrangers dans les „zones d’attente“, in: Le Monde vom 18. Juni 1997 Zur französischen Haltung zum Schengener Abkommen vgl. sehr ausführlich: Rey, Annette a.a.O., S. 195ff.
Ein solches „diptyque“ war für Touristen aus den drei Maghrebstaaten bereits am 1. Juni 1984 eingeführt worden.
Vgl. Weil, Patrick: La France et ses étrangers, a.a.O., S. 264; Manfrass, Klaus: Ausländerpolitik, a.a.O., S. 574.
Vgl. Art. 1 Loi n° 97–396 du 24 avril 1997
Zur Debatte um den Debré-Gesetzentwurf vgl. Herzberg, Nathaniel: Les lois sur l’immigration suscitent un foisonnement de protestations, in: Le Monde vom 12. Februar 1997;
Meeus, Carl: La stratégie embarrassée de Lionel Jospin, in: Le Figaro vom 18. Februar 1997;
Bremer, Hans-Hagen: Tausendfacher Protest brachte Premier Juppé zum Nachgeben, in: FR vom 20. Februar 1997;
Seznec, Bruno: Les Français veulent le projet Debré, in: Le Figaro vom 24. Februar 1997;
Bernard, Philippe/Montvalon, Jean-Baptiste de: La gauche dénonce l’ombre de l’extême droite dans le projet Debré, in: Le Monde vom 27 Februar 1997;
o.V.. Kritiker des Ausländerrechts geben ihren Kampf noch nicht auf, in: FR vom 1. Matz 1997;
o.V.. Ausländergesetz passiert den Senat, in: SZ vom 15./16. März 1997
Vgl. Art. 2 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Vgl. Art. 19 Abs. 2 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945. Außerdem droht diesen Ausländern eine Geld- und Haftstrafe. Vgl. ebd. Art. 19 Abs. 1.
Vgl. ebd. Art. 27 Abs. 1 und 3.
Vgl. ebd. Art. 21 I und II. Diese Strafen gelten abgesehen vom Einreiseverbot auch für französische Staatsangehörige, die sich einer entsprechenden Straftat schuldig gemacht haben.
Vgl. Art. 25 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 33 Abs. 1 und 6 Ordonnance n° 452658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 7 Loi n° 93–1417 du 30 décembre 1993 (= Art. 33 Abs. 5 Ordonnance n° 452658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 12 Loi n° 97–396 du 24 avril 1997 (= Art. 33 Abs. 7 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 21 bis II. Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Art. 13 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 21 bis I. Ordonnance no 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 28 bis Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. Art. 5 Loi n° 86–1025 du 9 septembre 1986 (= Art. 22, 1°, 2°, 5° Ordonnance n° 452658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 14 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 22, 3° und 7° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 5 Loi n° 92–190 du 26 février 1992 (= Art. 22, 4° und 6° Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 22 IV Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945, aufgehoben durch Art. 14 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998. Zur Aufhebung durch das Chevénement-Gesetz vgl. Saas, Claire a.a.O., S. 14.
Zum Widerspruchverfahren vgl. Art. 22 bis Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 sowie Art. 15 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Von 1986–1989 konnten jedoch auch Minderjährige, gegen deren Erziehungsberechtigte eine Zurückweisungs-oder Ausweisungsmaßnahme geltend gemacht wurde, mit abgeschoben werden, wenn keine andere rechtmäßig in Frankreich lebende Person für ihre Bedürfnisse aufkommen konnte. Vgl. Art. 9 1° Loi n° 86–1025 du 9 septembre 1986.
Vgl. Art. 16 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998. 1993 war die Einreisefrist auf das sechste Lebensjahr verkürzt worden. Die Gesetzesänderung von 1998 stellte somit den Rechtszustand, der von 1981–1993 gegolten hatte, wieder her. Vgl. Art. 17 I. Loi n° 93–1027 du 24 août 1993.
Die Frist von einem Jahr wurde durch das Pasqua-Gesetz von 1993 wieder eingeführt, nachdem sie bereits von 1986–1989 gegolten hatte. Von 1981–1986 und von 1989–1993 hatte hingegen eine Ehe von sechs Monaten ausgereicht, um einer Rückführung an die Grenze zu entgehen. Ausländer mit gewöhnlichem Wohnsitz in
Diese seit 1998 geltende Fassung bzgl. des Gesundheitszustandes hat die vorher geltende Formulierung „L’étranger résidant habituellement en France atteint d’une pathologie grave nécessitant un traitement médical...“ ersetzt. Zu den Ausnahmen insgesamt
vgl. Art. 25 Abs. 11 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. Art. 7 Loi n° 86–1025 du 9 septembre 1986.
Vgl. Art. 24 Abs. 4 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 und Art. 1 Décret n° 9724 du 13 Janvier 1997, in: JO, Januar 1997, S. 764.
Durch das Pasqua-Gesetz von 1986 war die Frist, innerhalb der der Ausländer über den Sitzungstermin der Kommission informiert werden muß, auf acht Tage reduziert worden. 1989 wurde jedoch die bereits zuvor seit 1981 geltende Frist von 15 Tagen wiederhergestellt.
Vgl. Art. 8 Lot n° 86–1025 du 9 septembre 1986.
Zur Arbeit der Kommission vgl. Art.24 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. ebd. Art. 23 Abs. 2.
Vgl. ebd. Art. 25. Allerdings können Ausländer, die wegen Schleusertätigkeit oder illegaler Beschäftigung rechtskräftig zu einer Gefängnisstrafe ohne Bewährung gleich welcher Höhe verurteilt worden sind, ausgewiesen werden.
Vgl. ebd. Art. 25 Abs. 9
Vgl. ebd. Art. 26.
Vgl. Art. 27 I. Abs. 1 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 35 bis Abs. I Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Rey, Annette a.a.O., S. 55. Zur Gesetzesänderung vgl. Art. 13, 2° Loi n° 97–396 du 24 avril 1997 (= Art. 35 bis Abs. 8 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 13, 2° Abs. 3 Loi n° 97–396 du 24 avril 1997 und Art. 23 III. Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Nach einer 15tägigen durch den Präfekten angeordneten Abschiebehaft war eine zweimalige Verlängerung um jeweils 15 Tage durch richterliche Entscheidung vorgesehen.
