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Aronstab

Aronstabgewächse, Araceae Sehr giftig!

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Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung
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Zusammenfassung

Während die einheimische Art, der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum), seine hellgrünen Blätter am Ende des Sommers „einzieht“, wie die Gärtner sich ausdrücken, und die kalte Jahreszeit im Winterschlaf unter der Erde verbringt, treibt sein italienischer Vetter im Herbst munter seine gelbgrün-dunkelgrün gemusterten Blätter aus, die so aussehen, als müssten sie beim ersten Frost zu Spinat kollabieren. Das tun sie aber nicht: Sie erfreuen uns durch die kalte Jahreszeit und halten ohne eine schützende Abdeckung Frost von minus 10 °C und darunter aus. Zum Vergleich: Die Artischocke, eine sehr dekorative Distelstaude, die wir mit französischer und italienischer Esskultur verbinden, treibt im Herbst ebenfalls frische Blätter – diese erfrieren aber jämmerlich schon bei wenigen Minusgraden. Den einheimischen Gefleckten Aronstab findet man in feuchten Laubwäldern oder unter Hecken. Die merkwürdige Gestalt der beiden Aronstabarten ist sehr ähnlich: Die „Blüte“ ist eigentlich ein Blütenstand, der von einem hellgrünen, halbtütenartig gerollten Hochblatt überragt wird, das im unteren Teil einen seitlich geschlossenen Kessel bildet. Daraus ragt ein beim einheimischen Aronstabschmutzig dunkelroter, nach Aas riechender Stab. Im unteren Teil, innerhalb des Kessels, trägt er zwei Kränze kümmerlicher männlicher und weiblicher Blüten. Der Aasgeruch lockt Fliegen in den Kessel, wo sie sich abstrampeln, um wieder in Freiheit zu gelangen, und dabei die Pollen aufnehmen bzw. die weiblichen Blüten bestäuben. Das Ergebnis dieser Minigruselgeschichte kann sich sehen lassen: Nach einiger Zeit verbleibt vom Blütenstand nur der untere Teil des Stabs, auf dem glänzend rote Beeren wie Körner auf einem Maiskolben angeordnet sind. So wird der Italienische Aronstab noch einmal zu einer besonderen Zierde des Gartens. Aber: Wenn es kleine Kinder in der Familie gibt, sollte man den Aronstab gar nicht erst pflanzen, und, falls Kinder zu Besuch kommen, wenigstens die Beeren entfernen und auf diesen Schmuck verzichten.

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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Aronstab. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_14

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  • Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-47189-0

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