Zusammenfassung
Der heute begangene und kalendarisch fixierte Muttertag ist ein jede auch nur halbwegs intakte Familie anrührender Termin. Überraschenderweise ist er indessen eine verhältnismäßig junge Erfindung aus den USA: Im amerikanischen Sezessionskrieg (1881–1885) setzte sich Ann Jarvis (1832–1905) nachdrücklich für die Betreuung der vielen Kriegsverletzten und die Versorgung der verbliebenen Witwen ein. Sie gründete den Mother’s Day Work Club und fand ab 1872 vehemente Unterstützung durch die Publizistin Julia Ward Howe (1819–1910). Die gleichnamige Tochter von Ann Jarvis (1864–1948) feierte den Todestag ihrer Mutter am zweiten Sonntag im Mai in ihrer methodistischen Heimatgemeinde als Memorial Mother’s Day Meeting, was sogleich eine unerwartete Resonanz fand: Schon 1910 wird der Mother’s Day im gesamten West Virginia begangen, und Präsident Woodrow Wilson (1856–1924) erklärt nach vielfachem Drängen den 8. Mai 1914 für die gesamten USA zum Muttertag. Mit der alsbald einsetzenden gewaltigen Kommerzialisierung des Gedenktages konnte sich Ann Jarvis II allerdings nie anfreunden und opponierte dagegen heftig, aber letztlich erfolglos.
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Kremer, B.P. (2017). Der zweite Sonntag im Mai – Muttertag. In: Weihnachtsbaum und Osterhase . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54769-4_8
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