Vgl. Philibert-Sauvaigo-Bericht a.a.O., S. 182. Als Grund für ihre Forderung führt die Kommission an, daß es vielfach nicht gelingt, während der geltenden Dauer der Abschiebehaft die notwendigen Papiere für die betroffenen Ausländer zu beschaffen. So seien 1995 32% der Abschiebungen aus diesem Grund gescheitert. Das häufigste Abschiebehindernis war mit 54% jedoch die Unaufindbarkeit des Ausländers.
Vgl. ebd. S. 172f.
Zu den Bestimmungen über die Abschiebehaft vgl. Art. 35 bis Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. ebd. Art. 27 Abs. 1.
Dieses von Innenminister Pasqua 1986 erstmals angewandte Verfahren wurde nach heftigen Protesten zunächst eingestellt, 1995 aber wiederaufgenommen, ohne große Beachtung in der Öffentlichkeit auszulösen.
Vgl. Kowalsky, Wolfgang: Einwanderung, Rassismus und Xenophobie in Frankreich, in: APuZ B 48/1995, S. 38–46 (S. 42).
Frankreich hat 36 bilaterale und zwei multilaterale Rückübernahmeabkommen, u.a. mit allen Schengen-Mitgliedstaaten, sowie entsprechende Verhandlungsprotokolle mit den drei Maghrebstaaten abgeschlossen. So die schriftliche Auskunft von André Lebon, DPM, vom 31. Juli 2000 an die Autorin.
Zu dem Gesagten vgl. Rey, Annette a.a.O., S. 58 und S. 211;
OECD (Hrsg.): SOPEMI: Annual Report 1999, a.a.O., S. 135;
Lebon, André: Migrations et nationalité en France en 1998, a.a.O., S. 37f.
Zur französischen Asylpolitik s. Kapitel II.2 im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit.
Von ihnen stellen, nach Kontinenten unterteilt, Europäer 43% (vor allem Rumänen und Bulgaren), Afrikaner 23% (vor allem Staatsangehörige aus dem Maghreb, Kongo und Mali), Asien 21% (vor allem Türken, Inder, Pakistani und Staatsangehörige aus Sri Lanka) sowie Südamerika 13% (vor allem Haitianer).
Vgl. Lebon, André: Migrations et nationalité en France en 1998, a.a.O, S. 40f., OECD (Hrsg.): SOPEMI. Annual Report 1999, a.a.O., S. 135.
Vgl. Art. L 186 du Code de l’Action Sociale et des Familles. Die ersten drei genannten Leistungen werden an Ausländer unabhängig von der Rechtmäßigkeit und der Dauer ihres Aufenthaltes in Frankreich gezahlt.
Vgl. Hollifield, James: Hidden Consensus, a.a.O., S. 168ff., Ireland, Patrick: Race, Immigration and the Politics of Hate, in: Daley, Anthony (Hrsg.): The Mitterrand Era. Policy Alternatives and Political Mobilization in France, London 1996, S. 258–278 (S. 274).
Vgl. Philibert-Sauvaigo-Bericht, a.a.O., S. 95ff.
Zitat und weitere Ausführung ebd. S. 98.
Dazu kommen 45.773 Ausländer, die von der Legalisierungsaktion 1997/98 profitierten, 16.889 Besucher, 4.342 Flüchtlinge sowie 2.303 Andere.
Vgl. Lebon, André: Migrations et nationalité en France 1998, a.a.O., S. 10ff.
000, 1996: 75.500, 1995: 77.000, 1994: 91.500. Vgl. ebd. S. 10.
Die niedrige Zahl nennt Saas für Juli 1998. Weil weist darauf hin, daß man 1980 300.000 Ausländer ohne regulären Aufenthaltstitel in Frankreich vermutete, bei der Legalisierungsaktion von 1981 aber lediglich 132.000 einen entsprechenden Antrag stellten. Angenendt/Pfaf-fenroth nennen die Zahl von bis zu einer Million.
Vgl. Saas, Claire a.a.O., S. 17; Weil, Patrick: Französische Politik der Einwanderung, a.a.O., S. 284; Angenendt, Steffen/Pfaffenroth, Peter a.a.0., S. 147
Zittert nach Rey, Annette a.a.O., S. 156.
Vgl. Art. 120 der Verfassung vom 24. Juni 1793: „(Le peuple français) donne l’asile aux étrangers bannis de leur patrie pour la cause de la liberté. Il le refuse aux tyrans.“ Zitiert nach Rey, Annette a.a.O., S. 59
Zur Geschichte des französischen Asylrechts vgl. Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique: Le droit d’asile en France, Paris 1989, S. 7ff;
Noiriel, Gérard: Die Tyrannei des Nationalen. Sozialgeschichte des Asylrechts in Europa, Luneburg 1994, S. 14ff. (Original: La tyrannie du national. Le droit d’asile en Europe 1793–1993, Paris 1991).
Zitiert nach Rey, Annette a.a.O., S. 60.
Die GFK wurde 1954 und das Zusatzprotokoll 1970 ratifiziert. Bei der Ratifizierung der GFK erklärte die französische Regierung, daß die GFK mit Art. 4 der Präambel von 1946 identisch sei.
Vgl. Weber, Albrecht: Ansätze zu einem gemeineuropäischen Asylrecht, in: Europäische Grundrechte-Zeitschrift 26. Jg. (1999), 11–12, S. 301–313 (S. 302).
Zum rechtlichen Charakter des „asile constitutionnel“ sowie seinem Verhältnis zur GFK vgl. Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas: France’s and Germany’s Constitutional Changes and their Impact on Migration Law — Policy and Practice, in: German Yearbook of International Law vol. 38 (1995), S. 249–283 (S. 252ff.);
Norek, Claude/DoumicDoublet, Frédérique a.a.O., S. 36ff., Teitgen-Colly, Catherine: Le droit d’asile: la fin des illusions, in: L’Actualité Juridique Droit Administratif 1994, 1, S. 97–114 (S. 108f).
