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Zusammenfassung

Wo man einen Kausalzusammenhang feststellt, denkt man unvermeidlich etwas Zugrundeliegendes hinzu. Von diesem Zugrundeliegenden, das seinem Wesen nach uns nie direkt zugänglich, sondern immer erschlossen ist, kann man sich mögliche Vorstellungen und Bilder machen. Solche Vorstellungen vom Zugrundeliegenden heißen Theorien. Direkt zugänglich und anschaulich sind nur die subjektiven Phänomene und die objektiven Daten. Anschaulich bleibt noch der verständliche Zusammenhang. Wo das Verstehen aufhört, beginnt die kausale Fragestellung. Wo ein kausaler Zusammenhang festgestellt ist, da ist der Angriffspunkt der Theorie. Vorbilder für das theoretische Denken sind die physikalischen und chemischen Theorien. In diesen wird etwas den Erscheinungen Zugrundeliegendes gedacht (Atome, Elektronen, Schwingungen usw.), das quantitative Eigenschaften hat, so daß aus der Theorie Konsequenzen abgeleitet werden, die in der Wirklichkeit durch messende Experimente bestätigt oder widerlegt werden. So findet eine fortwährende Wechselwirkung zwischen Theorie und tatsächlichen Feststellungen statt. Die Theorie wird fruchtbar, weil sie den Weg zu neuen Tatsachen weist, und sie ist immer allbeherrschend, weil jeweils sämtliche Tatsachen ihr unterliegen. Wo irgend etwas nicht stimmt, da setzt die Forschung ein.

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Literatur

  1. Literatur zu den Freudschen Lehren: Zusammenfassend: Freud, Über Psychoanalyse, fünf Vorlesungen. Wien 1912. — Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Wien 1917. — Hitschmann, Freuds Neurosenlehre, 2. Aufl. 1913. — Pfister, Die psychoanalytische Methode. 1913. — Kritisch: Isserlin, Z. f. d. g. N. u. Ps. 1. Kronfeld, Archiv für die gesamte Psychol. 22. 1912. Bleuler, Die Psychoanalyse Freuds. Leipzig 1911. — Zuletzt Bleuler, in A.Z. 1913. Mittenzwey, Z. f. Pathopsychologie, 1. — Über die theoretischen Gedankenbildungen ist am eingehendsten Freuds Traumdeutung. Um den fruchtbarsten Teil der Freudschen Lehren kennen zu lernen, lese man vor allem: Breuer und Freud, Studien über Hysterie.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Jaspers, K. (1920). Theorien. In: Allgemeine Psychopathologie für Studierende, Ärzte und Psychologen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26726-4_6

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