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Zusammenfassung

Unter den Stoffklassen, deren Namen, Wirkung und Verbreitung noch um die Wende des XIX. Jahrhunderts unbekannt waren, die aber in den letzten Jahrzehnten zu einer immer zunehmenden Bedeutung gelangt sind und die chemische Forschung immer mehr angespornt haben, nehmen die Hormone und Vitamine wohl die erste Stelle ein. Bei ihnen handelt es sich um Stoffe, die in außerordentlich geringen Konzentrationen im Organismen-Reich vorkommen, zugleich außerordentlich verbreitet sind und schon in den minimalsten Mengen (gleichsam in homöopathischer Verdünnung) eine außerordentliche Aktivität im lebenden Organismus entfalten. Für die chemische Forschung entstanden hieraus besondere Aufgaben und Schwierigkeiten; es galt, die bisherigen chemischen Arbeitsmethoden sowohl zu einer künstlerischen Feinarbeit als auch zu einer präparativen Kleinarbeit umzubilden, es galt, mengenmäßig und apparativ von der Makrochemie zu einer Mikrochemie überzugehen, ura mit den geringsten Mengen die genauesten Ergebnisse für die Zusammensetzung und die chemische Konstitution zu erreichen, um dann den Weg der Synthese zu beschreiten. Erwägt man die enormen Schwierigkeiten bei der Anreicherung und Reindarstellung der Versuchsobjekte und hält diesen gegenüber die bisher erreichten Resultate, so muß man zugeben, daß die moderne Chemie in der stofflichen Bewältigung und Erforschung gerade dieser organischen Naturstoffe eine historische Arbeits- und Leistungsperiode eingeleitet hat. beben den altbewährten chemischen Verfahren kamen neuartige physiko-chemische und physikalische, sowie biochemische Prüfungsmethoden auf, die notwendig waren, um überhaupt in dieses Reich der Kryptostoffe einzudringen. Die Entdeckung und Isolierung dieser verborgenen Stoffe der organischen Natur weist manche Vergleichspunkte mit der Entdeckung der so lange verborgen gebliebenen Edelgase (Argon-Helium bis KryptonXenon-Emanation) in unserer anorganischen luftförmigen Alltagsumwelt dar. Waren doch hier wie dort schon frühzeitig Anzeichen für besondere Wirkungen bekannt und Vermutungen über besondere Stoffe geläufig, doch hier wie dort scheiterte das „Materialisieren“ dieser „Brunnengeister“ usw. und Wirkungen an der Unzulänglichkeit der Isolierungs- und Erkennungsmethoden der früheren Experimentalchemie.

„Wer kann oder mag der arznei ihr end ergründen?“.

(Paracelsus, 1533).

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Walden, P. (1941). Wirkstoffe: Hormonchemie. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28693-7_26

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