Vgl. Gesetz vom 25. Juli 1952 sowie die Durchführungsverordnung vom 2. Mai 1953. Zur mnerfranzösischen Diskussion um die Zuständigkeit der Flüchtlingsanerkennung vgl. Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 43f.
Im Verwaltungsrat Ist laut Gesetz ein Vertreter einer offiziell mit der Flüchtlingsarbeit beauftragten Organisation vertreten. Seit 1952 wird diese Funktion von der SSAE wahrgenommen.
Vgl. zur Struktur und den Aufgaben der beiden Organe sehr ausführlich: Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 44ff.
Vgl. ebd. S. 83. Withol de Wenden nennt für 1956 eine Zahl von 578.600 Flüchtlingen mit und ohne formal anerkanntem Status in Frankreich. Davon seien 384.000 beim OFPRA und 190.000 beim Hochkommissariat für Flüchtlinge registriert.
Vgl. Withol de Wenden: The French Response to the Asylum Seeker Influx, 1980–1993, in: The Annals of the American Academy of Political and Social Science vol. 534 (1994), 4, S. 81–90 (S. 84) (im folgenden zitiert als: French Response).
Zu dem Gesagten vgl. ebd. S. 84f., Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S.83ff.
Zur Entwicklung der Asylantragszahlen und der Anerkennungsquoten in den 1980er Jahren s. Tabelle 8 im Anhang.
Norek/Doumic-Doublet geben eine Verfahrensdauer von fünf bis sechs Jahren an, Rey nennt eine Dauer von bis zu fünf Jahren, während Guendelsberger für Mitte der 1980er Jahre von einer Gesamtverfahrensdauer bis zu 30 Monaten spricht.
Vgl. Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 95; Rey, Annette a.a.O., S. 63;
Guendelsberger, John: New Limits on Asylum in France. Expediency versus Principle, in: The American University Journal of International Law and Policy vol. 16 (1994), 4, S. 129–158 (S. 136).
Zu dem Gesagten vgl. ebd. S. 132ff., Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 87ff.
Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas a.a.O., S. 250f, Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 85;
OECD (Hrsg.): SOPEMI: Trends in International Migration. Annual Report 1996, S. 218–241 (S. 220) (im folgenden zitiert als: SOPEMI. Annual Report 1996).
Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 100f.
Infolge der abnehmenden Antragszahlen wurden bis 1996 sowohl die Mitarbeiterzahlen als auch das OFPRA-Budget kontinuierlich reduziert. Trotzdem lag die Zahl der Mitarbeitenden bei OFPRA und CRR 1996 mit 326 (219/107) sowie der Etat mit 109,54 Mio. Francs deutlich über der Ausstattung in den 1980er Jahren. Zu den Zahlenangaben vgl. Country Report: France, in: IGC. Report on Asylum Procedures, a.a.O., S. 165–191 (S. 182f) (im folgenden zitiert als: IGC-Report: France).
Mit Hilfe dieses Systems konnte eine zunehmende Zahl von Mehrfachanträgen aufgedeckt werden. Während 1990–91 die Quote der Mehrfachanträge bei 2,55% lag, stieg sie bis 1996 auf 6,91%. Der Hauptteil der Anträge kam von Staatsangehörigen aus Rumänien, Indien, Pakistan, Zaire, Angola, Mali, Mauritanien, Senegal und Türkei.
Vgl. ebd. S. 181.
Als solche gelten z.B. Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei, Benin sowie Chile. Vgl. Guendelsberger, John a.a.O., S. 137
Zu den Schnellverfahren vgl. ebd. S. 137f., Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 87
Vgl. Circulaire du 23 juillet 1991 (nicht veröffentlicht). Vgl. dazu Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 89
Withol de Wenden spricht von ungefähr 13.500 positiven Entscheiden, Guendelsberger hingegen von ca. 20.000.
Vgl. Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 89; Guendelsberger, John a.a.O., S. 141.
Von ihnen beantragten 1.500 politisches Asyl. Vgl. ebd. S. 140. Zum „asile territorial“
vgl. außerdem Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 86;
Saas, Claire a.a.O., S. 16; Giovannoni, Laurent: Asyl in Frankreich — eine Bestandsaufnahme, in: nah und fern. Ein Material- und Informationsdienst für Ökumenische Ausländerarbeit, Heft 23, 1999, S. 22–26 (S. 26).
In Art. 36 des Gesetzes vom 11. Mai 1998, das einen neuen Art. 13 in das Gesetz vom 25. Juli 1952 einfügt, heißt es: „Dans les conditions compatibles avec les intérêts du pays, l’asile territorial peut être accordeé par le ministre de l’intérieur après consultation du ministre des affaires étrangères à un étranger si celui-ci établit que sa vie ou sa liberté est menacée dans son pays ou qu’il y est exposé à des traitements contraires à l’article 3 de la convention européenne de sauvegarde des droits de l’homme et des libertés fondamentales.“
O.V.. L’accueil des Albanais du Kosovo provoque un vif débat en France, in: Le Monde vom 7 April 1999
Vgl. Waintraub, Judith: Jospin refuse „le fait accompli“, in: Le Figaro vom 6. April 1999;
Kröncke, Gerd: Das klassische Asylland sperrt die Tür zu, in: SZ vom 7 April 1999;
o.V.. Paris will doch Kosovo-Flüchtlinge aufnehmen, in: SZ vom 8. April 1999; Wiegel, Michaela: Einreise-Erlaubnis im Schnellverfahren, in: FAZ vom 26. April 1999
Vgl. Art. 3 Loi n° 92–190 du 26 février 1992 (= Art. 20 bis II. Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Zu dieser Problematik vgl. Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas a.a.O., S. 252.
Vgl. Décision n° 92–307 DC du 25 février 1992, in: JO, Februar 1992, S. 3003.
