Ziel

Überführung einer supra- oder ventrikulären Tachykardie (in letzterem Fall: bei Patienten mit Puls) in einen normofrequenten Sinusrhythmus

Vorbereiten

  • Defibrillator

  • Absaugeeinheit

  • O2-Brille

  • i.v.-Zugang

  • Kurznarkotikum, z. B. Disoprivan (Propofol®)

  • Analgetikum, z. B. Fentanyl

  • Infusion, z. B. 500 ml Ringerlösung

Voraussetzung

  • Instabiler Patient: sofortige Durchführung

  • Stabiler Patient:

    • Nüchtern seit mindestens 4 Stunden

    • Vorher TEE, außer bei konsequenter Einnahme einer oralen Antikoagulation seit 4 Wochen, bei Marcumar INR-Einhaltung (INR 2,0–3,0) im Patientenausweis kontrollieren

Durchführung

  • Patientenaufklärung.

  • «Defi-Pads» auf den Thorax kleben, rechten Pad unterhalb der rechten Klavikula, linken Pad links lateral der Brustwarze; bei Schrittmacher- oder ICD-Patienten mindestens 8 cm Abstand zum Aggregat halten.

  • I.v.-Kurznarkose, z. B. Beginn mit Propofol 50 mg, 10 mg-weise steigern bis Narkoseeintritt; ggf. Kombination mit Fentanyl 0,05 mg-weise durchführen.

  • Sichere Wirkung z. B. mit Lidreflex (Lider berühren, Patient reagiert nicht mehr) prüfen.

  • „SYNC“-Modus am Gerät wählen, dadurch Sicherstellung einer R-Zacken-getriggerten Schockabgabe und Verhinderung eines durch den Schock ausgelösten Kammerflimmerns.

  • Defibrillator laden.

  • Sicherstellen, dass niemand während der Schockabgabe den Patienten berührt.

  • Schock auslösen, im Anschluss Rhythmus am Monitor kontrollieren; 12-Kanal-EKG bei Erfolg; falls kein Erfolg erneuter Schock (zuvor Narkose überprüfen, ggf. vertiefen) indiziert.

  • Überwachen, bis sichere Schutzreflexe wieder vorhanden sind; Cave: die Zunge sinkt oft zurück → bei Sättigungsabfall Esmarch-Handgriff (Unterkiefer anheben).

  • Im Anschluss Antikoagulation für mindestens 4 Wochen empfohlen, im Anschluss je nach CHA2DS2-Vasc-Score.

  • Keine aktive Teilnahme am Straßenverkehr am Kardioversionstag.