Zusammenfassung
Die normale Erregung des Herzens geht vom Sinusknoten aus und wird über den Vorhof und AV-Knoten an die Ventrikel weitergeleitet. Ursachen für Arrhythmien sind u. a. Veränderungen im Elektrolythaushalt, Arzneistoffe, genetische Erkrankungen, KHK und CHF. Arrhythmien können zum plötzlichen Herztod oder zu thromboembolischen Komplikationen führen. Beim VHF kommt es über Blutstase in den Vorhöfen zu Thrombusbildung mit dem Risiko von Lungenembolie und Schlaganfall. VT sind häufig eine MI-Folge. Da die pharmakologische Therapie von Arrhythmien unbefriedigend ist, treten zunehmend nicht-pharmakologische Behandlungsmethoden wie Herzschrittmacher, Ablationen von erkranktem Erregungsleitungsgewebe sowie implantierte Defibrillatoren in den Vordergrund. Insgesamt ist Amiodaron bei VHF und VT das wirksamste Antiarrhythmikum, aber wegen gravierender UAW und ungünstiger Pharmakokinetik muss die Indikation sehr sorgfältig gestellt werden. Die Anwendung von Antiarrhythmika gehört in die Hände des Kardiologen. Arzneistoffe aus den unterschiedlichsten Indikationsgebieten wie Psychopharmaka und Antibiotika können über eine Blockade repolarisierender Kaliumkanäle TdP auslösen. Risikofaktoren für TdP-Auslösung sind rasche i.v.-Injektion, Elektrolyt- und Essstörungen, Komedikation mit CYP-Inhibitoren sowie Leber- und Nierenerkrankungen.
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Seifert, R. (2018). Antiarrhythmika. In: Basiswissen Pharmakologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56303-8_17
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