Art. 1 Loi n° 92–625 du 6 Juillet 1992 (= Art. 35 quater I. Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945) (Hervorhebung durch die Verfasserin).
Vgl. Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas a.a.O., S. 259; Classen, Claus Dieter: Asylrecht in Frankreich: Zur Bedeutung der verfassungs- und völkerrechtlichen Vorgaben, in: Die Öffentliche Verwaltung 46. Jg. (1993), 6, S. 227–236 (S. 233); Guendelsberger, John a.a.O., S. 138f.
Grewe, Constance/Weber, Albrecht: Die Reform des Ausländer- und Asylrechts in Frankreich, in: Europäische Grundrechte Zeitschrift 20. Jg. (1993), 20/21, S. 496–499 (S. 497).
belief sich der Rückstau auf ca. 3.500 Fälle, bei denen es sich zumeist um Anträge von Afrikanern handelte, die einer weiteren Prüfung bedurften. Vgl. IGC-Report: France, a.a.O., S. 181f.
Nach Kontinenten aufgeteilt, hatte 1998 Europa mit 92,2% die höchste Ablehnungsquote gefolgt von Afrika mit 78,6%
Asien (ohne Kambodscha, Laos und Vietnam) mit 78,3% sowie Amerika mit 78%.
Vgl. Lebon, André: Immigration et présence étrangère en France 1997/1998, a.a.O., S. 27;
ders.. Migrations et nationalité en France 1998, a.a.O., S. 90. Die Entwicklung der Asylbewerberzahlen in den 1990er Jahren zeigt Tabelle 8 im Anhang.
Vgl. Übereinkommen über die Bestimmung des zuständigen Staates für die Prüfung eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften gestellten Asylantrages vom 15. Juni 1990, BGBI 1994 iI, S. 791. Die Konvention wurde zunächst von 11 EG-Staaten unterzeichnet, mittlerweile sind ihr alle 15 EG-Mitglieder beigetreten.
Da die asylrechtlichen Bestimmungen des SDÜ im wesentlichen den Regelungen der Dubliner Konvention entsprechen, haben sich die Schengener Vertragsstaaten im April 1994 darauf geeinigt, daß nach dem Inkrafttreten des Dubliner Übereinkommens die asylrechtlichen Bestimmungen des SDÜ nicht mehr angewandt werden. Die Dubliner Konvention ist am 1. September 1997 in Kraft getreten.
Vgl. Schattenberg, Bernd a.a.O., S. 27f.
Vgl. Art. 29 Abs. 3 und Art. 30 Abs. 1 SDÜ.
Vgl. Art. 31 Abs. 2 und 3 sowie Art. 33 Abs. 1 SIX).
Vgl. Art. 19 Abs. 2 SDÜ.
Vgl. Art. 29 Abs. 4 SDÜ.
Vgl. Décision n° 91–294 du 25 Juillet 1991, in: JO, Juli 1991, S. 10001. Zu dem Gesagten vgl. Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas a.a.O., S. 257f., Guendelsberger, John a.a.O., S. 142ff., Classen, Claus Dieter a.a.O., S. 228ff.
Grewe, Constance/Weber, Albrecht a.a.O., S. 498.
Diese Bestimmungen wurden unverändert in das schließlich am 24. August 1993 verabschiedete Gesetz übernommen.
Vgl. Art. 24 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 31 bis Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Décision n° 93–325 DC du 13 août 1993, in: JO, August 1993, S. 11722. Insgesamt erklärte der Verfassungsrat zehn Bestimmungen des Gesetzentwurfes für verfassungswidrig und verfügte zahlreiche Interpretationsvorbehalte. Vgl. dazu außerdem: Teitgen-Colly, Catherine a.a.O., S. 103ff.
Luchaire, François: Le droit d’asile et la révision de la constitution, in: Revue du Droit Public et de la Science Politique en France et à l’étranger, 1994, 1, S. 5–43 (S. 11ff.).
Die dem Conseil d’Etat vorgelegte Frage lautete: „Les règles fixées par la décision du Conseil Constitutionnel du 13 août 1993 autorisent-elles le Gouvernement à faire adopter par le Parlement une disposition législative permettant à la France de ne pas être contrainte à examiner, ainsi que la Convention de Schengen l’en dispense, une demande d’asile formulée par une personne — se disant persécutée pour son action en faveur de la liberté — dont le cas relève, en vertu de la Convention d’un autre Etat, et par vole de conséquence, de ne pas être obligée de l’accueillir, fût-ce à titre provisoire, sur le territoire national?“ Zitiert nach Luchaire, François a.a.O., S. 21f. Im Anhang des Aufsatzes ist die Stellungnahme des Conseil d’État abgedruckt.
Vgl. ebd. S. 41ff.
Ebd. S. 33.
Vgl. Loi n° 93–1256 du 25 novembre 1993, in: JO, November 1993, S. 16296. Die Natnonalversammlung befürwortete das Gesetz mit 447:85 Stimmen, der Senat mit 225:83 Stimmen und der Kongreß des Parlamentes (gemeinsame Sitzung von Nationalversammlung und Senat) mit 698:157 Stimmen. Zu den Debatten vgl. Luchaire, François a.a.O., S. 32ff.
Ebd. Art. unique. (Hervorhebung durch die Verfasserin). „Die Republik kann mit anderen europäischen Staaten, die gleiche Bindungen im Bereich des Asylrechts und des Grund- und Menschenrechtsschutzes eingegangen sind, Abkommen vereinbaren, die ihre Jeweiligen Zuständigkeiten für die Prüfung der ihnen unterbreiteten Asylanträge bestimmen. Selbst wenn der Antrag gemäß dieser Abkommen nicht in die Zuständigkeit der Behörden der Republik fällt, haben diese jedoch immer das Recht, jedem Ausländer, der wegen seines Einsatzes für die Freiheit verfolgt wird oder der aus einem anderen Grund den Schutz von Frankreich erbittet, Asyl zu gewähren.“ (Übersetzung nach: Grewe, Constance/Weber, Albrecht a.a.O., S. 499)
Vgl. Loi n° 93–1417 du 30 décembre 1993, in: JO, Januar 1994, S. 11.
