Zusammenfassung
Der vorliegende Aufsatz geht zwei Fragen nach: Sind digitale Utopien „echte Utopien“? Und, was ist der Wert solcher Narrative? Diese Fragen sind von besonderer Signifikanz: Anlehnend an klassische Argumente in der politischen Philosophie stehen digitalen Utopien in der Kritik. Wie politische Utopien, die häufig als unrealisierbar gelten, lenkten auch digitale Utopien von Wichtigerem ab und schürten Hoffnungen, die unerfüllt bleiben müssen. Träfe dies zu, wären digitale Utopien gefährlich und man müsse Abstand halten. Aber was ist deren Wert? Einem vernünftigen Begriff von „Utopie“ folgend, lässt sich diese Frage in drei Teilfragen untergliedern: Stellen sie einen wünschenswerten Zustand dar, sind sie realisierbar und stellen sie eine Kritik der vorherrschenden Gesellschaftsordnung vor? Insbesondere letzterer Aspekt lohnt sich genauerer Prüfung. Dazu werden wir uns zwei paradigmatische, digitale Utopien ansehen: Digitalisierte Medizin und den Transhumanismus. Jüngere Argumente in der politischen Philosophie suggerieren, dass es intrinsisch wertvoll ist, ein besseres Verständnis von einer idealen Gesellschaft zu haben. Ginge es in digitalen Utopien also ebenfalls um die ideale Gesellschaft, träfe das Argument des intrinsischen Wertes auch auf digitale Utopien zu.
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Sand, M. (2023). Über Begriff und Wert digitaler Utopien. In: Liggieri, K., Tamborini, M. (eds) Homo technologicus. Anthropologie – Technikphilosophie – Gesellschaft. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68272-2_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-68272-2
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