Zusammenfassung
Die „Zahnreizträume“ haben das Volk immer lebhaft beschäftigt. Träumte man vom Ausfallen eines Zahnes, so galt das als ein untrügliches Zeichen, daß ein Verwandter sterben werde. Ich kenne Menschen, die bereit sind, auf den prophetischen Wert der Zahnträume einen Eid zu leisten. Man kann nicht genug vorsichtig sein in der Aufnahme dieser Mitteilungen. Wie vieles träumt man! Geht zufällig ein Traum in Erfüllung, so will man gleich von prophetischen Träumen sprechen. Der Traum enthüllt unsere geheimen Wünsche. Da die Wünsche, der oder jener möge sterben, gar so alltäglich sind, wie ich bewiesen zu haben glaube, so wird man verstehen, warum die Menschen so hartnäckig an die Zahnreizträume glauben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1922 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Stekel, W. (1922). Zahnträume. In: Die Sprache des Traumes. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30001-5_22
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-30001-5_22
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29857-2
Online ISBN: 978-3-662-30001-5
eBook Packages: Springer Book Archive