Zur Verfassungsänderung und ihren Auswirkungen vgl. Luchaire, François a.a.O., S. 10ff., Oellers-Frahm, Karin/Zimmermann, Andreas a.a.O., S. 259ff., Guendelsberger, John a.a.O., S. 147ff., Teitgen-Colly, Catherine a.a.O., S. 110ff.
Eine von der Jospin-Regierung eingesetzte Kommission unter Vorsitz des Soziologen und frühreren sozialistischen Kabinettschefs im Sozialministerium, Patrick Weil, hatte den Auftrag „d’analyser la situation présente et de proposer des règles simples, réalistes et humaines pour l’entrée et le séjour des étrangers, propres à garantir une intégration réussie dans la République à ceux qui la souhaitent et en remplissent les conditions, et de nature à faire obstacle aux flux d’immigration illégale et aux filières de travail clandestin“ Im Juli 1997 legte die Kommission einen 130 Empfehlungen umfassenden Bericht vor und schlug u.a. vor dem Hintergrund der durch Gewalttaten fundamentalistischer Gruppen bedrohten Algerier die Ausweitung des Asylrechts auf Personen, die nicht vom Staat, sondern von politischen oder religiösen Gruppen verfolgt werden, vor. Der Bericht ist im Internet unter http://www.ladocfrancaise.gouv.fr/cgi-bin...apports&fichier=weil.htm abzurufen (August 2000). Dort findet sich auch das angefü
Vgl. Art. 29 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998, der Art. 2 Abs. 2 des Gesetzes vom 25. Juli 1952 folgendermaßen ändert: „La qualité de réfugié est reconnue par l’office à toute personne persécutée en raison de son action en faveur de la liberté ainsi qu’à toute personne sur laquelle le Haut-Commissariat des Nations unies pour les réfugiés exerce son mandat aux termes des articles 6 et 7 de son statut tel qu’adopté par l’Assemblée générale des Nations unies le 14 décembre 1950 ou qui répond aux définitions de l’article 1er de la convention de Genève du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés.“ Darüber hinaus verschob das Chevènement-Gesetz die Art. 31 bis-32 Ins Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945 als Art. 10–12 in das Gesetz Nr. 52–893 vom 25. Juli 1952. Vgl. Art. 34 Loi n° 98–349 du 11 mai 1998.
Die für Einwanderungsfragen zuständigen EG-Minister haben auf ihrer Tagung am 30. November/1. Dezember 1992 drei Entschließungen über „offensichtlich unbegründete Asylanträge“, ein „einheitliches Konzept in bezug auf Aufnahmedrittländer” (sichere Drittstaaten) sowie Schlußfolgerungen zu „Ländern, in denen im allgemeinen keine ernstliche Verfolgungsgefahr besteht“ (sichere Herkunftsstaaten) angenommen. Vgl. Bundesministerium des Innern (Hrsg.): Aufzeichnung zur Ausländerpolitik und zum Ausländerrecht in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997, S. 114f. (im folgenden zitiert als: Aufzeichnung zur Ausländerpolitik).
Zum Drittlandschutzprinzip vgl. Rey, Annette a.a.O., S. 63f., Norek, Claude/DoumicDoublet, Frédérique a.a.0., S. 40. Zu offensichtlich unbegründeten Anträgen
vgl. IGCReport: France, a.a.O., S. 173f., Rey, Annette a.a.O., S. 62.
Vgl. Art. 24 Loi n° 93–1027 du 24 août 1993 (= Art. 31 bis Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945).
Vgl. Art. 32 Abs. I und 2 Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
waren beim OFPRA 264 und bei der CRR 195 Mitarbeiter beschäftigt. Zwei Jahre später hatte sich die Zahl bei der CRR auf 133 reduziert, während sie beim OFPRA unverändert blieb.
Vgl. IGC-Report: France, a.a.O., S. 181.
Zu Einzelheiten vgl. ebd. S. 175ff.
Vgl. ebd. S. 173 und S. 180.
Vgl. Art. 32 bis Abs. 1 und Art. 32 ter Ordonnance n° 45–2658 du 2 novembre 1945.
Vgl. IGC-Report: France, a.a.O., S. 178.
Vgl. Circulaire du 26 septembre 1991, in: JO, September 1991, S. 12606.
Zu dem Gesagten vgl. Norek, Claude/Doumic-Doublet, Frédérique a.a.O., S. 62f., Withol de Wenden, Catherine: French Response, a.a.O., S. 88; Guendelsberger, John a.a.O., S. 139
Vgl. Giovannoni, Laurent a.a.O., S. 26.
Vgl. Circulaire n° 99–399 du 8 juillet 1999, abzurufen unter: http://www.recherche. sante.gouv.fr.
Wenn der Staat nicht selbst als Verfolger auftritt, so muB er zumindest die Verfolger von dritter Seite unterstützen oder wenigstens dulden. Vgl. Weber, Albrecht: Ansätze zu einem gemeineuropäischen Asylrecht, a.a.O., S. 306.
Giovannom, Laurent a.a.O., S. 26.
Vgl. Brubaker, Rogers: Staats-Bürger. Deutschland und Frankreich im historischen Vergleich, Hamburg 1994, S. 62ff. (englische Originalausgabe: Citizenship and Nationshood in France and Germany, London 1992) (im folgenden zitiert als: Staats-Bürger).
Im französischen Recht wird nicht zwischen Staatsangehörigkeit (nationalité) und Staatsbürgerschaft (citoyenneté) unterschieden. „(M)an ist Franzose aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Sprachgemeinschaft, aufgrund des Zugehörigkeitsgefühls zu einer gleichen Kultur und der Zustimmung zu den Prinzipien der Menschen- und Bürgerrechtserklärung von 1789 sowie aufgrund des Willens, sich am wirtschaftlichen und/oder politischen Leben zu beteiligen.“ Rey, Annette a.a.O., S. 85f.
