Zusammenfassung
Wo steht Künstliche Intelligenz heute? Ist sie eng, schwach oder stark? Werden Algorithmen übermorgen die Weltherrschaft übernehmen? Falls ja: Wie steht es um deren Moral und Ethik – und ist beides überhaupt relevant? Sie werden Abu Abdallah Muhammad ibn Musa al-Khwarizmi in diesem Kapitel ebenso begegnen wie Wall-E, seiner Freundin Eve, Alan Turing und seinem Test sowie einem ukrainischen Teenager namens Eugene Goostmann. Anhand einer Ampelschaltung wird beschrieben, worin Descartes’ Denkfehler bestand, welche neun Arten von Intelligenz bislang bekannt sind und welche Rolle Intuition bei KI-Systemen und unseren menschlichen Entscheidungsprozessen einnimmt. Bevor die beiden KI- und Sprachexperten Feiyu Xu und Hans Uszkoreit von ihren chinesischen Abenteuern berichten, wird außerdem der Zusammenhang von vermeintlich intelligenten Computern und Katzenbildern erörtert.
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Notes
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Wall-E ist die Abkürzung für „Waste Allocation Load Lifter Earth-Class“, es handelt sich also um einen „Müllentsorger der Erdklasse“.
- 2.
„Eve“ ist die Kurzform von Extraterrestrischer Vegetations-Evaluator, das bedeutet für uns Menschen übersetzt ungefähr so viel wie „Außerirdischer Wachstumsgutachter“.
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Das Leben und Wirken von Alan Turing wird in dem Film „The Imitation Game“ von 2015 mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle erzählt.
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Diese vier Unternehmen werden als Quartett kombiniert „GAFA“ genannt. Die Bezeichnung stammt ursprünglich von der Europäischen Union.
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James und Lange hatten Ende des 19. Jahrhunderts die heutzutage widerlegte James-Lange-Theorie entwickelt, dass Emotionen ausschließlich physiologischen Ursprungs wären. Sherrington wiederum arbeitete auf dem Gebiet der Neurophysiologie, prägte den Begriff der „Synapse“ und erhielt 1932 den Nobelpreis für Medizin.
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Als Erfinder der Bezeichnung „Emotionale Intelligenz“ gelten die beiden US-amerikanischen Forscher Peter Salovey und John D. Mayer, die den Begriff 1990 erstmalig verwendeten.
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Einen Einblick in diese Schattenindustrie der digitalen Zensur bietet der 2018 veröffentlichte Dokumentarfilm „The Cleaners“ von Hans Block und Moritz Riesewieck.
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Der Roman mit dem Originaltitel „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ ist die Grundlage für den Film „Blade Runner“ aus dem Jahr 1982 (vgl. Dick 2017).
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Möglicherweise wird diese These auch bald schon widerlegt. Denn wirklich disruptive Innovationen kommen selten von Menschen, die in der relevanten Branche „groß geworden“ sind. Die Gründer von Uber hatten früher kein Taxiunternehmen. Jeff Bezos ist nicht in einem Supermarkt oder Buchladen aufgewachsen, bevor er Amazon gründete. Die Liste an Beispielen lässt sich beliebig fortsetzen. Vielleicht erfindet also demnächst ein KI-Android den Menschen 2.0, 3.0 oder 4.0, der bereits volldigital ist. Wobei wir mit 1.0 noch genug zu tun haben.
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Die Abkürzungen „KI“ für Künstliche Intelligenz und die englische Variante „AI“ (für Artificial Intelligence) werden im Interview synonym verwendet.
Literatur
3sat (2018) Ethik der Algorithmen: Die Grenze zwischen Software und menschlichem Verhalten; Sendung vom 24.05.2018. http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=73782. Zugegriffen: 15. Dez. 2018
Baudrillard J (2000) Simulacra and simulation, 8. Aufl. The University of Michigan Press, Ann Arbor
Bitkom e. V. und DFKI (2017) Künstliche Intelligenz: Wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderungen, menschliche Verantwortung. Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. & Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Berlin & Kaiserslautern
Damásio A (2015) Descartes’ Irrtum: Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn, 8. Aufl. List Taschenbuch Verlag, Berlin
Dick PK, Blade R (2017) Träumen Androiden von elektrischen Schafen?. Fischer, Frankfurt a. M.
Dorn T, Rojas R (2018) Die können was! Aber können Roboter auch fühlen? (Aus Politik und Zeitgeschichte/Jahrgang 2018/Künstliche Intelligenz). Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Fochler R (1997) und Langbein, Kurt: Einfach genial – Die 7 Arten der Intelligenz. Franz Deuticke Verlagsgesellschaft, Wien
Gardner H (2008) Intelligenzen: Die Vielfalt des menschlichen Geistes, 3. Aufl. Klett-Cotta, Stuttgart
Goleman D (1999) Emotionale Intelligenz, 11. Aufl. dtv, München
Kraftwerk (1978) Die Roboter; enthalten in: Die Mensch-Maschine. Kling-Klang, Meerbusch-Osterath
Mühlberger S (2018) Regeln für Roboter. Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., MaxPlanckForschung Heft 3, Berlin
SWR2 Wissen (2018) Herrschaft der Algorithmen: Wer programmiert wen? Sendung vom 30.05.2018 von Christine Werner. https://www.swr.de/-/id=21528070/property=download/nid=660374/1xn67t8/swr2-wissen-20180530.pdf. Zugegriffen: 15. Dez. 2018
Tegmark M (2017) Leben 3.0 – Mensch sein im Zeitalter Künstlicher Intelligenz, 2. Aufl. Ullstein Verlag, Berlin
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Steffen, A. (2019). Bauchgefühl 5.0: Sind wir bald die Roboter?. In: Menschen und Organisationen im Wandel. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58851-2_19
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