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§ 5 Täterschaft und Teilnahme

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Umweltstrafrecht

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

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Zusammenfassung

Für das Umweltstrafrecht gilt der Allgemeine Teil des StGB, ohne dass es darauf ankommt, ob der jeweilige Straftatbestand inner- oder außerhalb des StGB geregelt ist. Damit gilt die gesamte Bandbreite der Fragestellungen zur Abgrenzung von Täterschaft und Teilnahme auch hier, weshalb auf die einschlägigen Darstellungen zum Allgemeinen Teil verwiesen wird. Das Kernstück der Abgrenzung zwischen Täterschaft und Teilnahme besteht in dem Streit um die Tatherrschaftstheorie auf der einen und die subjektive Theorie der Rechtsprechung auf der anderen Seite. Nach letzterer ist Täter, wer einen kausalen Tatbeitrag mit Täterwillen leistet, und der Täterwille ergibt sich aus drei Indizien: Wille zur Tatherrschaft, Interesse am Taterfolg und Umfang an der Tatausführung. In Klausuren ist es daher sinnvoll, die Tatherrschaftstheorie vorab zu subsumieren. In der forensischen Realität liegt das Hauptproblem in dem Prüfungsumfang des Revisionsgerichts. Nach verbreiteter, wenngleich kritikwürdiger, Ansicht besteht für die Abgrenzung von Mittäterschaft und Teilnahme ein Wertungsspielraum des Tatgerichts. Das Revisionsgericht sei danach an einem Eingriff gehindert, wenn der Tatrichter auf der richtigen Grundlage und dem richtigen Weg innerhalb eines gewissen Rahmens zu einem vertretbaren Ergebnis gekommen ist. Dem ist entgegenzuhalten, dass rechtliche Wertungen gem. § 337 StPO die originäre Aufgabe des Revisionsgerichts sind. Für die derzeit geltende forensische Praxis ist der Entscheidungsspielraum des Tatgerichts aber von den übrigen Verfahrensbeteiligten bei antizipierter Bewertung ihrer Chancen in der Revision ins Kalkül zu ziehen. Davon abgesehen sollen nachfolgend Besonderheiten, die zum zentralen Bereich des Umweltstrafrechts gehören, skizziert werden.

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Notes

  1. 1.

    S. nur Mosbacher, in: FS Seebode, S. 227 ff. m. w. N.

  2. 2.

    S. oben § 3 Rn. 58.

  3. 3.

    Statt aller Saliger, UmwStR, Rn. 148 ff.

  4. 4.

    S. nur Dietlein, in: Landmann/Rohmer, 73. EL August 2014, § 5 BImSchG Rn. 42.

  5. 5.

    Statt vieler Kloepfer, Umweltrecht, § 5 Rn. 191 ff. sowie Dietlein, in: Landmann/Rohmer, 73. EL August 2014, § 6 BImSchG Rn. 7 f. m. w. N.

  6. 6.

    Sehr deutlich Dietlein, in: Landmann/Rohmer, 73. EL August 2014, § 5 BImSchG Rn. 28 ff. sowie Rengier, FS Kohlmann, S. 225/229; Schmidt/Kahl/Gärditz, Umweltrecht, § 7 Rn. 23.

  7. 7.

    Dietlein, in: Landmann/Rohmer, 73. EL August 2014, § 5 BImSchG Rn. 28.

  8. 8.

    Dazu nur Hellmann, WiStR, Rn. 355 ff.

  9. 9.

    Abl. Krell, UmwStR, Rn. 106; Rengier, FS Kohlmann, S. 225/237; Saliger, in: SSW-StGB, Vor §§ 324 ff. Rn. 45 Saliger, UmwStR, Rn. 153.

  10. 10.

    A.A. Saliger, UmwStR, Rn. 153.

  11. 11.

    Kloepfer, Umweltrecht, § 5 Rn. 194.

  12. 12.

    So statt aller Fischer, Vor § 324 Rn. 14; Kloepfer/Heger, UmwStR, Rn. 128 i. V. m. Rn. 126.

  13. 13.

    Statt vieler Schall, in: SK-StGB, Vor §§ 324 ff. Rn. 43.

  14. 14.

    So Rengier, FS Kohlmann, S. 225/233.

  15. 15.

    Vgl. dazu insb. Saliger, in: SSW-StGB, Vor §§ 324 ff. Rn. 45.

  16. 16.

    Krell, UmwStR, Rn. 106.

  17. 17.

    Rengier, FS Kohlmann, S. 225/232 ff., der freilich zu Pflichten, welche nur den Anlagenbetreiber als Normadressaten verpflichten, unterscheiden will; wohl ebenso Saliger, in: SSW-StGB, Vor §§ 324 ff. Rn. 45.

  18. 18.

    Fischer, Vor § 324 Rn. 14.

  19. 19.

    Unscharf daher etwa Krell, UmwStR, Rn. 106; Saliger, UmwStR, Rn. 155.

  20. 20.

    Statt vieler Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, AT, § 25 Rn. 162; Wessels/Beulke/Satzger, AT, Rn. 787 m. w. N.

  21. 21.

    S. dazu oben § 4 Rn. 126.

  22. 22.

    Zum ganzen Hillenkamp/Cornelius, 32 Probleme StrafR AT, S. 189 ff.

  23. 23.

    Zum Unterlassen unten § 6.

  24. 24.

    Dazu oben § 1 Rn. 42 ff.

  25. 25.

    BGHSt 39, 381/385.

  26. 26.

    Dazu sogleich § 5 Rn. 23.

  27. 27.

    Stratenwerth/Kuhlen, AT, § 12 Rn. 45; Heine/Schittenhelm, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 324 ff. Rn. 35.