Demnach war das Kind eines französischen Vaters, unabhängig von seinem Geburtsort, automatisch Franzose. In Frankreich geborene Kinder eines ausländischen Vaters hingegen erhielten die französische Staatsangehörigkeit nur, wenn sie eine entsprechende Willenserklärung abgaben.
Brubaker betont, daß die Ausweitung des ius soli nicht zur Vergrößerung der Bevölkerung und des Rekrutenpotentials diente. Vielmehr habe die Regierung aufgrund politischer und ideologischer Probleme gehandelt, da vor allem in den französischen Grenz-Départements wachsender Unmut über die Nichteinziehung von langjährig ansässigen Ausländern zum Militärdienst entstand und durch die Reform das Gleichheitsprinzip durchgesetzt wurde. Vgl. zu diesem Aspekt und einer ausführlichen Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des französischen Staatsangehörigkeitsrechts Brubaker, Rogers: Staats-Bürger, a.a.O., S. 121ff. Ebenso argumentiert Noinel. Vgl. Nomnel, Gérard a.a.O., S. 67ff.
Zur Geschichte des französischen Staatsangehörigkeitsrechts vgl. außerdem Bös, Mathias: Ethnisierung des Rechts? Staatsbürgerschaft in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 45. Jg. (1993), 4, S. 619–643 (S. 624ff.);
Lagarde, Paul: Das französische Staatsangehörigkeitsrecht und die Eingliederung der Ausländer, in: Das Standesamt 48. Jg. (1995), 3, S. 65–70 (S. 66);
Weil, Patrick: Französische Politik der Einwanderung, a.a.O., S. 291ff.
„Est français l’enfant, légitime ou naturel, né en France lorsque l’un de ses parents au moins y est lui-même né.“ Art. 23 Code de la Nationalité Française. Dieser Artikel ist also im Prinzip an die dritte Einwanderergeneration gerichtet. 1m hier beschriebenen Fall der jungen Algerier wird er jedoch bereits in der zweiten Generation wirksam.
Abgesehen von Art. 23 Code de la Nationalité Française wäre die überwiegende Zahl der in Frankreich geborenen Kinder algerischer Eltern auch aufgrund der Bestimmungen von Art. 44 Code de la Nationalité Française (in der Fassung vom 9. Januar 1973) französische Staatsangehörige geworden. Dieser Artikel, der auf die zweite Einwanderergeneration gerichtet ist, sah vor, daß ein in Frankreich geborenes Kind ausländischer Eltern mit Erreichen der Volljährigkeit die französische Staatsangehörigkeit erhielt, wenn es seit dem Alter von 13 Jahren mindestens fünf Jahre in Frankreich seinen gewöhnlichen Wohnsitz hatte. Voraussetzung war jedoch, daß das Kind weder wegen einer bestimmten Straftat verurteilt worden war noch im Jahr vor Erreichen der Volljährigkeit ausdrücklich die französische Staatsangehörigkeit abgelehnt hatte (Art. 45 Code de la Nationalité Française in der Fassung vom 9 Januar 1973).
Das französische Staatsangehörigkeitsrecht verlangt bei Annahme der französischen Staatsangehörigkeit nicht die Aufgabe der Vorherigen, sondern nimmt Mehrfachstaatsangehörigkeit hin.
So eine Studie des „Groupe d’Information et de Soutien des Travailleurs Immigrés“, zitiert nach Brubaker, Rogers: Staats-Bürger, a.a.O., S. 188.
Ebd. S. 188.
Ebd. S. 188.
Entsprechende Zahlenangaben wurden erst seit 1983 veröffentlicht. Demnach zeigte sich folgende Entwicklung: 1983 wurden von 758 Anträgen 544 oder 72% abgelehnt, 1985 von 1.034 Anträgen 732 oder 71% und 1986 von 872 Anträgen 385 oder 44% abschlägig beschieden. Die Zahl der in Frankreich geborenen Franko-Algerier unter 18 Jahren belief sich gemäß den Volkszählungen von 1975 und 1982 auf ca. 200.000 bzw. 220.000.
Vgl. ebd. S. 281 (Fußnoten 17 und 21).
Zitat und weitere detaillierte Ausführungen zu dieser Argumentation: Ebd. S. 189ff. Brubaker führt zwei weitere Kritikpunkte der Rechten an: „Aus voluntarrstischer Perspektive wurde das Staatsbürgerschaftsgesetz angegriffen, weil es Einwanderer der zweiten Generation ohne ihr Wissen und in manchen Fällen auch gegen ihren Willen zu französischen Staatsbürgern machte. Aus etatistischer Sicht wurde es kritisiert, weil es bestimmten Ausländern erlaubte, die Einwanderungsbeschränkungen zu umgehen.“ Ebd. S. 189 (Hervorhebung im Originaltext).
Ein Ausschluß der zweiten Generation algerischer Einwanderer von Art. 23 Code de la Nationalité Française wäre über eine Begrenzung des in der gesetzlichen Bestimmung verwendeten Terminus „Frankreich“ auf das Mutterland möglich gewesen. Somit wären Algerier, die vor der Unabhängigkeit ihres Landes zur Welt kamen, nicht auf französischem Boden geboren und ihre im französischen Mutterland geborenen Kinder nicht automatisch bei Geburt Franzosen. Mit diesem Vorgehen wäre jedoch die koloniale Vergangenheit Frankreichs geleugnet worden. Vgl. ebd. S. 200f.
Gemäß Gesetz vom 9 Januar 1973 erhielt der ausländische Ehepartner eines Franzosen auf Antrag unmittelbar nach der Heirat die französische Staatsangehörigkeit. Seit 1984 mußte die Ehe mindestens sechs Monate bestehen, bevor ein solcher Antrag eingereicht werden konnte.
