Zusammenfassung
Herman J. Muller gehörte nicht zum engsten Kreis der Morgan‐Gruppe. Ja, er fühlte sich oftmals zurückgesetzt, übergangen und nicht seinen Fähigkeiten entsprechend anerkannt. Ob das zutrifft, ist eine Sache für sich, denn es waren vor allem Unterschiede in Persönlichkeit und Stil, die Muller von den anderen trennte. Erinnern wir uns, dass Morgan aus einer wohlhabenden und kultivierten Südstaaten‐Familie stammte. Dagegen war Muller der Sohn einer alles andere als wohlhabenden Immigrantenfamilie aus Deutschland. Für Morgan waren Selbstsicherheit und Freundlichkeit naturgegeben. Muller dagegen stand immer unter Spannung und verbarg oft seine Unsicherheit hinter einem Zug von Rechthaberei. Wenn er bei Morgan Fehler und Nachlässigkeit zu entdecken glaubte, dann äußerte er das, womöglich nicht eben in verbindlichem Ton. Damit konnte er nicht gerade Morgans Sympathie gewinnen, ebenso wenig wie mit seiner politischen Haltung, seiner Neigung zu einem extremen Sozialismus. Das stieß beim unpolitischen Morgan auf absolutes Unverständnis.
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Knippers, R. (2017). Zwischen Genetik und Eugenik – der Einfluss der Umwelt. In: Eine kurze Geschichte der Genetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-53555-4_5
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