  28. 28.

    S. nur BGHSt 39, 381/388 f.; Saliger, UmwStR, Rn. 198.

  29. 29.

    Schmitz, in: MüKo-StGB, Vor §§ 324 ff. Rn. 116 f. sowie Szesny, in: AnwK-StGB, Vor. § 324 Rn. 60.

  30. 30.

    Szesny, in: AnwK-StGB, Vor. § 324 Rn. 60.

  31. 31.

    So auch BGHSt 39, 381/387.

  32. 32.

    Börner, GA 2002, 276/285 f.

  33. 33.

    BGHSt 39, 381/386 f.

  34. 34.

    Zum ganzen etwa Wessels/Beulke/Satzger, AT, Rn. 760 ff.

  35. 35.

    Statt aller Fischer, § 25 Rn. 27 m. w. N.

  36. 36.

    Horn, NJW 1981, 1/4 f.; Saliger, UmwStR, Rn. 200.

  37. 37.

    Horn, NJW 1981, 1/4 f.

  38. 38.

    Zum ganzen Hillenkamp/Cornelius, 32 Probleme StrafR AT, S. 220 ff.

  39. 39.

    Heine/Schittenhelm, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 324 ff. Rn. 30; Saliger, UmwStR, Rn. 185 f.

  40. 40.

    Dafür statt vieler Heine/Schittenhelm, in: Schönke/Schröder, Vor §§ 324 ff. Rn. 30; Saliger, UmwStR, Rn. 185 f.

  41. 41.

    S. zum ganzen oben § 3 Rn. 81 i. V. m. § 3 Rn. 26 ff.

  42. 42.

    Entsprechend gestaltet sich die Begrenzung der Strafbarkeit bei fehlerhaften Entscheidungen über ein unterbleibendes Einschreiten der Behörde.

  43. 43.

    S. oben § 3 Rn. 68 ff.

  44. 44.

    Statt vieler Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, AT, § 26 Rn. 79 ff. u. 134 f.; Wessels/Beulke/Satzger, AT, Rn. 836a, 836b sowie ferner Küpper, JuS 1996, 23 ff.

  45. 45.

    Baumann/Weber/Mitsch/Eisele, AT, § 26 Rn. 80.

  46. 46.

    Wer hieraus den Schluss zieht, dass die Genehmigung zwingend gem. § 44 Abs. 1 VwVfG unwirksam wäre, mag den Fall so umstellen, dass Y falsche Angaben gemacht hat, was ausschließlich dem B bekannt gewesen ist.

  47. 47.

    BGHSt 39, 381/384.

  48. 48.

    Saliger, UmwStR, Rn. 199.

  49. 49.

    BGHSt 39, 381/389.

  50. 50.

    Abl. BGHSt 51, 44/59 ff.; Hellmann, WiStR, Rn. 860 ff. sowie in der Fallbearbeitung Hellmann, Fälle zum WiStR, Rn. 382 ff.

  51. 51.

    BGHSt 51, 44/49.

  52. 52.

    BGHSt 51, 44/52 m. w. N.

  53. 53.

    Krell, UmwStR, Rn. 124; Saliger, UmwStR, Rn. 180; Franzheim/Pfohl, UmwStR, Rn. 558 ff.

  54. 54.

    So wohl auch Krell, UmwStR, Rn. 124.

  55. 55.

    S. unten § 6.

  56. 56.

    Vgl. statt vieler Hellmann, WiStR, Rn. 1043.

  57. 57.

    So etwa BGHSt 48, 331/342; BGHSt 49, 147/163 f.; Hellmann, WiStR, Rn. 1043; a.A. statt aller Saliger, UmwStR, Rn. 169.

  58. 58.

    Krell, UmwStR, Rn. 114.

  59. 59.

    Zum ganzen nur BGHSt 49, 177 f., aber auch BGH StraFo 2012, 72 f.; krit. statt vieler Reinbach, Jura 2016, 139 ff. sowie Kische, Die Rechtsfigur des uneigentlichen Organisationsdelikts (2014).

  60. 60.

    BGHSt (GrS) 40, 138 ff.

  61. 61.

    Insb. BGHSt 56, 183 ff. sowie BGHSt 57, 88 ff.; BGH NZWiSt 2017, 190 ff.

  62. 62.

    Dazu BGHSt (GrS) 56, 109 ff. sowie Börner, NStZ 2011, 436 ff.

  63. 63.

    Vgl. am Beispiel der Massenbetrugsfälle etwa BGH NStZ 2019, 43 m. Anm. Frank.

  64. 64.

    BGHSt 37, 106/123 f.

  65. 65.

    Näher zum ganzen statt vieler Saliger, UmwStR, Rn. 163 ff. m. w. N.

  66. 66.

    Zum ganzen etwa Saliger, UmwStR, Rn. 166.

  67. 67.

    S. oben § 3 Rn. 18.

  68. 68.

    Zum ganzen sogleich § 6.

  69. 69.

    Saliger, UmwStR, Rn. 170.

  70. 70.

    S. oben § 1 Rn. 30.

  71. 71.

    Dafür etwa Kloepfer/Heger, UmwStR, Rn. 136; Krell, UmwStR, Rn. 122; Saliger, UmwStR, Rn. 172; a.A. Michalke, UmStR, Rn. 82, 174, 287.

  72. 72.

    S. auch Krell, UmwStR, Rn. 122.

  73. 73.

    Michalke, UmStR, Rn. 82.

Weiterfüherende Literatur

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Börner, R. (2020). § 5 Täterschaft und Teilnahme. In: Umweltstrafrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60629-2_5

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