Zum Regierungsvorgehen vgl. Brubaker, Rogers: Staats-Bürger, a.a.O., S. 201ff., Hagedorn, Heike: Die Reform der Reform: neues Einbürgerungsrecht in Frankreich, in: ZAR 19 Jg. (1999), 1, S. 3–9 (S. 3f.);
Withol de Wenden, Catherine: Einwanderung im Wohlfahrtsstaat, a.a.O., S. 227f., Rey, Annette a.a.O., S. 144f.
Vgl. „Etre Français aujourd’hui et demain. ’ Rapport de la Commission de la nationalité présenté par M. Marceau Long, président, au Premier ministre, La Documentation française, 2 Bd., Paris 1988.
„La Commission affirme solennellement qu’il n’est pas souhaitable de remettre aujourd’hui en cause le droit à la nationalité française que détient tout jeune né en France et y ayant vécu pendant une période correspondant, le plus souvent, à la scolarisation, ce qui garantit son assimilation. Elle estime cependant que la volonté individuelle de ces jeunes ne saurait, sans artifice, demeurer Inexprimée si l’on souhaite que ce droit du sol ,simple` soit pleinement le puissant instrument d’intégration recherché pour les années à venir.“ Ebd. Bd. 2, S. 120 (Hervorhebungen im Originaltext).
Vgl. ebd. Bd. 2, S. 136ff.
Vgl. Loi n° 93–933 du 22 juillet 1993, in: JO Juli 1993, S. 10342.
Vgl. Art. 11 Loi n° 93–933, der Art. 44 Code de la Nationalité Française ändert und als Art. 21–7 in den Code Civil einführt. Er lautet: „Tout étranger né en France de parents étrangers peut, à partir de l’âge de seize ans et jusqu’à l’âge de vingt et un ans, acquérir la nationalité française à condition qu’il en manifeste la volonté, qu’il réside en France à la date de sa manifestation de volonté et qu’il justifie d’une résidence habituelle en France pendant les cinq années qui la précédent.“
Vgl. Art. 21 Loi n° 93–933 (= Art. 21–20 Code Civil): „Peut être naturalisée sans condition de stage la personne qui appartient à l’entité culturelle et linguistique française, lorsqu’elle est ressortissante des territoires ou Etats dont la language officielle ou l’une des langues officielles est le français, sort lorsque le français est sa langue maternelle, soit lorsqu’elle justifie d’une scolarisation minimale de cinq années dans un établissement enseignant en langue française.“
Vgl. Art. 1 Loi n° 93–933 (= Art. 17–3 Code Civil)
stellten Eltern in 5.000 Fällen für ihre Kinder einen vorzeitigen Einbürgerungsantrag, 1987 stieg diese Zahl auf 9.000 und im Jahr der Verabschiedung des neuen Gesetzes auf 15.000 Fälle. Nach Inkrafttreten der Neuregelung 1994 mußten schließlich noch 20.000 Altfälle bearbeitet werden. Vgl. Hagedorn, Heike a.a.O., S. 4f
Vgl. Art. 5 I. Loi n° 93–933 (= Art. 19–4 Abs. 1 Code Civil). Diese Möglichkeit entfällt, wenn ein Elternteil während der Minderjährigkeit des Kindes die französische Staatsangehörigkeit erwirbt.
Vgl. Art. 19–4 Abs. 2 Code Civil.
Nach der Übertragung des Code de la nationalité française in den Code Civil ist diese Bestimmung nun in Art. 19–3 verankert.
Vgl. Art. 44 Abs. 1 und 2 Loi n° 93–933, der Art. 23 des Gesetzes vom 9. Januar 1973 ändert. Dort heißt es: (1) „Les articles 23 et 24 du code de la nationalité française sont applicables à l’enfant né en France avant le 1er janvier 1994 d’un parent né sur le territoire qui avait, au moment de la naissance de ce parent, le statut de colonie ou de territoire d’outremer de la République française.“ (2) „Toutefois, les articles 23 et 24 du code de la nationalité française sont applicables à l’enfant né en France après le 31 décembre 1993 d’un parent né sur le territoire des anciens départements français d’Algérie avant le 3 Juillet 1962, dès lors que ce parent justifie d’une résidence régulière en France depuis cinq ans.”
Vgl. Art. 48 Loi n° 93–933, der Art. L. 3 bis des Code du Service National ändert. Nach Angaben der von der Regierung Chirac eingesetzten Sachverständigenkommission hatte Frankreich 1988 mit 14 Staaten entsprechende bilaterale Abkommen geschlossen.
Vgl. Weber, Al-brecht: Französisches Staatsangehörigkeitsrecht im Wandel, in: ZAR 15. Jg. (1995), 4, S. 147–151 (S. 148).
Vgl. Art. 9 Abs. 1 Loi n° 93–933 (= Art. 21–2 Abs. 1 Code Civil). Gemäß Abs. 2 entfällt die Frist, wenn vor oder nach Schließung der Ehe ein Kind geboren wird, dessen Abstammung von beiden Ehepartnern gesichert ist und die Lebensgemeinschaft fortbesteht.
Vgl. ebd. Art. 10 (= Art. 21–4 Abs. 1 Code Civil).
Zitiert nach Hagedorn, Heike a.a.O., S. 5. Hagedorn weist zurecht darauf hin, daß das ius soli von der Mitte-Rechts-Koalition 1993 nicht abgeschafft, sondern lediglich die Zugangsbedingungen modifiziert worden sind. Insofern ist der Begriff der „Wiedereinführung“ des Bodenrechts nicht präzise.
Vgl. Rapport Weil (Fußnote 248). Vgl. dazu auch Hagedorn, Heike a.a.O., S. 7
Vgl. Loi n° 98–170 du 16 mars 1998, in: JO, März 1998, S. 3935.
Vgl. ebd. Art. 2 Abs. I (= Art. 21–7 Abs. 1 Code Civil). Die Wohnsitzanforderung kann sowohl durch einen ununterbrochenen fünfjährigen Aufenthalt als auch durch mehrere Aufenthaltszeiten, die insgesamt einen Zeitraum von fünf Jahren umfassen müssen, nachgewiesen werden
Vgl. ebd. Art. 3 (= Art. 21–8 Abs. 1 Code Civil).
