Zusammenfassung
«Treat first what kills first.» Der Advanced-Trauma-Life-Support (ATLS®)-Kurs für Ärzte wurde 2003 in Deutschland durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie etabliert. Im Rahmen eines prioritätenorientierten Vorgehens werden schwerverletzte Patienten Schritt für Schritt parallel evaluiert und therapiert. Airway and C-Spine Protection (A), Breathing (B), Circulation and Stop the Bleeding (C), Disability (D) und Environment (E) sind die Leitlinie dieses Schemas (ABCDE-Schema). Alle möglichen Verletzungen werden aktiv abgefragt und therapiert. Damit gelang es in Deutschland erstmals, eine umfassend standardisierte Erstversorgung in den Schockräumen zu etablieren. Ein hoher Evidenzgrad der Maßnahmen ist gegeben. Ein Abgleich mit der deutschen interdisziplinären S3-Leitlinie ergab aktuell eine Übereinstimmung von nahezu 88 %. Im Rahmen der ersten operativen Schritte nach ATLS® ist für die akute lebensbedrohliche Blutungskontrolle das Definitive-Surgical-Trauma-Care (DSTC™)-Konzept entwickelt worden. Das Kursformat besteht aus einem praxisbezogenen chirurgischen Training (OP am Kadaver und Großtiermodell) und Vorlesungen sowie klinischen Fallbeispielen zu operativen Strategien beim Schwerverletzten. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingung der chirurgischen Ausbildung kann dieser Kurs dazu beitragen, das hohe Versorgungsniveau schwerverletzter Patienten aufrechtzuerhalten. Im Jahre 2002 wurde der englischsprachige Kurs «Polytrauma Management – beyond ATLS» konzipiert. Dieser Kurs ist gedacht zur Ergänzung der bestehenden Ausbildungskonzepte (z. B. ATLS®, DSTC™) und fokussiert auf die weitere Behandlung des schwerverletzten Patienten nach Beendigung des ATLS-Algorithmus. Seit 2002 wurde dieser Kurs in zahlreichen europäischen Städten und in den USA gehalten. Eine Übersicht über die Besonderheiten, Inhalte und Ziele des Polytraumakurses wird dargestellt.
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Literatur
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Wölfl, C., Flohé, S., Pfeifer, R., Pape, HC. (2018). Fortbildung. In: Pape, HC., Hildebrand, F., Ruchholtz, S. (eds) Management des Schwerverletzten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54980-3_6
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