Zusammenfassung
Der Genuss einer Reihe von Lebensmitteln kann bei bestimmten Menschen zu allergisch bedingten Unverträglichkeitsreaktionen führen. Die Reaktionen können sowohl an der Haut, an den Schleimhäuten des Mund- und Rachenraumes, der Atemwege und der Augen als auch im Magen-Darm-Trakt auftreten. Daneben sind auch lebensbedrohliche Schockreaktionen, z. B. der anaphylaktische Schock bekannt. Nur, wenn das Immunsystem an der Reaktion beteiligt ist, handelt es sich um eine echte Lebensmittelallergie. Eine allergische Lebensmittelhyperaktivität kann antikörper- und/oder zellvermittelt sein und führt bei den Betroffenen zu objektiven wiederholten Symptomen. Diese treten durch Exposition eines definierten Stimulus auf, der von Gesunden problemlos toleriert wird. Nahezu alle näher charakterisierten Lebensmittelallergene sind natürliche Proteine oder Glycoproteine. Die pollenassoziierte Lebensmitteallergie gegen frisches Obst, Gemüse und Nüsse ist in den deutschsprachigen Ländern die häufigste Lebensmittelallergie bei Jugendlichen und Erwachsenen. Pseudoallergische Reaktionen imitieren das klinische Bild der allergischen Reaktion; sie können eine nahezu identische Symptomatik zeigen. Sie beruhen ebenfalls auf einer Freisetzung physiologisch aktiver Mediatorsubstanzen. Diese ist allerdings nicht durch eine Immunreaktion ausgelöst bzw. eine solche ist nicht nachweisbar.
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Matissek, R. (2023). Unverträglichkeitsreaktionen/Allergien. In: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66925-9_24
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