Vgl. ebd. Art. 4 (= Art. 21–9 Code Civil). Die Bestimmungen der Art. 21–7 bis 21–9 Code Civil gelten nicht für in Frankreich geborene Kinder ausländischer Diplomaten oder Konsule.
Vgl. ebd. Art. 5 (= Art. 21–10 Code Civil).
Vgl. ebd. Art. 6 (= Art. 21–11 Code Civil).
Vgl. ebd. Art. 29
Vgl. ebd. Art. 25, der Art. 23 des Gesetzes vom 9 Januar 1973 ändert.
Vgl. ebd. Art. 1 (= Art. 21–2 Code Civil).
Abgesehen von den bereits genannten Erwerbsformen des doppelten ius soli (Art. 19–3 Code Civil blieb sowohl bei der Reform 1993 als auch 1998 unverändert) und des ius soli für die zweite Einwanderergeneration erhalten auch Findelkinder sowie Staatenlose bei Geburt auf französischem Territorium die französische Staatsangehörigkeit.
Vgl. Art. 19 und Art. 19–1 Code Civil. Art. 19–3 Code Civil gilt nicht für in Frankreich geborene Kinder ausländischer Diplomaten oder Konsuln.
Vgl. ebd. Art. 20–5. Das in Art. 19–4 Code Civil verankerte Recht, die französische Staatsangehörigkeit in einem Zeitraum von 18 Monatenum die Volljährigkeit herum abzulehnen, gilt nicht für Personen, die eine Dienstverpflichtung bei der französischen Armee eingehen.
Vgl. ebd. Art. 20–4.
Vgl. Art. 18 Code Civil, der lautet: „Est français l’enfant, légitime ou naturel, dont l’un des parents au moins est français.“
Vgl. ebd. Art. 18–1 Abs. 1. Gemäß Abs. 2 verliert ein Kind dieses Recht, wenn der ausländische Elternteil während der Minderjährigkeit des Kindes die französische Staatsangehörigkeit erwirbt.
Die genannten Bedingungen sind in Art. 21–17 sowie den Art. 21–22 bis 21–24 Code Civil verankert.
Zitat und Inhalt vgl. ebd. Art. 21–18.
In der Regel erhält ein minderjähriges, unverheiratetes Kind ausländischer Eltern, von dem ein Elternteil eingebürgert wird, über diesen die französische Staatsangehörigkeit, wenn es mit ihm den gleichen gewöhnlichen Wohnsitz teilt oder, im Falle einer Trennung oder Scheidung der Eltern, mit dem eingebürgten Elternteil zusammenlebt. Vgl. ebd. Art. 22–1.
Vgl. ebd. Art. 21–19
Vgl. ebd. Art. 21–25–1.
Vgl. ebd. Art. 21–27
Vgl. Rey, Annette a.a.O., S. 77
Vgl. Art. 24 und Art. 24–1 Code Civil.
Vgl. ebd. Art. 24–3.
Ebd. Art. 24–2.
Vgl. ebd. Art. 32.
Vgl. ebd. Art. 27
Zu diesem Verfahren vgl. ebd. Art. 26 bis Art. 26–4.
Vgl. ebd. Art. 23. Die Verzichtsmöglichkeit für mit einem Ausländer verheiratete Franzosen ist in einem separaten Gesetzesartikel verankert. So können gemäß Art. 23–5 Abs. 1 Code Civil Franzosen, die einen Ausländer heiraten, auf die französische Staatsangehörigkeit verzichten, wenn sie die Staatsangehörigkeit ihres Ehegatten annehmen und ihren gewöhnlichen Wohnsitz im Ausland einnehmen.
Vgl. ebd. Art. 23–2. Eine entsprechende Regelung für mit einem Ausländer verheiratete und außerhalb Frankreichs lebende französischen Staatsangehörige findet sich in Art. 23–5 Abs. 2 Code Civil.
Vgl. ebd. Art. 23–6.
Vgl. ebd. Art. 23–8.
Vgl. ebd. Art. 25 und Art. 25–1.
Gemäß den Volkszählungen von 1975, 1982 und 1990 lebten 3.442.400, 3.714.200 sowie 3.596.600 Ausländer in Frankreich. Vgl. OECD (Hrsg.): SOPEMI: Annual Report 1996, a.a.O., S. 226.
Gemäß der Volkszählung von 1999 leben in Frankreich 3.263.186 Ausländer. Bei einer Gesamtbevölkerung von 58.520.688 Personen entspricht dies einem Bevölkerungsanteil von 5,58%.
Vgl. die Angaben des INSEE, im Internet abzurufen unter: http://www.msee.fr (Dezember 2000).
Aufgrund der automatischen Einbürgerung von in Frankreich geborenen Kindern ausländischer Eltern bei Erreichen der Volljährigkeit ist eine genaue Feststellung der Einbürgerungszahlen nicht möglich. Für 1998 gehen Schätzungen davon aus, daß insgesamt zwischen 122.261 und 123.761 Ausländer die französische Staatsangehörigkeit erworben haben. Eine Übersicht über die Einbürgerungszahlen in den 1990er Jahren gibt Tabelle 9 im Anhang.
In diesem Sinne etwa Hagedorn, Heike a.a.O., S. B. 55,7%, davon 45,0% aus dem Maghreb, während 21,2% der „neuen“ Franzosen aus Europa, davon 15,0% aus den 15 EG-Staaten, 18,8% aus Asien und Ozeanien sowie 4,1% aus Amerika stammten.332 Inwieweit die erneute Gesetzesreform von 1998 Einfluß auf die Zahl der die französische Staatsangehörigkeit erwerbenden Personen hat, wird erst nach Veröffentlichung der entsprechenden statistischen Angaben zu überblicken sein.
Vgl. Lebon, André: Migrations et nationalité en France 1998, a.a.O., S. 48.
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Dickel, D. (2002). Frankreich. In: Einwanderungs- und Asylpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland. Forschung Politikwissenschaft , vol 168. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09892-8_7
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